Hallo,
ich kann Pumkins Argmenten nur zustimmen.
Derzeit wird mit dem Thema nur Hysterie verbreitet.
Wenn man etwas will, dann muß das durch den Gesetzgeber
mit entsprechenden Fristen vorgegeben werden.
Derzeit sind aber immer noch die Grenzwerte nach EU4
bindend. Wer jetzt kommt und für übermorgen was ganz
anderes haben will, der ist ein Spinner.
Stell dir vor, Du hast im vorigen Jahr eine Wärmedämmung
an Deinem Haus nach dem neuesten Stand der Technik und
entsprechend allen geltenden Vorschriften gemacht und
in diesem Jahr kommt der Gesetzgeber auf die Idee, daß
du alles runterreißen und neu zu machen hast, weil in
vor 3 monaten in Frankreich ein besserer Werkstoffe
dafür entwickelt wurde.
Haha, guter Witz! Natürlich bricht JETZT Panik aus bei den
deutschen Automobilherstellern. Hätte man sich beizeiten
darum gekümmert, dann hätten die Hersteller der Filter ihre
Produktion langsam steigern können.
Panik bricht höchstens dann aus, wenn man anfängt sinnlose
Schnellschüsse zu machen auf Kosten anderer und wenn
Politik auf Stammtischniveau betrieben wird.
Für die PKW-Hersteller gilt weiterhin die EU4-Norm.
2010 soll die EU5 kommen. dann werden die Grenzwerte so
niedrig sein, daß alle Hersteller Rußfilter brauchen werden.
Man kann die Sache natürlich vorziehen, indem man jedem
Käufer den Zuschuß für die Kosten des Filters vom
Steuerzahler finanzieren läßt.
Im übrigen ist das Thema
Dreckschleuder ‚Diesel‘ schon seit mindestens 20 Jahren
bekannt. Schon damals standen Dieselabgase im Verdacht,
Krebserregend zu sein.
Ja, deswegen wurden mit jeder neuen Gesetzgebung die
Werte drastisch gesenkt.
Bei EU3-Norm (ab Jahr 2000)warends noch 50mg/1km,
Jetzt nach EU4 (ab 2005) sind es noch 25mg/1km und
nach EU5 (ab 2010) sollen es wahrscheinlich noch 5mg/1km
sein -> http://www.energieportal24.de/artikel_1195.htm
Jedes Mal, wenn wichtige umwelttechnische Verbesserungen beim
Auto anstehen, reagiert die deutsche Automobilindustrie sofort
und entschlossen a la Birne: mal testen, ob sich das nicht
aussitzen läßt.
Die Automobilkonzerne versuchen genau das zu bauen, was
der Käufer haben will und was dem Gesetz nach sein muß.
Die Automobilhersteller sind keine wohltätigen Einrichtungen.
Das war damals beim Kat so und das ist jetzt beim
Partikelfilter so. Und zufälligerweise stand jedes Mal bei mir
ein Neuwagenkauf an: damals war es ein Japs, der das Rennen
machte, diesmal war es ein Franzmann. Pech gehabt! Ich dachte
immer, die Deutschen seien Vorreiter beim Umweltschutz? Beim
Auto sind wir wohl eher Schlußlicht…
Eher sind die Käufer zwar mit der Schnauze Weltmeister
beim Umweltschutz, wenn’s ans Geld geht, dann doch wieder
nicht.
Umweltschutz wäre es auch, wenn die Autos nicht jedes Jahr
größer schwerer und Leistungsstärker würden.
Ein sparsames Auto mit sparsamer Motorisierung macht aber
keinen Spaß. Die Käufer wollen offensichtlich diese
großen Motoren mit dem höheren Verbrauch.
Eine zweite Reaktion der deutschen Automobilindustrie ist seit
gestern auch zu beobachten: gerät man unter Druck, dann
erstellt man ein Gegengutachten: daß die Partikelfilter die
wirklich gefährlichen Rußpartikel gar nicht zurückhalten
könnten…
Nun ja, wo steht sowas?
Nicht weil irgend jemand sowas rauslabbert muß es die
Meinung der gesamten Industrie sein.
In aller Munde ist momentan außerdem der Ausdruck
‚Kaufanreiz‘. Daß ein Kaufanreiz geschaffen werden muß, um die
Dieselfahrer zum Umrüsten zu bewegen. Ich frage mal: gibt
einen besseren Anreiz als zu sagen „Wenn nächstes Mal die
Grenzwerte überschritten werden mußt Du Dein Auto stehen
lassen und mit dem ÖNV nach Hause fahren!“?
Ja, das wäre ein Anreiz, aber nicht mal eben so, weil’s
manchen Leuten so gefällt. Ein bischen Planungssicherheit
über mehr als 3 Monate ist nämlich auch ganz nett.
Daß hier Gesetze, die sich unmittelbar gegenseitig bedingen,
nicht konform sind, dafür sind ja wohl andere verantwortlich.
Gruß Uwi