Warnung: Googol

Moin,

[Dominanz der USA]

Die Ironie kannst Du Dir sparen. Der schwache Euro wirkt
gerade Wunder für unseren Export, die niedrige
Arbeitslosigkeit in den Staaten wird durch massenhaft
unqualifizierte „Negerjobs“ erzeugt, die hier keiner wollte,
und das Außenhandelsdefizit ist tatsächlich ein solches und
betrug 1998 knapp 250 Mrd. Dollar.

OK, mir fehlen tatsächlich die Grundlagen um diese Diskussion zu führen. Tatsächlich ergeben sich sich etwas wie die Dominanz einer Sprache vor allem auch durch Augenschein, dh. durch das, was der ‚Mann auf der Straße‘ denkt. Und in dieser Hinsicht ist die Dominanz der USA auch auf wirtschaftlichen Gebiet erdrückend.

Keine Aufregung von meiner Seite. Ich sah lediglich eine
Aussage in Deiner Diskussion mit MrStupid, die ich für
korrekturbedürftig hiel.

Diskussion? Geschrei wäre wohl das passendere Wort.

Ganz einfach: Eine weitverbreitete Sprache wird in vielen
Ländern gesprochen (z.B. Englisch, Spanisch, Französisch).
Sie ist aber nicht unbedingt auch eine der Sprachen mit den
meisten Sprechern.

Das hilft mir nicht weiter. Meinst Du geographische Ausbreitung? Die dürfte keine Rolle spielen. Amtssprachen? Auch das ist nur Mittel zum Zweck.
Wichtige Parameter sind in dieser Hinsicht:

  1. Für wieviele Menschen ist es die Muttersprache?
  2. Wieviel Menschen sprechen die Sprache.

Eben nicht. Englisch wird von nicht ganz 800 Millionen
Menschen gesprochen, Chinesisch von über einer Milliarde.

Dazu zählen alle Zweitsprachler?
Oops. Dann habe ich mich kraß verschätzt. Ich hatte eher auf 2 Mrd. getipt.

Nochmal zurück zu Googol: Ich hatte ja gesagt, daß ich erst die Hälfte gelesen hatte; jetzt bin ich schon etwas weiter. Tatsächlich wird später explizit gesagt, daß Englisch nach wie vor die einzige Sprache ist, die in der Raumfahrt eine Rolle spielt. Das ändert nichts an unserer Diskussion, aber mein Eindruck, daß das Buch auch an dieser Stelle klemmt, hat sich bestätigt.

Thorsten

Hallö,

[Dominanz der USA]
OK, mir fehlen tatsächlich die Grundlagen um diese Diskussion
zu führen. Tatsächlich ergeben sich sich etwas wie die
Dominanz einer Sprache vor allem auch durch Augenschein, dh.
durch das, was der ‚Mann auf der Straße‘ denkt. Und in dieser
Hinsicht ist die Dominanz der USA auch auf wirtschaftlichen
Gebiet erdrückend.

In dieser Hinsicht magst Du recht haben, obwohl die Dominanz einer Sprache auch in gewisser Weise selbsterhaltend ist: wenn erst mal genügend sie sprechen, stehen die Chancen gut, daß es auch dabei bleibt.

Keine Aufregung von meiner Seite. Ich sah lediglich eine
Aussage in Deiner Diskussion mit MrStupid, die ich für
korrekturbedürftig hiel.

Diskussion? Geschrei wäre wohl das passendere Wort.

Kann ich nicht sagen. Ich fand seine Ausführungen durchaus sachlich.

Ganz einfach: Eine weitverbreitete Sprache wird in vielen
Ländern gesprochen (z.B. Englisch, Spanisch, Französisch).
Sie ist aber nicht unbedingt auch eine der Sprachen mit den
meisten Sprechern.

Das hilft mir nicht weiter. Meinst Du geographische
Ausbreitung? Die dürfte keine Rolle spielen. Amtssprachen?
Auch das ist nur Mittel zum Zweck.

Weit verbreitet heißt, in vielen Ländern gesprochen (z.B. als Zweitsprache). Trotzdem können einzelne Sprachen, die es nur in einem, dafür aber sehr bevölkerungsreichen Land, gibt, mehr Sprecher haben.

Wichtige Parameter sind in dieser Hinsicht:

  1. Für wieviele Menschen ist es die Muttersprache?

Englisch: ca. 320 Mio.
Mandarin: ca. 880 Mio.

  1. Wieviel Menschen sprechen die Sprache.

Englisch: Als Erst- u. Zweitsprachler ca. 470 Mio. Der Rest kann die Sprache zwar, nutzt sie aber nicht zur täglichen Kommunikation.
Chinesisch: finde ich keine genaueren Angaben zu. Aber Du siehst, daß es mehr sind…

Eben nicht. Englisch wird von nicht ganz 800 Millionen
Menschen gesprochen, Chinesisch von über einer Milliarde.

Dazu zählen alle Zweitsprachler?
Oops. Dann habe ich mich kraß verschätzt. Ich hatte eher auf 2
Mrd. getipt.

Nee, so viele Sprecher hat keine Sprache…

Nochmal zurück zu Googol: Ich hatte ja gesagt, daß ich erst
die Hälfte gelesen hatte; jetzt bin ich schon etwas weiter.
Tatsächlich wird später explizit gesagt, daß Englisch nach wie
vor die einzige Sprache ist, die in der Raumfahrt eine Rolle
spielt. Das ändert nichts an unserer Diskussion, aber mein
Eindruck, daß das Buch auch an dieser Stelle klemmt, hat sich
bestätigt.

Das mag sein. Ich hab’s nicht gelesen und werde mich daher auch mit Kommentaren darüber zurückhalten.

Kubi

Moin,

In dieser Hinsicht magst Du recht haben, obwohl die Dominanz
einer Sprache auch in gewisser Weise selbsterhaltend ist: wenn
erst mal genügend sie sprechen, stehen die Chancen gut, daß es
auch dabei bleibt.

Wie gesagt.

Diskussion? Geschrei wäre wohl das passendere Wort.

Kann ich nicht sagen. Ich fand seine Ausführungen durchaus
sachlich.

Ich meinte nicht speziell ihn. Spekulationen über Sachverhalte, die weder im Buch noch in der Realität eine Rolle spielen fand ich allerdings wenig hilfreich.

  1. Wieviel Menschen sprechen die Sprache.

Englisch: Als Erst- u. Zweitsprachler ca. 470 Mio. Der Rest
kann die Sprache zwar, nutzt sie aber nicht zur täglichen
Kommunikation.
Chinesisch: finde ich keine genaueren Angaben zu. Aber Du
siehst, daß es mehr sind…

Noch nicht ganz. Ich (und IIRC auch die Sprachwissenschaft) unterscheide nicht zwischen Zweit-, Dritt- und Viertsprachen. Zudem: Wer Englisch ausreichend kann, um sich verständigen zu können, zählt, egal ob es seine Muttersprache ist oder nicht.

Oops. Dann habe ich mich kraß verschätzt. Ich hatte eher auf 2
Mrd. getipt.

Nee, so viele Sprecher hat keine Sprache…

Ich hatte wohl auf Indien gehofft, aber die werden nicht alle Englisch können.

Thorsten

Hi,

Chinesisch: finde ich keine genaueren Angaben zu. Aber Du
siehst, daß es mehr sind…

Noch nicht ganz. Ich (und IIRC auch die Sprachwissenschaft)
unterscheide nicht zwischen Zweit-, Dritt- und Viertsprachen.

Ich weiß ja nicht, was Du als Sprachwissenschaft bezeichnest, aber ich habe massenhaft Literatur und einige Datenbanken der Sprachwissenschaft, die das sehr wohl trennt. Zumindest Mutter- und Zweitsprachler. Alles darunter ist ohnehin unüberprüfbar.

Zudem: Wer Englisch ausreichend kann, um sich verständigen zu
können, zählt, egal ob es seine Muttersprache ist oder nicht.

Dann bist Du völlig verloren. Woher willst Du denn wissen, wieviele Nepalis sich auf Englisch und wie viele Russen sich auf Chinesisch verständigen können? Aber wenn Du schon so zählst, dann kannst Du sämtliche Einwohner Chinas und Taiwans ja schon mal für Mandarin zählen, damit bist Du lässig über einer Milliarde. Wie Du es auch drehst und wendest, Englisch kommt da nicht dran.

Oops. Dann habe ich mich kraß verschätzt. Ich hatte eher auf 2
Mrd. getipt.

Nee, so viele Sprecher hat keine Sprache…

Ich hatte wohl auf Indien gehofft, aber die werden nicht alle
Englisch können.

Als Zweitsprache laut einem Zensus von 1961 sogar nur lumpige 11 Mio. Inzwischen sind das aber eher 100 Mio. Genaue Zahlen habe ich dazu allerdings nicht.

Gruß, Kubi

Hi,

auf den Seiten 83-88 geht der Autor auf die globalen Entwicklungen ein, die zu den Zuständen führten. Damit jetzt niemand das Buch kaufen muss, um das zu kontrollieren, hier ein kurzer Abriss :

Die wirtschaftliche Situation, vor allem die Arbeitslosigkeit, führte dazu, dass Großkonzerne eine Art staatliche Souveränität erhielten. Das führte fast völlig zur Auflösung politischer Staaten. Die USA stand kurz vor einem zweiten Bürgerkrieg und wurde fast vollkommen von marodierenden Banden beherrscht. China und Japan konnten ihre Eigenstaatlichkeit behaupten, während China sich jedoch zurückzog wurde Japan „allgegenwärtig“.

Klein schreibt, dass Japan zu einer großen Weltraumnation „wurde“ und ich kann mir nicht vorstellen, dass die dort Deutsch gesprochen haben. Ich habe das ganze so verstanden, dass die Raumfahrt von diesen Konzernen betrieben wird und das schon aus Konkurrenzgründen kaum Kontakt zwischen den Besatzungen verscheidener Konzerne herrscht. Unter diesem Hintergrund ist die Aussage, dass der Kapitän englisch recht selten hört nicht verwunderlich.

Was die politische Entwicklung angeht, sollte man auch berücksichtigen, dass das in einem Zeitraum von 10 Jahren entstanden ist. Gerade der erste Teil des Buches entstand also unter dem Einfluss des Zusammenbruch der Sowjetunion.

Was die Dominanz der Sprache angeht wäre ich allerdings vorsichtig. In den USA haben die „Minderheiten“ bereits die Mehrheit. Das heißt, fasst man alle Minderheiten (Schwarze, Mexikaner, Asiaten etc.) zusammen, haben diese bereits vor einigen Jahren die 50%-Hürde überschritten. Ich stimme zu, dass es höchst unwahrscheinlich ist, allerdings sicherlich nicht unmöglich und hat somit in einm SF-Roman IMHO durchaus seine Berechtigung.

Was das Lob für diesen Roman angeht: Ich fand ich nicht schlecht. Er lag qualitativ höher als die durchschnittliche Heyne-Fast-Food-Literatur (Star Trek, Battletech, Shadowrun etc.) und und war für ein Debut-Roman eines deutschen Autors schon bemerkenswert, vor allem, was den Umfang (rd. 1100 Seiten) angeht

Florenz

Moin,

Ich weiß ja nicht, was Du als Sprachwissenschaft bezeichnest,
aber ich habe massenhaft Literatur und einige Datenbanken der
Sprachwissenschaft, die das sehr wohl trennt. Zumindest
Mutter- und Zweitsprachler. Alles darunter ist ohnehin
unüberprüfbar.

Äh, ja, und? Ich sagte, daß zwischen Zweit-, Dritt- und Viertsprachen nicht unterscheiden wird, das läuft alles unter Second Language Aquisition.
Unter Sprachwissenschaft verstehe ich übrigens etwa das, was meine Dozenten damals darunter verstanden haben.

Zudem: Wer Englisch ausreichend kann, um sich verständigen zu
können, zählt, egal ob es seine Muttersprache ist oder nicht.

Dann bist Du völlig verloren. Woher willst Du denn wissen,
wieviele Nepalis sich auf Englisch und wie viele Russen sich
auf Chinesisch verständigen können?

Ich habe halt geschätzt. Der Anreiz, Englisch zu lernen, dürfte in allen Kolonien bestanden haben. Darum meine (Ver-)Schätzung.

Thorsten

Moin,

ich fang mal oben neu an.

Thorsten