Waren dfas Bieber?

Hallo,
habe gestern bei einer Fahrt durchs Elsaß an einem Tümpel, über einen Kanal an den Rhein angeschlossen, eine Gruppe von 5 Tieren gesehen, die im Wasser plantschten, die ich zunächst für Biber hielt (vor allem von der Größe her).

Einer ist immer mal getaucht, hat seinen Schwanz gezeigt, der durchaus nicht platt, sondern, soweit ich das sehen konnte, rund. Außerdem haben alle Tiere sehr starke, weiße, prominente Barthaare gezeigt.

Ich schaue heute morgen im Internet, dort hat keiner der abgebildeten Biber einen Bart. Was könnte das gewesen sein?

Danke für Hinweise Antal

Moin,
am wahrscheinlichsten waren es Bisams die haben (manchmal) weiße Barthaare.
Nicht gern gesehen, besonders von Deichbauern
knusper…lux

Danke, Pollux, ich glaube, das war´s.

Gruß Antal

Moin,

Danke für Hinweise Antal

ich vermute mal, daß es Bisamratten waren.

Gandalf

Hi,

könnte auch ein Otter gewesen sein.

gruß
nok

du hast recht
Du hast recht. ich werde einfach bei nächster Gelegenheit wieder dort vorbeifahren, mal einen Einheimischen fragen, was das sei, wo die herkommen (die sollten das am ehesten wissen. Das hätte ich zwar auch gestern schon tun können, aber ich war zunächst so überzeugt von „Biber“, daß ich da zunächst gar nicht dran gedacht habe.

Gruß Antal

Hallo,

Für Ottern würde die Gruppe sprechen, allerdings sind die viel schlanker als die eher plump wirkenden Biber bzw. Bisamratten.

Wenn Du´s weißt bitte Rückmeldung!

Es grüßt

Der Daimio

Hallo,

Für Ottern würde die Gruppe sprechen, allerdings sind die viel
schlanker als die eher plump wirkenden Biber bzw. Bisamratten.

Ich hab ja keinen heraußen gesehen, die sind ununterbrochen im Wasser geplanscht. Mal auf dem Rücken, mal auf dem Bauch geschwommen.

Nur einer ist gelegentlich getaucht, und beim Wegtauchen konnte man sehen, daß der sicher nicht schlank war.

Wenn Du´s weißt bitte Rückmeldung!

Rückmeldung kommt, kann aber etwas dauern.

Gruß Antal

Hallo Antal: Im Elsass in der Petite Camargue hat es in den Tümpeln Bisamratten. Die Tümpel werden vom Rhein her mit Wasser versorgt. Wo genau warst Du? Biber hat es oberhalb Basel am Rhein und in vereinzelten Zuflüssen. Gruss. Paul

Wo genau warst Du?

Paul, das war in/bei Kembs, ein paar Kilometer südöstlich von Mulhouse. Von der Ortsmitte aus östlich weg, kommt man zuerst über den Rhein-Seitenkanal, nach kurzem stößt man an den Rhein.

Beim Übergang über den Kanal liegt gleich nördlich eine Marina für Plaisance - Boote, südlich sofort anschließend ein künstlich ausgehobenes, rechteckiges Becken, in dem sie sich tummeln.

Gruß Antal

Hallo Antal,

wenn es ringsrum so

https://picasaweb.google.com/111941415559913755014/B…

aussieht, waren es Biber!

Ciao,
Manfred

Nein, Manfred, so sieht es dort nicht aus. Das erste, wonach ich geschaut habe, waren natürlich angenagte Bäume. Nix da, ich jedenfalls habe nichts gesehen.

Gruß Antal

Pro Fischotter; evtl. auch Nutria
Hallo Antal,

in Hunawihr gibt es das Centre de Reproduction et de Réintroduction des Cigognes et des Loutres (Zentrum für Aufzucht und Wiederansiedlung von Störchen und Fischottern) http://www.cigogne-loutre.com/
Das Zentrum habe ich in der frz. wikipedia gefunden http://fr.wikipedia.org/wiki/Loutre_d%27Europe#Sauve…
Nun liegt Hunawihr zwar nicht direkt bei Mulhouse, sondern etwas nordwestlich von Colmar - aber das spielt für eine Wiederansiedlung/Auswilderung sicher keine Rolle.

Die Nutria/Biberratte käme ebenfalls in Frage. Dieses Tier lebt zwar hauptsächlich im Süden Frankreichs, aber man findet es hin und wieder auch weiter im Norden. Zu den häufiger frequentierten nördlichen Verbreitungsgebieten gehört auch das Elsass:
Il est maintenant présent dans les régions du sud de la France (Lot-et-Garonne, Pyrénées-Orientales, Hautes-Pyrénées, Aude, Gard, Hérault, Tarn, Haute-Garonne, Var, Bouches-du-Rhône…) mais on le trouve également sporadiquement dans certaines régions plus au nord (sud de l’Île-de-France (étangs de Vélizy ), le Centre et Alsace notamment…).
http://fr.wikipedia.org/wiki/Ragondin#Description

Grüße
Pit

Hallo, Pit,

Ich dachte immer, Fischotter wären eher Einzelgänger. Die fünf Tiere auf einem Haufen ließen auch mich primär an Bisamratten denken.

Livia

Na ja, Livia, könnte ja eine Familie gewesen sein, drei halbwegs erwachsene Kinder und die zwei Alten?

Gruß Antal

Danke, Pit, für diesen wertvollen Hinweis. Wenn ich nächstes Mal in der Nähe von Hunawihr bin, schau ich da mal rein. Scheint interessant zu sein.

Gruß Antal

Noch was zum Fischotter …
…, das Dich interessieren könnte.
Gestern habe ich mir nicht den ganzen Artikel in der frz. wikipedia durchgelesen; eben bin ich auf diesen Satz gestoßen:
Si l’essai de réintroduction du Centre de Hunawihr a permis à une petite population de loutres de repeupler une partie des rivières du Centre Alsace, les opérations de réintroduction ne sont pas encouragées actuellement en France. Les mouvements de recolonisation naturelle observés ces dernières années permettent de rester raisonnablement optimistes quant à l’avenir de la loutre à l’échelle nationale.
http://fr.wikipedia.org/wiki/Loutre#Habitat

(Nachdem der Versuch des Zentrums von H. es einer kleinen Otterpopulation ermöglicht hat, einen Teil der Flüsse des mittleren Elsass wieder zu besiedeln, werden derzeit Maßnahmen zur Wiederansiedlung in F nicht vorangetrieben. Was die Zukunft des Otters auf nationaler Ebene betrifft, kann man mit Recht optimistisch sein, weil man in den letzten Jahren Fortschritte bei der natürlichen Wiederansiedlung beobachtet hat.)

Pit

Sozialverhalten Fischotter
Hallo Livia,

Du hast schon Recht: Fischotter sind eher Einzelgänger; so steht es auch in der frz. wikipedia, während man in der deutschen Version nichts über das Sozialverhalten der Tiere erfährt.

Ich wusste nichts über die Lebensweise der Tiere, habe daher im alten Brehm nachgeschlagen, und dort ist zu lesen:
„Alte Fischottern leben gewöhnlich einzeln, alte Weibchen aber streifen lange Zeit mit ihren Jungen umher oder verinigen sich mit anderen Fehen [Weibchen] oder um die Paarungszeit mit solchen und Männchen und fischen dann in Gesellschaft.“
http://www.zeno.org/Naturwissenschaften/M/Brehm,+Alf…
Es gibt also schon kleine Gruppen von Ottern, auch wenn die Männchen eher ein Leben als Einzelgänger führen.

Mit meinem ersten Kommentar wollte ich übrigens nicht ausschließen, dass es sich bei Antals Tieren um Bisamratten handelt. Es ist sogar sehr wahrscheinlich dass es Bisamratten waren, weil sie am verbreitesten sind (glaube ich zumindest).
Aber man kann Fischotter und Nutria halt nicht ausschließen.

Weil’s so schön zu lesen ist, noch ein Auschnitt aus Brehms Artikel zum geselligen Leben der Bisamratte (ich habe ein paar Zeilensprünge eingebaut, weil der Text im Original ein unhandlicher Wörterklotz ist):

„Audubon und Bachmann haben die Sitten und Gewohnheiten des Thieres gut beschrieben. »Biberratten«, heißt es in ihrem Werke, »sind sehr lebendige, spiellustige Geschöpfe, wenn sie in ihrem eigenen Elemente, im Wasser, sich befinden.
In einer ruhigen Nacht kann man in einem Mühlteiche oder tiefen, abgelegenen Gewässer viele von ihnen sehen, wie sie sich belustigen und nach allen Richtungen hin und wieder schwimmen, lange, glänzende Streifen im Wasser hinterlassend, während andere einige Augenblicke lang bei Büscheln von Gras oder an Steinen oder Blöcken verweilen, von wo aus sie die auf dem Wasser schwimmende Nahrung erreichen können, und andere an den Ufern des Teiches sitzen, von wo aus sie dann eine nach der anderen, wie die Frösche, in das Wasser springen.
Zuweilen sieht man eine von ihnen vollkommen ruhig auf der Oberfläche des Teiches oder Stromes liegen, ihren Leib weit ausgebreitet und so flach als möglich gehalten. Ab und zu gibt sie einen kurzen Schlag mit dem Schwanze, fast wie es der Biber thut, und verschwindet dann blitzschnell unter der Oberfläche des Wassers, an die Geschwindigkeit und Gewandtheit erinnernd, mit welcher manche Enten oder Steißfüße, wenn man einen Schuß nach ihnen abfeuerte, in die Wellentiefe sich zu stürzen pflegen.
In einer Entfernung von zehn oder zwanzig Metern kommt das Thier später wieder zur Oberfläche empor und vereinigt sich vielleicht mit seinen Kameraden zur Jagd oder setzt das alte Spiel fort.
Zu derselben Zeit beschäftigen sich andere mit Einsammeln des Futters an den grasigen Ufern, indem sie die verschiedensten Arten von Pflanzenwurzeln ausgraben und ruhigeren Plätzen zuführen. Es scheint, daß diese Thiere eine kleine, stille Gemeinde bilden, welche weiter nichts verlangt, um glücklich zu sein, als ruhig und unbehelligt von dem Menschen zu bleiben [Die Stelle finde ich besonders süß, deshalb die Hervorhebung].
Wenn man sein Gewehr abschießt, während die Bisamratten so beschäftigt sind, beginnt eine entsetzliche Flucht und Verwirrung. Dutzende von ihnen tauchen auf den Knall oder verschwinden in ihren Höhlen und zwar mit einer Geschwindigkeit ohne Gleichen.“
http://www.zeno.org/Naturwissenschaften/M/Brehm,+Alf…

Grüße
Pit