Wann wirkt Quetiapin?

Hallo,

mein Bruder bekommt seit zwei Wochen täglich abends 100 mg Quetiapin, u. a. um seine Impulsausbrüche in den Griff zu bekommen. Diagnose: Störung der Impulskontrolle ohne Selbstverletzung.

Er macht seit Längerem auch eine Psychotherapie.

Ab wann kann man merken, dass das Medikament wirkt? Bis jetzt merken wir noch nichts.

Einzig klagt er über Nebenwirkungen, die allerdings wohl normal sind und auch nicht weiter schlimm sind, wie z. B. Verstopfung und Schläfrigkeit, (Alb-)Träume.

Er ist ein wundervoller Mensch/Mann. Er ist sooo hilfsbereit, freundlich/nett, lieb, charmant … eigentlich DER Schwiegersohntyp. Eigentlich! Wenn ihm dann etwas nicht passt, etwas läuft nicht, wie es sollte oder er fühlt sich angegriffen, dann kann er von jetzt auf gleich zum Tier werden, rumschreien, gegen etwas treten oder schlagen (Gegenstände! keine Lebewesen!). Das ist für die Umwelt nicht wirklich leicht und manche Beziehung ist deswegen schon in die Brüche gegangen.

Wir hoffen jetzt, dass die Therapie i. V. m. dem Medikament auch irgendwann mal von sicht- und vor allem hörbaren Ergebnissen gekrönt ist. Bis jetzt bringt das alles noch nichts. Wobei er selbst sehr gut reflektieren kann und weiß, dass seine impulsiven Ausbrüche nicht gut/schön sind und er schämt sich nach einem Ausbruch sofort dafür. Er würde manchmal einfach nur im Boden versinken.

Aber nun gut, das alles wird er sicherlich in seiner Therapie besprechen!? Wir wollen jetzt erst einmal wissen, wann das Medikament wirkt, wie es wirkt. Nicht, dass ihm etwas verschrieben wurde, dass gar nicht hilft oder gar kontraproduktiv ist.

Grüße

Terence

Hallo Terence,

mein Bruder bekommt seit zwei Wochen täglich abends 100 mg
Quetiapin, u. a. um seine Impulsausbrüche in den Griff zu
bekommen. Diagnose: Störung der Impulskontrolle ohne
Selbstverletzung.

Ab wann kann man merken, dass das Medikament wirkt? Bis jetzt
merken wir noch nichts.

Das kann schon ein paar Wochen dauern, wie bei den meisten Psychopharmaka.
Auch muss man sich an die richtige Dosierung herantasten.
Also Dosierung anpassen und wieder ein paar Wochen abwarten was sich tut. Dann kann man die Dosis wieder anpassen.
Das Problem ist, dass jeder individuell auf Medikamente reagiert, eben auch bei der Dosis.
Selbiges gilt auch beim Absetzen des Medikaments, da muss man auch über einige Zeit langsam runterfahren.

Bei zu grossen Dosisänderungen, kann das den Patienten psychisch recht heftig über den Haufen werfen, hilft also nicht, sondern macht alles nur schlimmer. Auch können Nebenwirkungen verschwinden, wenn sich der Körper an das Medikament gewöhnt hat (Bei Verdauungsbeschwerden sind es oft die Darmbakterien, welche sich an die veränderte Umgebung gewöhnen müssen, auf diese wirken die Medikament ja auch irgendwie).

Auch wenn der Umgebung eine schnelle Veränderung lieb wäre, ist die für den Patienten nicht die beste Lösung.
Also ist Geduld gefragt!!

MfG Peter(TOO)