War doch klar

07.10.2002 12:50 Uhr
„The winner takes it all“ - Iraks Öl wird unter Siegern aufgeteilt
Dass der freie Zugang zu den weltweit zweitgrößten Ölreserven, über welche Saddam Hussein derzeit noch gebietet, eine zentrale Triebfeder für einen möglichen ‚Militärschlag‘ gegen den Irak ist, dürfte weithin bekannt sein (SSN berichtete bereits).
Und jenes ‚Meer an Erdöl und Erdgas‘, auf dem der Diktator sitzt, überschattet das Ringen der fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat, deren Ölkonzerne ein gewichtiges wirtschaftliches Interesse daran haben, wer künftig in Bagdad regiert.
Denn schon zu Kriegsbeginn wird sich entscheiden, wer sich einen wie großen Anteil des irakischen Ölkuchens einverleiben darf, wie ein Analyst meint. Entweder, so fügt er hinzu, nimmt man am Feldzug teil, oder man wird bedeutungslos.
Quelle: http://www.abcnews.go.com

Und dafür sterben die Soldaten und die Bevölkerung. Damit einige reicher werden.
Was ist Leben wert? Nichts! Eine Kugel!
Grüße
Raimund

hallo!!

Und dafür sterben die Soldaten und die Bevölkerung. Damit
einige reicher werden.
Was ist Leben wert? Nichts! Eine Kugel!

und was genau ist daran so schlimm??
wird doch hier in diesem lande an den eigenen leuten nicht anders praktiziert.
wenn ich mir die geschichte der letzten paar tausend jahre so anschaue ist das auch genau der weg warum wir heute da sind wo wir sind.

der stärkere setzt sich durch-frei nach darwin.

tschüss

matthias

p.s. es steht dir natürlich frei jegliche produkte aus den kriegführenden ländern zu boykottieren. auch produkte die unter zuhilfenahme von erdöl produziert werden musst du nicht kaufen.

hallo Matthias,
ich weiss, im 3. Reich war der stehende Spruch: der Krieg ist der Vater aller Dinge.
Doch bezwiefele ich das. Vater aller Waffen vielleicht.
Meiner Meinung nach wären wir schon weiter, wenn wir nicht unsere besten Gene im Krieg verheizt hätten.
Es gibt auch anderen „Krieg“: den, wie man Armut , Krankheit und Dummheit bekämpft.
dieser Krieg hätte uns weiter gebracht, als wir heute sind.
Grüße
Raimund

hallo!!

natürlich müsste vieles nicht so sein wie es ist.
wenn ich mich in meinem bereich umsehe dann könnte ich auch verzweifeln an dem was nicht gemacht wird weil niemand interesse dran hat.
da haben menschen jahrzehntlang schmerzen, werden für geistig gestört erklärt, …-obwohl das alles nicht sein müsste.

thema krieg und gewalt: gewalt ist eine der fundamentalsten „kräfte“ die unser tägliches leben steuern. der statt hat die „staatsgewalt“ über seine bürger.
fahr über eine rote ampel und die „polizeigewalt“ schreitet ein.
kurz: wenn man 24/7 mit gewalt in verschiedenen formen konfrontiert wird dann „kann man nicht mehr anders“. man hat es so erlernt-es ist eine gewohnheit geworden. selbst wenn einen diese gewohnheit schädigt (z.b. viel sitzen wie bei meinen patienten) ist man unfähig dies abzustellen.

in diesem sinne sollte man diese diskussion ins psychologiebrett verlegen! :wink:)

scheinbar ist ein krieg nur dann interessant wenn man selber mit beteiligt ist. dann fangen manche erst das überlegen an. solange andere den kopf hinhalten ist es natürlich leicht „dafür“ oder „dagegen“ zu sein.

tschüss

matthias

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo raimund,

ich weiss, im 3. Reich war der stehende Spruch: der Krieg ist
der Vater aller Dinge.

warum packst du diese genau diese geschichte schon wieder aus?

Doch bezwiefele ich das. Vater aller Waffen vielleicht.

Meiner Meinung nach wären wir schon weiter, wenn wir nicht
unsere besten Gene im Krieg verheizt hätten.

schon komisch, hiessen diese deiner meinung nach "reichtum, gesundheit und klugheit? zynisch, ich weiss, jedenfalls finde ich es merkwuerdig wie du es schaffst zur irakfrage des bretzelessers zweimal diese geschichte auszupacken und das ganze noch mit fortschritt und genen zu verweben.

Es gibt auch anderen „Krieg“: den, wie man Armut , Krankheit
und Dummheit bekämpft.
dieser Krieg hätte uns weiter gebracht, als wir heute sind.
Grüße
Raimund

offtopic willst du nun noch die laengere antwort auf deine frage vom 5.10.2002 21:10 Uhr im aussenbrett haben?

beste gruesse, peter

Moin Matthias

und was genau ist daran so schlimm??
wird doch hier in diesem lande an den eigenen leuten nicht
anders praktiziert.

Das schlimme ist, dass man den Leuten einredet, sie würden für „höhere“ Ziele sterben, für Dinge wie „Kampf gegen den Terror“, „Freiheit“ und „Demokratie“.

Wenn die Leute wüssten, dass sie für die Wirtschaftsinteressen einiger weniger Ölfirmen sterben sollen, die einen Präsidentschaftswahlkampf finanziert haben, dann würden sie vielleicht doch lieber zu Hause bleiben.

Gruss
Marion

hallo Marion,
genau das war der Grund meines Textes.
Grüße
Raimund

ich kapiers immer noch nicht
hallo!!

dein posting hat ein kleines licht aufgehen lassen-aber noch ist es keine flamme die meine birne von innen ausleuchtet. :wink:))

also: da sitzt ein typ den „niemand“ mag in der nähe der grössten ölreserven der welt. „wir“, d.h. die westlichen industrienationen brauchen/wollen dieses öl; möglichst billig.

„er“ hat waffen oder wird vielleicht bald haben mit denen er diese ganzen ölfelder als „geiseln“ halten kann-denn eine a-bombe drin gezündet und schon sind sie nutzlos.

„wir“ wollen das militärisch lösen. gewalttätig. dafür sterben dann vermutlich menschen.

wenn wir das nicht tun könnte es sein dass …-und „wir“ wollen eine gewisse sicherheit haben dass wir auch in zukunft das öl haben dürfen. z.b. durch eine uns zugeneigte regierung.

die alternative wäre dann totale kooperation, d.h. sanktionen weg, handel aufbauen, …-„ihn“ also in unseren „club“ aufnehmen. ohne gewalt. friedlich. ohne tote.

ist es das was du meinst??

danke

matthias

hallo Marco,
so ungefähr.
Saddam hat einen Fehler begangen: er hat die amerikanischen Ölfirmen aus seinen Ölfeldern rausgeworfen.
Das war böse!
Schließlich besitzt er die z.Zt. zweitgrößten Ölfelder der Welt. Und die will er selbst vermarkten. (nicht sein Volk: wo denkst Du hin!).
Den Ölfirmen ist das sauer aufgestoßen. Sie wiollen ja verdienen, nicht der Irak. Also haben sie den heißgeliebten Emporkömmlich (Saddam kommt aus wirklich einfachsten Verhältnissen) wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. So lange er gegen den Iran krieg führte, war er noch beliebt. Schließlich haben die Mullahs auch die Amis rausgeworfen. Und auch bei denen ist das böse und muss bestraft werden. Leider hat der liebe Saddam es nicht geschafft, die bösen Mullah zu vertrewiben. Das war Fehler Nummer eins. Der Zweite, s.o. der dritte Kuweit.
Jetzt war er nicht mehr der liebe, jetzt war er genauso böse, wie die Mullahs.
Also muss er weg. Damit die Ölmulties wieder verdienen können.
Saddam würde nie seine Kunden vernichten. Er weäre schön blöde. Was soll das schönste Öl, wenn keine Abnehmer da sind? Nimmt man ihn wieder im Kreis der Guten auf (warum er plötzlich wieder gut ist, ist nur eine Sache der Werbefirmen), so ist wieder alles eitel Sonnenschein: Saddam bedroht kein Israel (macht er sowieso nicht; nur wenn er überfallen wird, hat er gedroht, auch Israel mitleiden zu lassen), das Öl fließt wieder (er braucht dringend Devisen; nicht für die Kriegmaschinerie, nein er hat echte innerpolitische Sorgen), die Investoren können wieder im Irak investieren, usw. Nur ein Haken hat das ganze: die Ölquellen bleiben irakisch. Und das ist der ganze Hinderungsgrund.
Und die ganzen Träume der Ölmultis und deren von ihnen abhängigen Staaten von der Aufteilung der Ölfelder und wer den größten kuchen bekommt, sind hinfällig.
Schei…
Also lieber Soldaten. Die fragen nicht und sterben gerne.
Für Gott, König und Vaterland. meinetwegen glaubt er auch an die Gerechtigkeit für die er kämpft und stirbt. Teilweise langsam unter unsäglichen Schmerzen.
Grüße
Raimund

jetzt wird`s klarer!!
hallo!!

jetzt verstehe ich langsam!!
kleine korrektur: ich heisse matthias-nicht marco. :wink:)

eine nachfrage sei mir noch gestattet: wenn es den ölfirmen gut geht-dann brauchen die doch auch leute die für sie arbeiten? und die können sie von uns genügend haben (4 millionen aufwärts).

also geht es uns doch dann auch wirtschaftlich besser.
dann könnten die steuern sinken, das defizit abgebaut werden, etc.

wenn ich mir die deutsche bevölkerung so ansehe dann glaube ich ist ihnen der zweitwagen in der zweitgarage wichtiger als irgendwelche soldaten die für/gegen eine sache kämpfen/sterben.

tschüss

matthias

Moin Matthias

eine nachfrage sei mir noch gestattet: wenn es den ölfirmen
gut geht-dann brauchen die doch auch leute die für sie
arbeiten? und die können sie von uns genügend haben (4
millionen aufwärts).

also geht es uns doch dann auch wirtschaftlich besser.
dann könnten die steuern sinken, das defizit abgebaut werden,
etc.

ähm…kennst du irgendwelche erwähnenswerten deutschen Ölförderunternehmen ?

eben :smile:

Gruss
Marion

hallo!!

gemeint war die zulieferindustrie, z.b. siemens und konsorten. angestellte anderer länder kaufen dann vielleicht das ein oder andere „deutsche“ auto, …

tschüss

matthias

hall0 Marco Matthias,

eine nachfrage sei mir noch gestattet: wenn es den ölfirmen
gut geht-dann brauchen die doch auch leute die für sie
arbeiten? und die können sie von uns genügend haben (4
millionen aufwärts).

Wie Marion schon hüstelnd bemerkte… außerdem sind hier Spezialisten gefragt. Die entlasten den Arbeitlosenmarkt nicht. Ist ja auch ein Pamphlet gegen die Kriege im allgemeinen gedacht. Außerdem: wo liegt für Siemens der Unterschied: ob sie evtl. einen Teil der Technik an die Amis liefernd dürfen oder fast zu 100% bei Saddam?
Wir fahren besser, wenn Saddam bleibt und mit „Zuckerbrot“ ruhig gestellt wird. Der ist nicht dumm. Das wollen uns seine Gegner gerne weismachen. Der weiß auch, dass er sicherer ist und länger an den Fleischtöpfen sitzt, wenn es der Bevölkerung gut geht. Nur bringt das den Ölfirmen keinen Gewinn. Humanität ist Gefühlsduselei und kostet Geld.

also geht es uns doch dann auch wirtschaftlich besser.
dann könnten die steuern sinken, das defizit abgebaut werden,
etc.

Siehe oben.

wenn ich mir die deutsche bevölkerung so ansehe dann glaube
ich ist ihnen der zweitwagen in der zweitgarage wichtiger als
irgendwelche soldaten die für/gegen eine sache
kämpfen/sterben.

ja, zum Glück ist das so. Die Siegermächte wollten es ja so (nach dem Krieg). Dass das einmal eine Retourkutsche werden würde, damit haben sie nicht gerechnet.
Mich freut´s!
Bei Manövern und auch inzwischen bei ernsten Einsätzen haben die deutschen Soldaten bewiesen, dass sie trotzdem ein ernst zu nehmender Gegner sind.
Grüße
Raimund

geschnallt!! (endlich) und eine abschlussfrage
hallo raimund und auch pendragon!!

jetzt hab ich endlich begriffen was mit dem übrigens sehr guten artikel gemeint war-bzw. was die absicht des ursprungspostings war.

kann mir aber eine letzte frage nicht verkneifen:

Ist ja auch ein Pamphlet gegen die Kriege im

allgemeinen gedacht.

wie hoch ist die wahrscheinlichkeit bzw. was glaubst du/ihr:
sind menschen die nicht mal einen „streit“ über einen gartenzaun friedlich klären können in der lage in grösseren situationen (z.b. „verstimmungen“ unter nationen) vernünftig zu handeln?
wenn man das gleiche „verhaltensmuster“ im alltag (eigener alltag?!) nicht schafft-wie dann im grossen?

danke

tschüss

matthias

das ist der Grund…
hallo Matthias,
… dass die Mächtigen dieser Welt es schaffen, die Bevölkerung für sich sterben zu lassen. Und das auch noch mit: Hurrahh!
Früher hat mayn die waffen geweiht, die den „Feind“ töten sollte (Christus hat es ausdrücklich verboten): auf der französischen Seite bespritzte der Pfaffe die Kanonen mit Weihwaser, damit sie möglicht viele der bösen Deutechen töten, auf der deutsche seite tat der deutsche Pfaffe genau das gleiche, nur sollten die Kanonen die bösen Franzosen killen. Und wofür? Die Bevölkerung hat sich prächtig mit den „Franzmännern“ und umgekehrt vertragen. Bis auf die Kriegszeiten. Da waren die Deutschen die Boche und der Franzose …
Und nur dafür, damit die Pfaffen oder der Adel mehr Macht oder mehr Einkommen haben.
Wir haben uns hier gar nicht so weit vom Steinzeitmenschen entfernt.
Grüße
Raimund