Da unsere Tochter mitten in der Pubertät ist und allerlei Kuriositäten von sich gibt, hatte meine Frau die Idee, ihre Verrücktheiten zu Papier zu bringen, um sie ihr dann irgendwann einmal zu geben.
Ich als Technik-Begeisterter dachte gleich daran, in den Räumen Funkmikrofone aufzustellen, deren Signale auf der Festplatte des Computers automatisch gepeichert werden. Wer kennt entweder billige Fertiglösungen oder vernünftige Schaltpläne, die ich als alter Löter nachbauen kann und die auch funktionieren?
Unfassbar!
Sag mal, Manfred,
ist das dein Ernst? Du willst deine eigene Tochter abhören, und das auch noch rund um die Uhr und in allen Räumen?
Selbst die Polizei darf das nur auf richterlichen Beschluss. Wenn du das bei Fremden machen würdest, wäre es schwer strafbar. Ob es das innerhalb der Familie auch ist, weiß ich nicht, vielleicht fragst du mal im Rechtsbrett nach.
Es gibt aber auch ein allgemeines Recht auf Intimsphäre, Respekt vor der Persönlichkeit anderer. Sind das für dich böhmische Dörfer?
Was glaubst du, wie lange eure Tochter noch in euerer Wohnung bleibt, falls sie dahinter kommt? Ich würde ihr in dem Fall raten, sofort zum Jugendamt zu gehen. Sie bekäme mit Sicherheit ein Anrecht auf außerhäusiges Wohnen und ihr dürft das bezahlen.
Fassungslos
Peter
Klasse! Und eine Camera auf der Toilette, auch dort gibt sie ja sicher etwas von sich!
Gruß Max
bei euch muss es ja gemütlich sein!
hallo manfred,
darf eure tochter im gegenzug videoaufzeichnungen machen, wenn ihr poppt? vielleicht ist ja da auch die eine oder andere verrückheit bei, und es wäre sicher schade, wenn das der nachwelt vorenthalten würde.
oder spielt sich bei euch im bett nix mehr ab? (der verdacht drängt sich allerdings auf, wenn pubi-sprüche derartiges interesse bei dir wecken.)
also: lieber erst mal zur familienberatung - und dann erst die technische seite klären.
gruß
ann
Hallo (nur zum besseren Verständnis: das, lieber „Menschenfreund“, ist eine Anrede, mit der die vielen anderen Menschenfreunde sich üblicherweise begrüßen)
Du betitelst Dich auf deiner ViKa als Philantroph…??? Basedow dreht sich vermutlich wegen Dir im Grabe herum. Vielleicht ruft er Deiner Tochter im Schlafe auch bald das zu, was er selber mit 15 gemacht hat: hau von zuhause ab!
(Auch ein) Gruß, (gütiger „Menschenfreund“, ist unter „uns“ Gleichgesinnten ein wichtiger Bestandteil jedweder Konversation)
LeoLo
Super!
Mensch Manfred,
endlich eine gute Idee! Das peppt auf!
Verrätst du mir eure Telefonnummer und eine Zeit, zu der ich eure Tochter erreichen kann? Dann erkläre ich ihr, wie sie alle Aufzeichnungen auf deinem PC löscht, vorher aber die „Verrücktheiten“ ausfiltert, die IHR von euch gegeben habt.
Und die publiziert sie dann hier im w-w-w. Es lebe die Reality-Show!
Carsten
später fragten sie sich dann: was haben sie nur falsch gemacht. sie liebten doch nur ihr kind. sie hatten es doch nur gut gemeint…
Ist das wiklich Dein Ernst?
Hallo Manfred!
Hi Gemeinde!
Ich kann es nicht fassen!!!
Nicht nur rechtlich sehe ich da ein Problem, sondern finde ich das schlechthin grausam! (Wobei ich keine Rechtsexpertin bin und mich deshalb tauschen mag!)
Habt Ihr jemals daran gedacht, daß auch ein Kind eine privatsphere braucht? Was wird aus dem Vertrauen werden, das Ihr Euch im Laufe der Jahren gebaut habt? Und aus dem Vater-Kind Verhältnis?
Ich als Mutter würde ich Euch sehr nahe legen wollen, daß diese Überwachung schwere und im voraus nicht durchschaubare Konsequenzen mit sich bringen kann. Und natürlich alle sehr, sehr schlimme.
Deshalb rate ich Euch davon herzlichst ab. Es kann nicht sein, daß Ihr nicht seht, was Ihr euren Kind antut, wenn Ihr es dauernd (evtl sogar heimlich) beobachtet. Von dem Schäden was das Kind davon tragen kann, ganz zu schweigen!!!
Ich habe die andere Postings nicht gelesen und mir fehlen einfach die Wörtern. Aber nur wenn Ihr kein Wert auf eine schöne Vater-Kind- Beziehung legt, sollte so eine grundlegenden Maßnahme ergriffen werden.
Bitte überlege es Euch gut! Dem Kind zuliebe!!!
Alles Gute und schöne Weihnachten!
Helena
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Ich sehe schon, ich habe da wohl nicht menschlich korrekt gedacht. Vielleicht tröstet es euch Empörte, dass es mir keinesfalls um das Eindringen in die Intimssphäre meiner Tochter ging, intim ist es ja schon deshalb nicht, weil es um die kuriosen Äußerungen uns gegenüber geht und die spielen sich normalerweise nicht auf dem Klo, sondern im Wohnzimmer oder der Küche ab. Es ging mir einfach darum, ihr mit, sagen wir 18 Jahren, eine Sammlung kurioser Weltsichten zu geben.
Leolo sei Dank, dass er mich auf einen Fehler auf meiner Visitenkarte aufmerksam gemacht hat, Basedows morsche Knochen mögen fürderhin in Ruhelage bleiben.
Trotz allem allen ein besinnliches Weihnachtsfest.
Herr Bach, (eine nettere Anrede fällt mir da nicht ein)
ich denke, es ist Zeit, auch mal auf den strafrechtlichen Punkt zu kommen. Schauen Sie doch mal in 201, Absatz 2, des StGB. Auf das, wass Sie da machen wollen, steht bis zu 3 Jahre Freiheitsstrafe, und ab 2 Jahren ist auch eine Bewährung ausgeschlossen. Heisst, Sie rücken wirklich in den Bau und können da Ihre Mitinsassen abhören.
Es macht bei Erfüllung des Tatbestandes übrigens keinen Unterschied, ob Sie es nur „gut meinen“ oder Erziehungsberechtigter sind. Das macht man nicht (siehe Grundgesetz) und für denjenigen, der dagegen verstösst, sieht der Gesetzgeber zu Recht empfindliche Strafen vor.
Hochachtungslos,
Hans-Jürgen
***
Wanzen nirgendwo
Naja, Manfred,
Du solltest Dir das hier einhellig von allen Beteiligten Gesagte wirklich zu Herzen nehmen.
Auch unser Filius gab, während er aufwuchs, so manchen Spruch von sich, der uns der Überlieferung wert erschien. Aber das wurde „im Herzen bewegt“ und im Gedächtnis bewahrt. Bei passender Gelegenheit bekommt er es dann hin und wieder mit Augenzwinkern dick „aufgebuttert“.
Technische Aufzeichnung (bei aller Begeisterung für die tollen Möglichkeiten) ist aber von gänzlich anderer Qualität. Das wird nicht durch Elternliebe gefiltert. Das kann bedrohliche Ausmaße annehmen, vor allem dann, wenn es ohne Zustimmung des Betroffenen heimlich geschieht.
Bedenke, wie peinlich doch manche Fotos für das Opfer sind, wenn man sie mit einigem zeitlichen Abstand sieht. Wieviel Mühe man oft hat, das unbedacht gesprochene Wort wieder gutzumachen. Zumal nach einiger Zeit der Kontext nicht mehr vollständig nachvollzogen werden kann, aus dem heraus sich ein „lustiger Satz“ eine „verquaste Aussage“ oder ein Zornausbruch eigentlich wie selbstverständlich ergab.
Vertrauensvoller Umgang mit Menschen, die einem nahestehen, muß auch immer von einem „selektiven Gedächtnis“ begleitet werden. Nichts nervt oder kränkt mehr, als immer wieder mit einem einmaligen Ausrutscher konfrontiert zu werden, den man selbst eigentlich schon in dem Moment bereute, als er unterlief.
Also: Erinnerung ja, aber keine Aufzeichnung. 1984 ist zum Glück Vergangenheit.
Grüße
Eckard.
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