Wann werden Waffenexporte verboten?

Hallo,
die (Bürger-) Kriege in Afrika und anderswo werfen wieder die Frage auf, warum Waffenexporte nach Ländern ausserhalb der NATO nicht verboten werden.
Lese gerade, dass an Indien für Milliarden Eurofighter geliefert werden sollen.
Die Bedingung „nicht in Spannungsgebiet“ ist doch Unfug wie man da sehen kann. Wo heute Krieg ist, waren diese Länder vor paar Monaten noch Freunde.
Wenn wir z.B. in Afrika eingreifen würden, würden wir mit Waffen aus Deutschland bekämpft.
Dazu kann man nur sagen: Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.
Gruß Michael

Hi,

erst wenn der letzte Geldschein verbrannt, die Politik sowas wie Moral empfindet und die Vernunft ihren Segen über alle Länder verteilt, wird es so einen Mist nicht mehr geben.
Aber wie gesagt, es liegt am Geld und damit auch die Diplomatie.

Hanzo

Hallo,

die (Bürger-) Kriege in Afrika und anderswo werfen wieder die
Frage auf, warum Waffenexporte nach Ländern ausserhalb der
NATO nicht verboten werden.

Diese Frage impliziert irgendwie, dass die sich ausschließlich mit Waffen aus Deutschand bekriegen würden. Dem ist jedoch nicht so.

Lese gerade, dass an Indien für Milliarden Eurofighter geliefert werden sollen.

Habe ich verpasst. Ist der Vertrag jetzt abgeschlossen?

Die Bedingung „nicht in Spannungsgebiet“ ist doch Unfug wie man da sehen kann. Wo heute Krieg ist, waren diese Länder vor paar Monaten noch Freunde.

Das timmt allerdings.

Wenn wir z.B. in Afrika eingreifen würden, würden wir mit Waffen aus Deutschland bekämpft.

Oder mit welchen aus Russland, China, Frankreich, Großbritanien, den USA oder in Afrika selbst produzierten.

Die Frage ist doch, ob man tatsächlich mit einem Exportverbot irgendwelche gewaltsamen Auseinandersetzungen verhindern kann und ob und wem man gegebenenfalls den Zugang zu solchen Dingen zur Verteidigung verwehrt.

Grüße

Wenn also der Nachbar jemand umbringt, dann darf ich das auch???
Meiner Meinung nach darf er das auch nicht, wenn er Geld dafür bekommt.

Den Satz „Dann tun es eben andere“ kann ich nicht mehr hören.

Gruß Michael

Wenn also der Nachbar jemand umbringt, dann darf ich das
auch???

Was hat das mit der Ursprungsproblematik zu tun?

Meiner Meinung nach darf er das auch nicht, wenn er Geld dafür bekommt.
Den Satz „Dann tun es eben andere“ kann ich nicht mehr hören.

Glaub mir, wenn Du der Nächste auf der Liste dieses Nachbarn bist, ist es Dir egal, wer Dir etwas zur Verteidigung gibt. Es lassen sich leider nicht alle Menschen mit guten Worten besänftigen aber vielleicht doch von einer ausreichenden Verteidigungsbereitschaft überzeugen und von einem Angriff absehen. Dann bist du frei nach Wilhelm Busch bewaffnet und doch der Friedensheld. Du wirst dann Deinem „Lieferanten“ hinterher sogar dankbar sein, dass du es so lösen konntest, ohne das jemand zu schaden kam.

Die Frage ist doch, ob man tatsächlich mit einem Exportverbot
irgendwelche gewaltsamen Auseinandersetzungen verhindern kann
und ob und wem man gegebenenfalls den Zugang zu solchen Dingen
zur Verteidigung verwehrt.

es würde auch schon ausreichen, bürger nicht für bodenschätze gegeneinander auszuspielen oder ihre auf bodenschätze beruhende feindseeligkeit mit waffen zu fördern.

die anerkennung der opposition libyens durch frankreich ist lächerlich und bei solchen kleinigkeiten fängt es schon an.

Die Antwort weiß ganz allein der Wind.
Bob Dylan:

Wie viele Bohnen aß ich letzte Nacht,
und wie viele Bohnen mein Kind.
Die Antwort mein Freund,
weiss gan allein der Wind,
die Antwort weiss ganz allein der Wind.

Nick

Hallo,
ganz so einfach ist das nicht. Es gibt für findige Geschäftemacher jede Menge Schlupflöcher um so ziemlich egal welche Waffe egal wo hin zu exportieren. Und wenn ich mir Bilder aus Somalia oder anderswo in Afrika ansehe, dann kann man da auch auf Fotos das Sturmgewehr 44 sehen. Ist zwar heute etwas veraltet, aber immer noch besser als die Repetierer wie 98 k.
Gruss
Rainer
P.S.: Und denke ich noch etwas weiter, so exportierte der Iran G 3 an so ziemlich alle, die die wollten. Die BRD hatte irgendwann Erlaubnis gegeben, dass H&K eine komplette Fabrik dort bauen durfte.

Hallo,
die (Bürger-) Kriege in Afrika und anderswo werfen wieder die
Frage auf, warum Waffenexporte nach Ländern ausserhalb der
NATO nicht verboten werden.

Weil das Geschäft zu groß ist. Die Amerikaner haben z.b. ihre Waffen oft an den Kriegsschauplätzen zurück gelassen und die wurden dann verkauft. Weil es billiger wahr sie zuhause neu zu produzieren.

Lese gerade, dass an Indien für Milliarden Eurofighter
geliefert werden sollen.

Das Wettrüsten der ehemaligen britischen Kolonie gegen den Feind Pakistan (der doch, glaub ich von den USA beliefert wird)

Die Bedingung „nicht in Spannungsgebiet“ ist doch Unfug wie
man da sehen kann.

Das ist sie sowieso. Mal als Bsp. Ich liefere G36 in die Ukraine, das ist kein Spannungsgebiet und die laden sie gleich um in Flugzeuge oder Schiffe nach Somalia oder Sierra Leone. Dann hab ich nicht in ein Spannungsgebiet geliefert.

Wo heute Krieg ist, waren diese Länder vor
paar Monaten noch Freunde.

Nein, sowas sind meistens lange gewachsene Konflikte. Pakistan vs. Indien wegen Kaschmir z.b. Völkergruppe A gegen Völkergruppe B. In Deutschland wars auch mal so, erst haben sich die Germanen gegenseitig auf die Nuss gehauen und dann den Römern als man einen größeren Feind hatte.

Wenn wir z.B. in Afrika eingreifen würden, würden wir mit
Waffen aus Deutschland bekämpft.

Nein in erster Linie mit der AK47 die ist billig zu halten, braucht wenig Wartung und jeder kann damit umgehen. Nicht umsonst hat Mosambik die AK auf der Flagge.

Dazu kann man nur sagen: Nur die dümmsten Kälber wählen ihre
Schlächter selber.

Tjoah Menschen denken ja auch das Psalm23 was gutes ist.

Gruß Michael

Wenn wir z.B. in Afrika eingreifen würden, würden wir mit
Waffen aus Deutschland bekämpft.

Nein in erster Linie mit der AK47

…und dem deutschen G3 vom H&K. :wink:

Solange da die Munition passt sollte man da nicht zu kleinlich sein :wink:.

Hallo
eben kam in „Kontraste“ ein Bericht über unglaubliche Waffenexporte in Kriegsgebiete. Die Herstellerfirmen sollten auf der Stelle geschlossen und die Chefs verhaftet werden.
Geld und Arbeitsplätze darf kein Argument für Waffen-Export ausserhalb der Nato sein.
Gruß Michael

Geld und Arbeitsplätze darf kein Argument für Waffen-Export
ausserhalb der Nato sein.

Wieso? :wink:

Hallo,
bei der Stimmenthaltung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat gegen Libyien drängt sich mir der Verdacht auf, dass man einen guten (Waffen-) Kunden nicht vergraulen will.
Gruß Michael

Geld und Arbeitsplätze darf kein Argument für Waffen-Export
ausserhalb der Nato sein.

Wieso? :wink:

Sollen finanzielle Vorteile ein Grund für ein Unrecht oder moralisch bedenkliches Tun sein? Für Geld und Arbeitsplätze darf man über Leichen gehen?
Gruß Michael

Sollen finanzielle Vorteile ein Grund für ein Unrecht oder
moralisch bedenkliches Tun sein? Für Geld und Arbeitsplätze
darf man über Leichen gehen?

Schön, dass du das umformuliert hast, aber versuch doch einfach mal mit Argumenten zu begründen.

bei der Stimmenthaltung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat
gegen Libyien drängt sich mir der Verdacht auf, dass man einen
guten (Waffen-) Kunden nicht vergraulen will.

Aber hallo, so hochgerüstet, wie die Libyer dank der Bundesrepublik Deutschland sind… :wink:
Prüfst du hin und wieder auch mal die Fakten, bevor du deine Gedanken in die Welt hinausposaunst?

Wenn mal mit den Worten waffenexporte deutschland nach libyen googeln würdest, würdest sehen dass Deutschland nicht nur humanitäre Hilfsgüter nach Libyen geschickt hat.

Wenn mal mit den Worten waffenexporte deutschland nach libyen
googeln würdest, würdest sehen dass Deutschland nicht nur
humanitäre Hilfsgüter nach Libyen geschickt hat.

Das würde ich nie in Abrede stellen. Ich würde Libyen nur niemals als „guten Kunden“ bezeichen, geschweige denn die libyschen Streitkräfte als auch nur leidlich ausgerüstet.
Der Herr Diktator hatte mit seinem Geld anderes zu tun, als sein Land hochzurüsten, weswegen er ja jetzt auch auf Söldner zurückgreifen muss.

Gruß Andreas