Wärme-/Kältebrücke in Fußbodenecke beheben

Guten Abend Baufachleute,
ich habe ein kleines Problem, das ich beheben muss, finde aber im Internet nicht die maßgebliche Anleitung dazu:

In einem Büroraum (ca. 35 m², nicht unterkellert) besteht in der äußersten Ecke offensichtlich eine Wärmebrücke. Die Wände sind aus Ytong. Eine Innenwand stößt an die Außenwand, unter der Estrichfuge kann man im Bereich der Innenwand (NICHT der Außenwand) einen etwa faustgroßen Hohlraum ausmachen: etwa 4 cm breit und ca. 12 cm lang, also parallel zum „Fuß“ der Innenwand.
Dort ist schimmlig-modriger Geruch entstanden, der sich mit Schimmel-Stopp (Spray) vorübergehend beheben lässt, aber natürlich die Ursache nicht beseitigt.

Die Estrichfuge wurde schon geöffnet und gereinigt (auch etwa einen Meter entlang der Außenwand).
Das Feuchtemessgerät zeigt an, dass die Estrichkante entlang der Außenwand vollkommen trocken ist, nur entlang der Innenwand zeigt es Werte von 0,8 bis 1,9%.

Wie lässt sich die Ursache dieser kleinen Wärmebrücke beheben?
Soll ich diesen Hohlraum mit einem Styrodur-Stück füllen oder vielleicht mit Hanf (das war irgendwo ein Hinweis im Internet).

Ich danke schon im Voraus für einen zweckdienlichen Tipp!

Gruß Walter VB

hi,

2% wäre trocken. nicht Knochen trocken, aber trocken.
Ytong ist ja leicht, entsprechend ist auch eine Feuchte von 2% wenig Wasser.
Wobei man annehmen kann, dass dein Messgerät nicht geeignet ist.

Dann müsste sich da irgendwo ein Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit befinden. Üblich wird das über der Bodenplatte, unter Dämmung und Estrich durch eine Bahn erledigt. Diese fehlt wohl.

Estrich öffnen und nachsehen was da unten los ist. Irgendwas rein stopfen bringt nix, man kennt die Ursache ja nicht.

grüße
lipi

könnte ja schlicht ein beschädigter Ytong-Stein( ausgebrochen) sein als erste Mauerlage oder da wurde ein Durchbruch angelegt (Rohre, Kabel) und später nicht benötigt.

Das allein ist völlig unkritisch. Man könnte den schon auffüllen, etwa mit Perlite oder auch Bauschaum. Aber eine Kältebrücke ist das nicht. Es ist doch eine Innenwand .

Leichter Muffgeruch eigentlich auch.
Wie schon erklärt, müsste man drunter schauen können, ob eine Dichtung (üblich mind. eine starke PE-Folie) auf der Rohdecke aufgelegt wurde.
Falls überhaupt Feuchte aufsteigt und zu Problemen führen sollte.
Man würde dann mehr Schäden erwarten als die eine Stelle.

MfG
duck313

Guten Tag lipi und duck,

danke für Eure Hinweise.

Dieses Gewerbeobjekt wurde 1987 gebaut, selbstverständlich ist unter dem Estrich eine starke Folie, die man in der Fuge sehen kann. Die Fuge selbst war / ist mit Glaswolle gefüllt.

Bei dem Feuchte-Messgerät handelt es sich um „Workzone“ von Aldi mit sechs Messbereichen (Holz, Zement-Estrich, Kalkmörtel etc.), das aber m. E. funktioniert.

Der bestehende faustgroße Hohlraum ist mir nicht ganz verständlich, es gibt keinen ausgebrochenen Stein, auch keinen Durchbruch für Rohre. Vielleicht wurde dort seinerzeit etwas geschlampt beim Einbringen des Estrichs.

Es könnte allerdings etwas Feuchtigkeit vom Flachdach eingesickert sein, da dort die Dachhaut einige kleine Probleme zeigte, die aber im Dezember vor einem Jahr behoben wurden. Diese Stelle auf dem Dach ist allerdings etwa vier Meter von dem Hohlraum am Fuß der Innenwand entfernt!

Im Mai dieses Jahres klagte der Mieter über modrigen Geruch in der bewussten Ecke, deshalb wurde die Fuge in diesem Bereich geöffnet und mehrfach Schimmel-Entferner gesprüht.
Der Hohlraum wurde mit Silikon gefüllt, was wohl keine gute Idee war.

Danach war fünf Monate lang kein Geruch feststellbar.

Das Büro ist oft unbesetzt, da das Personal (technischer Service) auf Montage geht.

Jetzt Anfang November wurde wieder über modrigen Geruch geklagt. Das Silikon wurde deshalb entfernt, es wurde mit JATI-Schimmel-Entferner gesprüht und ein Beutel „UHU-airmax Luftentfeuchter Mobil“ teilweise über dem Hohlraum in die Fuge eingeführt.

In der Hoffnung, dass das alles hilft, bleibt also die Frage, wie dieser Hohlraum auszufüllen ist.

Gruß Walter VB

Hallo Walter
er_VB, post:1, topic:9396259"]ich habe ein kleines Problem, das ich beheben muss, finde aber im Internet nicht die maßgebliche Anleitung dazu:
[/quote]

Da wirst du auch nichts finden!

Kältebrücken sind Baufehler und um Fehler zu beheben, muss man genau wissen was falsch ist.
Zuerst stellt sich die Frage ob es überhaupt eine Kältebrücke ist?

Du könntest auch fragen:
Ich habe eine Fehler in meinem Text, was muss ich korrigieren.

MfG Peter(TOO)

hi,

das klappt damit nicht. wie gesagt: 2% Restfeuchte wäre trocken.
Mit den Geräten kann man bestenfalls vergleiche anstellen, wo etwas nässer ist. einen Wert, den man chemisch oder nach der Darr-Methode bestätigen könnte, liefern die Dinger aber nicht.

wie duck schon schrieb, es heißt ja nicht, dass nun tatsächlich Rohre darin liegen. Er könnte geplant, gebaut und verworfen worden sein.

Ein Hohlraum ist aber kein Problem, das betrifft eher die Stabilität als die Feuchtigkeit.

Der Hohlraum befand sich doch in der Wand? Ist er im Estrich, könnte das eine Fehlstelle in der Dämmung sein. Kommt vor, auch kein Problem.

Handelt es sich bei dem Estrich um Gussasphalt?

Der Fehler liegt ganz sicher nicht am Estrich, und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht an der Innenwand. Da unten kann ein undichtes Rohr liegen, welches man nicht sieht. dies kann auch in etlichen Metern Entfernung liegen.

grüße
lipi

Wo ist der Hohlraum ?
Im Estrich(Fußboden) oder im Wandsockel ?
Wenn Wandsockel, dann kann es doch nur Stein mit Schaden sein, Ausgebrochene Ecke.
Wenn Im Estrich, dann fehlt doch ein Stück Fußboden. Ist das so ? Es kann schon mal sein, es war beim Estrichgießen ein Fremdkörper drin, der unentdeckt (oder aus Faulheit nicht gleich entfernt wurde). Oder der Randstreifen hatte eine Falte gebildet.

Und zum „Dachschaden“. Auch in 4 m Entfernung könnte Nässe erst einmal senkrecht runtergelaufen sein und hat sich dann mit dem Gefälle der Sohlplatte zu der Hohlstelle hin bewegt. Wasser geht oft seltsame Wege.

Dicht verschließen sollte man das nicht, man kann möglicherweise den Geruch aussperren, aber erschwert das Austrocknen.
Und das müsste es ja, wenn keine Feuchte nachkommt.
Falls Fußleisten/Randstreifen vorhanden sind sollte man überlegen ob man die auf ganzer Wandseite abbaut und den Estrich-Trennstreifen tief rausschneidet um Platz und Luft zu schaffen.

MfG
duck313

Hallo nochmals,
zu Euren Ausführungen:
ich selbst hatte seinerzeit den Bau konzipiert, dem Architekten meine Vorschläge unterbreitet und auch die Bauarbeiten zumindest teilweise überwacht.

Der Hohlraum befindet sich NICHT direkt im Fuß der Innenwand, sondern es fehlt etwas Estrich.

Es ist kein Guss-Asphalt, sondern Beton mit einer starken Abdichtfolie.

Natürlich könnte das etwa sechs Meter entfernte Abflussrohr der Toiletten undicht sein, aber etwas unwahrscheinlich. Ich werde in diesem Bereich messen.

Ich greife den Vorschlag von duck313 auf und werde diese Woche den Randstreifen an der Außen- und der Innenwand weiter öffnen, in der Hoffnung, dass die vermutete Feuchtigkeit entweicht. Und den Hohraum zunächst nicht auffüllen.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß Walter VB