…wenn es so weit ist?
Obwohl die Zeit nichts weiter, als ein anthropogenes Konsturkt ist,
wissen die Zugvögel, wann es so weit ist, die Koffer zu packen. Woher
wissen sie, dass es nun Zeit ist? Vor einigen Jahren war ich um
Neujahr in Ruanda (Butare). Auf einem Baum saßen mehrere Schwarze-
und Rote Milane. Die treiben sich im Sommer in Mitteleuropa rum. Bis
jetzt hat mir noch niemand schlüssig erklärt, was bei den Vögeln den
Wandertrieb auslöst.
Mit Gruß, Alexander
Hi Alexander,
anzunehmen, dass es klimatische und/oder Veränderungen des Magnetfeldes sind, die den Startschuß geben.
Angel
anzunehmen, dass es klimatische und/oder Veränderungen des
Magnetfeldes sind, die den Startschuß geben.
Ich tippe auf das Wetter. Weil der Januar dieses Jahr zunächst ungewöhnlich warm gewesen ist, sind viele Wildgänse zu früh aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt, um erneut in den Süden zu fliegen, als der Winter dann doch noch über sie hereingebrochen ist. Wenn sich Zugvöger durch das Wetter derart aus dem Konzept bringen lassen, dann ist anzunehmen, daß das Wetter der entscheidende Auslöser für ihre Wanderung ist.
…wenn es so weit ist?
bis jetzt hat mir noch niemand schlüssig erklärt, was bei den
Vögeln den Wandertrieb auslöst.
Hallo Alexander!
Ich kopiere dir hier einen Artikel aus einer sehr informativen Seite des ORF: Du findest auf ihr noch wesentlich mehr zum Thema „Zugvögel“, http://science.orf.at/science/search?keyword=zugv%F6…
Alle Jahre wieder: Die Zugvögel kommen
Bald kehren Schwalben, Störche und Co wieder nach Österreich zurück. Hauptantrieb für die jährlichen Wanderungen sind allerdings nicht etwa die Temperaturen, sondern vielmehr das wechselnde Nahrungsangebot , meint Andreas Ranner von der Vogelschutzorganisation BirdLife.
Um die - vergleichsweise - voluminösen Flugmuskeln entsprechend versorgen zu können, haben Vögel ein spezielles und sehr leistungsfähiges Kreislauf- und Atmungssystem entwickelt. Das hat aber auch seinen Preis, nämlich einen hohen Energiebedarf. Nahrungsentzug über mehrere Tage bedeutet vor allem für viele kleine Vögel den sicheren Tod. Die meisten Insektenfresser oder Amphibienräuber, wie etwa der Storch, haben daher keine andere Chance, als im Herbst unsere Gegend zu verlassen und nahrungsreichere Gebiete aufzusuchen.
ächliches Reisetempo
Ornithologen haben festgestellt, dass der Weg in die Winterquartiere wesentlich langsamer zurückgelegt wird als der Frühlingszug. Im Herbst fliegen die Tiere tief, meist unter 1.000 Metern, es werden häufig Rastplätze aufgesucht, dort zur Nahrungsaufnahme verweilt und regelrecht gebummelt.
So brauchen Störche von Österreich bis ins ferne Südafrika von September bis Dezember. Im Frühling treiben die Vögel dagegen bereits die Fortpflanzungshormone weiter, auch fliegen die Tiere höher, einzelne Vogelarten bis zu 4.000 Meter.
Chao!
Helene
Liewbe Helene,
deine Antwort hat mir sehr geholfen. Ganz herzlichen Dank.
Alexander
Die Auslöser des Zugtriebes sind nach heutigen Erkenntnissen von Art zu Art unterschiedlich. Viele scheinen tatsächlich eine innere Uhr zu haben, die taggenau zählen kann. Das Wetter ist zumindest bei Langstreckenziehern in der Regel kein Auslöser.
Man weiß heute, dass das Zugverhalten bei den meisten Arten sehr genau genetisch festgelegt ist. Den aktuellen Stand der Forschung kann man in Büchern des Vogelforschers Peter Berthold nachlesen.
Außerdem:
Obwohl die Zeit nichts weiter, als ein anthropogenes Konsturkt ist,
Vögel können nicht menschlich denken, entsprechend kennen sie (zu ihrem Glück) keine sophistischen oder esoterischen Theorien. Sie kennnen auch keine Interviews von betriebsblinden Physikern, die absurde bis größenwahnsinnige Behauptungen aufstellen, dass nur existiert, wofür sie Formel gefunden haben.
Zeit ist kein Konstrukt, Wörter und Formeln sind Konstrukte.
Schöne Grüße, Eckhard