Warnblinkanlage funktioniert nur einseitig

Hallo liebe in der Gemeinde.

Bei meinem Campus (Bauj. `91, 58 PS, Kat) gibt es Probleme mit der Warnblinkanlage.

Diese sind allerdings erst (?) aufgetreten nachdem ich den Armaturenkasten ab hatte. Weil ich eine Glühlampe austauschen musste habe ich die Tachowelle u.a. sämtliche Stecker abgezogen. Dabei habe ich versehentlich den Warnblinklichtschalter eingeschaltet.

Das Blinkgeräusch hat mich nicht irritiert. Nun ist kürzlich beim TÜV ist aufgefallen das nur links blinkt rechts aber nicht. Die Blinker selbst funktionieren aber, nur die Warnblinkanlage mit dem fehlenden Blinken auf der rechten Seite.

Aus dem Netz habe ich die Info das ich die Spannung an L prüfen soll und wenn dort keine Spannung ist aber an R, der Schalter defekt sein soll. Aber ich habe weder Ahnung wo L , noch wo R ist. Am Schalter ist an keinem der Pins eine Bezeichnung. Habe nun erstmals keine Ahnung ob der Warnblinklichtschalter defekt ist oder ob es an etwas anderem liegt.

Vielen Dank für baldige Hilfe.

Campus ?
Renault Clio Campus, oder was ? Und den gab es schon 1991 ?

Egal, klingt sehr nach dem Schalter.
Ist doch serienmäßig drin, also sollte man ihn bei Renault oder im Zubehör bekommen. Es können auch die von anderen Modell passen.

hast du keine Prüflampe ? Mit der könntest Du doch die Kontakte abtasten und solltest schnell den blinkenden finden. Und der „nicht blinkende“ sollte gegenüber liegen.

MfG
duck313

Nein, selbstverständlich kein Clio. Habe das doch unter R 5 eingestellt.
Bis jetzt habe ich durch mehrmaliges intensives Suchen keinen passenden Schalter gefunden.
Ganz ehrlich, ich habe mich noch nicht getraut bei Renault zu fragen. Werde ich aber noch machen um Gewissheit zu haben. Ich schätze das der Schalter, wenn er überhaupt dort noch zu bekommen ist um die 50 EUR kosten würde.

Wenn Du alles Stecker abgesteckt hattest, dann würde ich zunächst mal in der Richtung suchen. D.h. ob hier ggf. einfach ein Stecker fehlt, der ggf. noch irgendwo in den Tiefen des Armaturenbretts liegt, ob ggf. ein Stecker zwar wieder aufgesteckt wurde, aber das Kabel bei der Montage des Armaturenbretts beschädigt/eingeklemmt und dadurch wieder abgezogen wurde, ein Stecker an einem falschen Kontakt angeschlossen wurde, Kontakte vertauscht worden sind, …

Es wäre eine zufällige Koinzidenz der Ereignisse, wenn der Schalter, an dem selbst gar nicht gearbeitet wurde, bei der Aktion beschädigt worden wäre. Oder war er ggf. zuvor schon defekt?

Mit einem Durchgangsprüfer solltest Du recht schnell heraus bekommen, was da wie wo verschaltet ist, und wie die Anschlüsse korrekt zu belegen sind. Ich tippe mal darauf, dass die einzelne Kontaktfahne Dauerplus ist, und dann eine der beiden oberen Reihen oder ggf. beide parallel dann die geschalteten Kontakte für die Blinker links bzw. rechts sind. D.h. je nach Schalterstellung dürfte zwischen der einzelnen Fahne und den Kontakten mindestens einer Reihe oben Durchgang bestehen.

Diese Schalter sind multifunktional und besitzen daher Kontakte, die man nur je nach Einsatzzweck benötigt/passend beschalten muss.

Schön zu wissen. Aber wo steht das denn in deiner Frage ?

unter Vorbehalt könnte es so sein.

der 4er-Steckblock auf der einen Seite ist unten am Außenrand L und R, darüber ist Blinkimpuls und Kontrollanzeige Armaturenbrett

Der 3er Block oben ist ein Wechselkontakt ,der einzelne Pol geht zum Blinkrelais (Spannunsgversorgung Plus) die beiden anderen sind Zündplus und Dauerplus.
der Wechsler ist in Ruhe (Warnblinker nicht betätigt) zw. Zündplus und Blinkgeber Plus verbunden, bei Warnblinkfunktion wird BlinkgeberPlus mit Dauerplus verbunden.
bei Warnblink sind alle unteren 4 Pole gebrückt, denn L und R werden ja verbunden mit Impulsausgang Blinkgeber und zusätzlich ist die Kontrolle im Armaturenbrett angesteuert.

Ist denn nicht ein 7-poliger Steckerblock aufgesteckt ? Oder sind das einzelne Kabel mit je einem Einzelstecker ? Wenn Einzelkabel könntest du ja auch was vertauscht haben

mfG
duck313

Hallo duck313 und Wiz,

erst mal vielen Dank für Eure detailierten Hinweise.

Wiz, alle Stecker (3) des Armaturenkastens sind selbstredend wieder eingesteckt worden. Da gibt es auch keine Verwechslungsmöglichkeit weil die Stecker jeweils nur an einer Stelle passen.
Das „Problem“ war anscheinend vor meiner Tachobeleuchtungsaktion schon. Denn:

  • bevor ich gezielt mich Euren Hinweisen gewidmet habe, habe ich zu dem allzeit probatem Mittel WD40 gegriffen. Schaden kann es nicht dachte ich, außerdem könnte ja nach 30 Jahren ein wenig Kontaktunterstützung hilfreich sein. Dann habe ich mal probeweise geschaltet - und ei der daus, dass wars.

Nochmals ganz herzlichen Dank für Eure Hilfe
Wolfgang

Hallo Wiz.
Die Stecker können nicht vertauscht werden. Die Steckerform läßt das nicht zu. Auch schließe ich ein Einklemmen der Kabel aus, weil kein Platz dafür ist.

Der Schalter ist nicht defekt. Das hat sich herausgestellt nachdem ein neuer installiert wurde und die gleichen Symtome noch vorhanden sind.

Was ich wo mit dem Durchgangsprüfer kontrollieren soll entspricht nicht meinen Elektrokenntnissen. Das die vielen Kontakte für mehrere Einsatzzwecke vorgesehen sind, hatte ich mir schon gedacht. Es gibt Warnblinkschalter gar mit noch mehr Kontakten.
Also schon mal (meine Antwort hat so lange gedauert, weil ich erst jetzt einen neuen Schalter bekommen habe)
herzlichen Dank für Deine umpfangreichen Erläuterungen.

Weiteres beschreibe ich unten im Beitrag.

Hallo duck313,

in Kürze; es ist ein 7-poliger Steckerblock am Schalter.
Der Schalter ist offensichtlich nicht das Problem. Habe nun entlich einen neuen Schalter erhalten.

Übrigens nur zum Verständnis: die WD40-Bearbeitung hatte ein Mitarbeiter von einem Boschdienst gemacht.

Nach dieser „Behandlung“ funktioniert die Warnblinklichtanlage. Allerdings ist das Radio generell unter (schwachem) Dauerstrom (als ich das noch nicht bemerkt hatte, war darauf hin die Batterie leer – klar). Der Dauerstrom ist aus wenn ich die Warnblinkanlage einschaltet ist. Darauf hin habe ich den Schalter abgezogen (– kann ja nicht permanent die Warnblinker blinken lassen).

Weiterhin hat allerdings das Radio auch schwachen Dauerstrom so bald ich die Zündung anstelle. Das Radio ist beleuchtet, so als hätte ich es eingeschaltet und aus dem Lautsprecher ist leise etwas (Sendebeiträge etc.) zu hören.

Also ist ganz offensichtlich irgendwo anders etwas mit der Verdrahtung nicht in Ordnung. Hatte vor längerer Zeit den Wagen bei einem (anderen als dem mit der WD-40 Aktion) Boschdienst wg. anderer div. Elektrikprobleme. Leider weis ich die Details nicht mehr. Aber die Leute haben auch nicht alles „im Griff bekommen“.

Vielen Dank für hilfreiche Tipps und angenehme Feiertage

Für mich klingen die Probleme mit dem Radio nach einer (inzwischen) schlechten Massestelle irgendwo im Auto. Dann „sucht“ sich der Strom einen anderen Weg und geht durchs Radio. Dieser Stromfluss wiederum sorgt dann für eine scheinbare Funktion.

Das Gegenstück hat bestimmt jeder schon mal an Autos anderer Leute gesehen: Rücklichter, die wild gemeinsam leuchten und wenns blinken soll, gehen Blinker und Bremslichter im Wechsel…

Grüße
Pierre

Danke Pierre,

Habe leider keine Ahnung wie ich das überprüfen kann

Oh, ein Oldtimer. Wurde das schon erwähnt? Aus Neugier: von welchem Schätzchen reden wir hier?

Probleme mit Massestellen zu finden kann zur Sisyphos-Arbeit ausarten. Am einfachsten ist es, wenn man einen kompletten Schaltplan mit allen Massestellen hat und die von vor bis hinten akribisch durcharbeitet.

In diesem Fall könnt ich mir vorstellen, dass es die Massestelle ist, an die unter anderem das Radio geht (braunes Kabel). Da die zu hochohmig ist, also einen zu hohen Widerstand aufweist, fließt Strom über das Antennenkabel und dessen Einbauort über die Karosserie.

Als Test könnt man mal das Antennenkabel heraus ziehen und dann beobachten, wie sich die anderen Verbraucher verhalten, die die komischen Symptome am Radio verursachen…

Grüße
Pierre

Ähm … ja … aber gerade wohl so. :stuck_out_tongue:

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Ja mein lieber Pierre,

am Anfang dieses Beitrags habe ich die Info R Supercinq etc. angegeben. Außerdem war ich der Meinung das ich ihn auch in der entsprechenden Rubrik eingestellt habe …
Schaltpläne habe ich (in div. Autorep.-Büchern) kann aber mangels ausreichender Kenntnis damit so gut wie nichts anfangen. Den Test mit dem Antennenkabel werde ich mal morgen machen.

Bis dahin, liebe Grüße
Wolfgang

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Renault R 5 Super (Supercinq), einfache (Campus-)Ausstattung
ohne elektrische Fensterheber
Bauj.: 7/91
Motor: 1,4 ltr. Kat, 58 PS (BC/40)
Farbt.: Vert Sequoia (ein dumpfes Grün)
Karosse: 3-türer
asymetrisch geteilte Rücksitzbank
Cass.-Radio: Blaupunkt Mannheim
Grünling von oben

So sieht er aus der kleine Prachtbraten.
Allerdings habe ich diese Renaultradkappen entfernt und nur die kleinen Radnarbenkappen drauf. Allerdings habe ich nur drei. Die 4. habe ich durch provisorisch durch eine Spraydosenkappe ersetzt. Gern tausche ich die Renaultradkappen (s. Bild) gegen eine kleine Renault-Radnarbenabdeckung. Die ist etwas konisch.
So und nun eine gute Vorbereitung allen auf die Feiertage.
Wolfgang

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So,
nachdem ich das Antennenkabel rausgezogen habe ist, logisch, kein Radio-Empfang. Aber es ist auch kein Strom mehr drauf - egal ob mit oder ohne Zündung oder eine Betätigung des Warnblinschalters.

Allerdings ist es dabei so das die Warnblinkanlage blinkt wenn sie ausgeschaltet ist und umgekehrt.

Ein nettes Weihnachtsfest
Wolfgang

Hallo Pierre,

was könnte ich nun Deiner Meinung nach machen? Du meintest das etwas mit dem braunen Massekabel gemacht werden müßte.

Lieben Gruß
Wolfgang

Nun gut, mir schien das logisch: wenn der Spuk aufhört, wenn man das Antennenkabel heraus zieht, gibt es anscheinend ein Problem mit dem Massepunkt, an dem das Radio (und andere Verbraucher) angeschlossen sind. Den muss man suchen. Entweder indem man die Kabelbäume nachverfolgt oder die Schaltpläne zu Hilfe nimmt. Die sollte man natürlich lese können, wenn man an der Elektrik basteln möchte.