Wartezeit/Überbrückung Referendariat

Hallo,
zur Zeit bin ich noch Studentin (in Rheinland-Pfalz), werde aber nächstes Jahr im September mein Studium abschließen. Da ich inzwischen am Planen bin, was Prüfungen und Examensarbeit betrifft, habe ich mich auch schon über die Studienseminare informiert.

Ich habe schon von vielen gehört, dass man oft mit einem halben Jahr Wartezeit rechnen kann. Wird das einem genauso angerechnet wie im Studium die Wartesemester?

Meine „Wunsch“-Studienseminare werden erst 1 Jahr später angeboten, d.h. ich bin im September fertig, könnte aber erst 1 Jahr später im August mit dem Ref beginnen.
Ein paar Monate als Vertretungskraft arbeiten bzw. ins Ausland gehen würde ich sehr gerne machen. Bin nur am Überlegen, ob 1 Jahr nicht zu lange ist.
Die anderen Seminare, die zum Februar angeboten werden, kommen bei mir aus persönlichen Gründen nicht in Frage.

Weiss jetzt nicht was ich tun soll.
Vielleicht hat jemand einen Rat für mich…

Lg

Hallo Peach!

Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Ich hatte damals bis Mitte/Ende Juni meine Examensprüfungen, da ich bewusst den Nebentermin gewählt hatte (den gab es zumindest bei uns an der Uni), und habe im Februar drauf mein Referendariat begonnen. Das heißt, ich hatte auch gut 8 Monate Zeit dazwischen, und ich bin heute noch froh, dass ich es so gemacht habe.

Das Examen an sich ist eine anstrengende Zeit, und auch das Referendariat hält den ein oder anderen Streß bereit:wink: Kommilitoninen von mir, die zum Haupttermin Prüfung gemacht haben, sind quasi direkt von den Prüfungen ins Referendariat gegangen und haben hinterher alle geflucht, weil sie keine Zeit hatten, sich mal zu erholen.
Ich dagegen hab erstmal nen Monat Urlaub gemacht und hab dann ein wenig hier und da gejobbt, Freundschaften wieder gepflegt, die in der Examenszeit etwas zu kurz gekommen sind, die Anspannung abgeschüttelt, die sich in so einer Examensphase aufbaut.
Falls du dir Sorgen machen solltest, ob du dann nicht wieder zuviel in dem Jahr vergisst, sei beruhigt: ich habe in meinem Referendariat einen Kollegen kennengelernt, der vor 20 Jahren Examen gemacht hat. Der war danach erstmal selbständig, hat sich dann aber nochmal entschieden, in den Schuldienst zu gehen. Der hat sein 2. Staatsexamen glänzend bestanden:wink:

Nimm dir die Zeit, mach noch ein paar Erfahrungen oder einfach Dinge, die du immer schon machen wolltest. Ans Arbeiten kommst du noch früh genug:wink:

Viel Erfolg bei deinen Prüfungen, Gruß
Dine

Hallo,
so wie derzeit die Lage an den rheinland-pfälzischen Gymnasien ist, wirst du - wenn du räumlich ein wenig flexibel bist und nicht nur auf Mainz fixiert - wohl wenig Probleme haben, einen Vertretungsvertrag für ein halbes Jahr oder ein Jahr ein einem Gymnasium zu bekommen. Wenn du Mathe und/oder eine Naturwissenschaft hast, oder Spanisch, dann sogar ziemlich sicher. Das Jahr Unterrichtserfahrung bringt dir im Referendariat sehr viel - du bist halt kein Anfänger mehr, sondern hast alle die Anfängerfehler, die jeder Lehrer zu Beginn macht, bereits hinter dir und trittst wesentlich gelassener auf als vorher. Also mach dir keinen Kopf und konzentriere dich auf dein Examen. Der Lehrermarkt ist in RLP mittlerweile so ausgedünnt, dass du dir wohl kaum Sorgen machen musst.
Gruß Orchidee

Hallo,

ich kann Dine nur bestätigen. Ich habe nach dem Abschluss des Studiums bewusst ein Jahr ganz andere Dinge gemacht (längerer Auslandsaufenthalt und gejobbt)und diese Zeit sehr genossen. Das Referendariait fand ich unglaublich belastend, direkt nach dem Examen hätte ich das nicht haben mögen.
Der übliche Lehrerweg ist ja Schule, Studium, wieder Schule. Für mich ist das nicht ideal, denn ich sehe die Gefahr bei uns Lehrern, vom Leben „da draußen“ eigentlich kaum eine Ahnung zu haben. Ich glaube, dass es für einen zukünftigen Lehrer von Vorteil ist, eine zeitlang etwas ganz anderes zu machen (jobben, andere Kulturen kennenlernen oder sich sozial engagieren oder was auch immer).
Gruß
SingSang

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Vielen Dank, für die schnellen Antworten.
Ich bin jetzt schon etwas beruhigter und sehe die Sache gelassener. Gegen einen Auslandsaufenthalt habe ich sowieso nichts einzuwenden. Gleich wieder nach den Prüfungen Stress zu haben, muss ja nicht sein! :smile:

Hallo Peach,

ich habe ebenfalls in RLP studiert und werde nun auch erst einmal ins Ausland gehen.
Ich weiß nicht welches Lehramt und welche Fächer du studierst, aber Vertretungslehrer werden händeringend gesucht, in RLP!
Solltest du also keine Refstelle bekommen, kannst du zuvor ohne Probleme UNterrichtserfahrung sammeln.

Falls du konkret ins Ausland willst empfehle ich dir den PAD (Pädagogischen Austauschdienst) und das Fremdsprachenassistentenprogramm! WEnn du eine Fremdsprache studierst, kannst du dich für das entsprechende Land bewerben, für Frankreich kannst du dich sogar bewerben wenn du kein Französisch studiert hast (was ich auch getan habe, ab Ende September gehts los!).
Bewerbungsschluss wäre jetzt der 1.Dezember für Start ab September 2010! Du unterrichtest ca. 12h Deutsch als Fremdsprache und bekommst dafür auch ein entsprechendes Gehalt. Mit 1.Staatsexamen dürften deine Chancen gleich steigen.

Du kannst dich, ebenfalls beim PAD, als Comenius-Assistent bewerben. Die Chancen stehen hierfür zwar ziemlich gering, aber du kannst dich für so ziemlich jedes Land der EU bewerben! (Auch ohne Sprachkenntnisse). Du unterrichtest auch hier Deutsch als Fremdsprache, alelrdings flexibler Zeiteinsatz ab nur 3Monaten. Die Chancen sind leider nur niedriger, und man darf sich nicht gleichzeitig für beide Programme bewerben^^.

Schau dir das mal an! :smile:

Ein weiterer Tip; mit dem „kulturweit“ Programm für 6 oder 12 Monate als freiwillige an deutsche Auslandsschulen!