Wartungsarmes Cityrad: Was beachten? Empfehlungen?

Hallo liebe Wissende,

ich fahre täglich mit meinem Rad zur Arbeit (7km hin und dann wieder zurück). Nach ein paar Wochen/wenigen Monaten schleicht sich in meinem Rad dann häufig eine Acht. Auch meine Kette schafft es selten durch die jährliche Inspektion. Meine Lichtanlage lässt mich nun auch regelmäßig im Stich :frowning:
Die Fahrradwerkstatt meines Vertraues meint, dass ich mein Rad schlecht behandel, die Kette zu selten öle, Luft zu selten nachpumpe, zu viel im Stehen fahre und in einem zuhohem Gang starte. Schuldig. Ich versuche schon darauf zu achten, nutze das Rad aber auch als Gebrauchsgegenstand und habe meine Gewohnheiten und meinen Kopf woanders.

Gibt es Fahrräder oder bestimmte Fahrradkomponenten, die ein Fahrrad besonders wartungsarm und weniger Anfällig für meine Gewohnheiten machen? Ich würde zumindest gerne die Probleme der häufigen Achten und anfälligen Ketten gelöst bekommen. Ich fahre das Fahrrad nicht Extra kaputt.

Viele Grüße und vielen Dank

Servus,

Nabendynamo und Lichtanlage mit Kondensator für Standlicht ist Pflicht.
Die Kette kannst Du in einem Kettenkasten unterbringen, dann hält sie das Öl/Fett länger und verschmutzt weniger. Ein Kettenschutz wie der „Chainglider“ von Hebie erfüllt ähnliche Funktion. Vorsicht - nicht jedes Hollandrad, das so aussieht, ist auch eines.

Woher Du derartig häufig „Achten“ kriegst, ist ziemlich rätselhaft. Marschierst Du vielleicht im Körpergewicht auf zwei Zentner zu? Dann ist zu überlegen, ob Du das Rad komplett neu einspeichen lassen willst, es gibt Speichen, die mehr Zuglast aushalten. Kostet aber.

Für normale „Alltagsbelastung“ bringen Alu-Hohlkammerfelgen schon eine recht ordentliche Stabilität.

An der mangelnden Luft bist Du selber schuld, da kann man Dir nicht helfen. Vielleicht solltest Du mal eine Weile in einer Gegend fahren, wo die täglichen Wege nicht so ganz topfeben sind? Schon an 7 - 9 % Steigung verfluchst Du Dich, wenn Du Deine Reifen nicht richtig satt aufgepumpt hast. Wenn Du mal ein Rad hast, das eher fährt als bremst, musst Du auch nicht so viel im Stehen fahren: Dann geht das viel leichter mit dem Treten (bzw. genauso schwer, aber es haut Dich dann richtig mit Schwung vorwärts: Hat auch was).

Schöne Grüße

MM

  • übrigens: Das mit dem Ölen geht leichter, wenn man einen schönen Öler hat, mit dem das mehr Vergnügen macht. Ich finde, der schönste ist der „Merkur“ von reilang ZH:

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Das sind Dinge, die man in der Tat gelegentlich tun sollte. Ist kein großer Aufwand, aber gelegentlich mal dran denken …

Das sollte ein Fahrrad nicht wirklich kaputt machen.

Das mache ich auch. Und abgesehen von Öl und Luft bekommt mein eher Esel wenig kosmetische Pflege. Auf Bremsen (und Lichht) achte ich aber immer …

Viel ist dem nicht hinzuzufügen, was Aprilfisch bereits gesagt hat. Nabenschaltungen sind generell wartungsärmer als Kettenschaltungen. Eine hochwertige Lichtanlage mit Nabendynamo und sinnig verlegten Leitungen ist sehr, sehr zuverlässig. Habe da seit meinem Upgrade auf Nabendynamo und gutes Vorderlicht einfach keine Probleme mehr erlebt.

Laufräder sollten nach den ersten Kilometern nachzentriert werden. Bist Du ungewähnlich schwer?

Sebastian

so einer fehlt uns noch im Werkzeugbestand…

Alles, was bisher gesagt wurde, ist richtig.

Nabenschaltung und ChainGlider empfehlenswert. Habe ich selber aber nicht, öle aber öfter mal nach, vor allem nach Regenfällen.

Nicht sicher bin ich, ob eine hydraulische Scheibenbremse vielleicht wartungsärmer ist als Felgenbremsen.

Gute Felgen und etwas breitere Reifen (Big Apple von Schwalbe ist da solide, ich fahre aber schmälere Trekkingreifen) sollten das Problem mit den Achten lösen. Und halt nicht direkt Bordsteine rauf- und runterbrettern… (Also mein Gewicht inkl. Packtaschen ist weit über Hundert Kilo und die Felgen haben selbst die Plattenwege am grünen Band überlebt)
Nabendynamo - tolle Sache! Will ich nicht mehr missen. Hell und zuverlässig.

Ich fahre übrigens die selbe Entfernung wie Du - ein gutes Stück über Land und mit kräftiger Steigung. Habe ein Diamant Elan, Nabendynamo aufgerüstet, damals 700 Euro, glaube ich. Auf die Federgabel könnte ich gut verzichten. Ist fast 10 Jahre alt und ich habe erst letztes Jahr ein wenig mehr investiert (neue Felge hinten, Rentnerritzel, neuer Schalthebel).

Im Stehen fährt man eigentlich nur, wenn das Rad nicht richtig passt, würde ich sagen. Wenn Du also ein neues passendes kaufst, sollte sich das erledigt haben.

Aus Stabilitätsgründen würde ich auf jeden Fall einen „Herrenrahmen“ (Diamantrahmen) kaufen. Ich fahre auch mit Rock da drauf :wink:

Die Fahrradmanufaktur hat tendenziell sowas im Programm, was Du suchst. Von denen war mein Vorgängerrad - unbedingt zu empfehlen, ist inzwischen 30 Jahre alt und ich habe es gerade wieder auf Vordermann gebracht.

Grüße
Bufo

Protest zu dieser Bemerkung:
Dies ist seit längerem geändert!!
Bevor gemailt wird:
Googelt nach der >> 10 Lux <<< Regelung
u.a hier:

Ausführlicher hier:


Bite Bitte:
Alles Lesen!!!
Für Faule:
Es müssen an alle Räder Beleuchtungskörper sein, die die 10 Lux Regelung erfüllen.
Es spielt dabei keine Rolle mehr, ob die Betriebsspannung über Dynamo oder Batterien (Übergangslösungen) oder ACCU >>> Accus erfolgt!!
Auch spielt der Radtyp keine Rolle mehr!!!
Viel Spaß beim diskutieren
Werner

Da diskutiere ich nicht - wenn ich schriebe „… ist Vorschrift“, bezöge sich das auf eine Rechtsnorm. Ich habe aber geschrieben „… ist Pflicht“; das bedeutet so viel wie "irgendein Firlefanz, der außer Lichtanlagen mit Nabendynamo und Standlichtfunktion leider auch noch auf dem Markt ist, kommt nicht in Frage - auch nicht für reine Schönwetterfahrer, die ihre Räder am liebsten mit abenteuerlichen Gestängen hinten am Wohnmobil angebaut herzeigen.

Schöne Grüße

MM