Waren Jungen+ Mäd. an Volksschulen nicht getrennt?

Guten Tag. Ich sah die Jugendbilder von Joseph Ratzinger in der Fotostrecke von Spiegel Online (Titel: ‚Papst-Rücktritt: Von Joseph Ratzinger zu Benedikt XVI.‘) Es gibt da ein Foto „Dieses Klassenfoto wurde 1935 aufgenommen. Es zeigt den zehnjährigen Joseph Ratzinger in der ersten Reihe. Er besuchte eine Schule in Aschau am Inn.“

Etwa 30 Kinder, Jungen und Mädchen. Waren denn in der Grund-/Volksschule die Klassen gemischt? Ich hätte an getrennte Schulen gedacht. Also Koedukation für die Kleinen und Trennung auf dem Gymnasium (und der Realschule?)?

Oder war das in den Ländern ganz unterschiedlich (Bayern, Preußen, Hessen…)?

Hinweis: Es ist Foto Nummer 15. Direkt: bei spiegel.de/fotostrecke. Hatte ich vergessen.

Hallo Georg,

mein Vater war in den 50er Jahren Volksschullehrer in kleinen Dorfvolksschulen. Dort waren gerade mal so viele Schüler, daß quasi zwei Klassen gebildet wurden: 1.-4. und 5.-8., vormittags wurden die einen unterrichtet, nachmittags die anderen. Oder auch alle zusammen, mit wechselnden Schwerpunkten und Stillarbeit für die jeweils nicht angesprochene Gruppe. Hätte man da auch noch nach Jungen und Mädchen aufgeteilt, dann hätte es wohl Einzelunterricht geben müssen.

Dagegen bin ich selber 1973 eingeschult worden (in einer bayrischen Kleinstadt mit damals vielleicht knapp 20.000 Einwohnern). Am Ort gab es eine Mädchenschule, die von katholischen Schulschwestern geführt wurde und eine Knabenschule. Gemischte Klassen gab es in dieser Stadt in der Grundschule nicht. Das hat sich glaube ich erst Ende der 80er geändert.

Es gab scheinbar zu allen Zeiten alle Varianten.

Viele Grüße,
Eva

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Moin,

Waren denn in der
Grund-/Volksschule die Klassen gemischt?

ich war in den 60ern in einer rheinischen Großstadt in der Grundschule und die war gemischt.
Die weiterführenden Schulen waren dann erst noch nach Geschlechtern getrennt, als ich in die 7. Klasse kam, fing es aber (Anfang der 70er) mit der Koedukation an. Dann gabs in der ganzen Stadt nur noch je ein reines Mädchen- und ein reines Jungengymnasium, beide in kirchlicher Trägerschaft.
Die Hauptschulen waren interessanterweise schon in den 60ern gemischt.

Gandalf

Guten Tag.

Guten Abend!

Etwa 30 Kinder, Jungen und Mädchen. Waren denn in der
Grund-/Volksschule die Klassen gemischt? Ich hätte an
getrennte Schulen gedacht. Also Koedukation für die Kleinen
und Trennung auf dem Gymnasium (und der Realschule?)?

Ich bin in Niedersachsen von 1956 bis 1960 in eine einklassige Volksschule gegangen.
Das hiess: 30 Kinder, gemischt, Klasse 1 - 8!
Nach der 4. Klasse konnte man auf die Mittelschule oder Oberschule wechseln.
Ich hab viel gelernt: Kopfrechnen, Gartenarbeit, Soldatenlieder, Sport als Hauptfach! Ob ich dabei geschädigt wurde, kann ich selbst nicht beurteilen!
Mit freundlichen Grüßen
Dino

Hallo,

viel häufiger waren katholiken, und die mit der falschen Religion getrennt!

Michael

Hallo,

viel häufiger waren katholiken, und die mit der falschen Religion getrennt!

ja, das war in Bayern bis in die 60-er so, dass es evangelische und katholische Volksschulen gab.

Gruß, Karin

Hallo!
Anmerkung zu den nicht-koedukativ gebildeten Klassen an den Gymnasien:
Mancherorts legten (legen?) Schülerheime wert darauf, dass ihre Schüler in der gleichen Jahrgangsklasse saßen; aus Gründen, die ihnen die Organisation (z. B. Mittagessen bei unterschiedlichem Nachmittagsunterricht) erleichterten.
Wenn ich mir nun ein Gymnasium vorstelle in einer Stadt mit den früher vorhandenen bischöflichen Heimen für Jungen, die vielleicht mal Pfarrer werden wollten/sollten, dann kann es leicht zu solchen „geschlossenen“ Jungen-Klassen gekommen sein. Natürlich auch noch aus anderen als den genannten Gründen:smile:
Bei den Gebrüdern Ratzinger könnte das so gewesen sein.

Freundlichen Gruß!
H.