Mein Sohn hat in einer bayerischen Grundschule seinen ersten einfachen Stromkreis gebaut. sowohl in Mittel- als auch in Realschulen steht es auf dem Lehrplan.
Nachzulesen hier: https://www.isb.bayern.de/schulartspezifisches/
Die Frage ist, wie es in der Praxis aussieht in der Vermittlung der Inhalte. In den Mittelschulen kämpft man meist mit den Grundlagen in Deutsch und Mathe. Lehrermangel ist da auch ein Thema und vor lauter Neuerungen und Schnick-Schnack kommt manch Lehrer gar nicht so richtig zum Unterrichten.
Mir wollte neulich jemand weis machen, dass das erst auf dem Gymnasium dran kommt, sofern man nicht Physik abwählt. Das war nötig, um Platz zu machen für ethisch/ moralische Fächer. Ist das so?
Was sind denn ethisch/moralische Fächer? Es ist schon so, dass vor allem in den Gymnasien ein kleiner Kampf stattfindet zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Da kann man lange drüber diskutieren. Die Verkürzung um 1 Jahr hat da die Diskussion natürlich wieder befeuert.
Meine Erfahrung in der Altersgruppe um 20 Jahre: in einer Gruppe von 15 Leuten hat sich eine gemeldet und angegeben, dass sie noch nie Physikunterricht hatte in ihrem Leben. Sie kam von einer Wirtschaftsschule. Alle anderen hatten schonmal Physik und haben U=R*I schon einmal gehört. Die meisten können trotzdem nichts bis gar nichts damit anfangen.
Man kann viel lamentieren, dass die Bildung früher besser gewesen sei. Ich bin mir da nicht so sicher, die Dinge ändern sich eben. Inhalte, Herausforderungen und Kompetenzen kommen dazu und andere verschwinden. Was ist nun wichtig und was nicht? Das sieht wohl jeder ein wenig anders.
Krötengrüße