War die deutsche Nation Ende des 18. Jhd. krisengeschüttelt?

Guten Tag!

Über die Poudreuse heißt es auf der Webseite http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/kunst-und-krempel/schatzkammer/moebel/moebel-tische100.html, abgerufen am 18. Juni 2015:

„Ein Luxusgegenstand für Luxusfrauen: schwer verkäuflich im krisengeschüttelten  Deutschland Ende des 18. Jahrhunderts."
  1. Wie krisengeschüttelt war die deutsche Nation Ende des 18. Jahrhunderts tatsächlich?
  2. Haben diese Krisenerfahrungen in den Werken Goethes und Schillers ihren Nachhall gefunden?

Hi
In Deutschland begann die Frühindustrialisierung, mit den entsprechenden Problemen vor allem in der Textilindustrie. In diesem Zusammenhang steht auch die Veränderung von der merkantilistischen zu einer wirtschaftsliberalen Gesellschaftsordnung.
Dadurch kam es unter anderem zur „Sozialen Frage“, also was mit all den (Neusprech) „für den Arbeitsmarkt freigesetzten Personen“ denn so geschehen sollte.
Ab 1890 tobten dann Kriege (quasi ununterbrochen bis 1814) was auch nicht gerade den allgemeinen Wohlstand förderte.

Gleichzeitig drängen neue Ideen von persönlicher Freiheit in die Gesellschaft, angeheizt von der Amerikanischen und (später) französischen Revolution.

Das findet man natürlich auch in Schillers Werken, insbesondere in „Die Räuber“ und „Don Carlos“
Bei Goethe wohl eher weniger und verdeckter…
Allerdings steht hier nicht die soziale Frage, sondern mehr die Förderung von Menschenrechten und persönlicher Freiheit im Vordergrund.

LG
Mike

„Krisengeschüttelt“ ist ein unpassender Begriff. Deutschland war am Ende des 18.Jahrhunderts geprägt von den Kriegen und Kämpfen gegen die französischen Besatzer, die dennoch siegten und den Bürgern und dem Staat erhebliche Veränderungen beibrachten. Viele wohlhabende Landbesitzer, ob adelig oder nicht, haben in dieser Zeit viel oder sogar alles verloren. Aus diesem Grunde wird die Kundschaft für derlei Luxusgüter ab ca. 1790 zahlenmäßig abgenommen haben.

Ja, Goethe war angepasst. Danke für die Antwort!