Warum 4:3 in DVD-Filmen

Hallo Leute

Ich bin eingefleischter DVD-Fan und frage mich immer
wieder, warum die Publisher von DVDs die Filme, die
in 16:9 oder Breitbild in 90% aller Fälle das DVD-Menu
in 4:3 kreieren.

Es nervt mich auch immer wieder, wenn in Filmen andere
Sprachen gesprochen werden, deren Untertitel meistens
ausserhalb des Bildes anzegeigt werden.

Ich muss dann mein TV-Gerät immer auf 4:3 umschalten.

Danke für eine konstruktive Antwort
und Gruss
L. Delfini

…warum die Publisher von DVDs die Filme, die
in 16:9 oder Breitbild in 90% aller Fälle das DVD-Menu
in 4:3 kreieren.

Wenn der Film tatsächlich 16/9-Formatiert ist, dann sollten mittlerweile auch die meisten Menu-Screens in 16/9 gestaltet sein. Dennoch können ältere DVDs trotz Film im 16/9-Format das Menu in 4/3 haben, zB weil man noch primär von 4/3-Fernsehgeräten ausging (da ist das Bild dann höher und damit größer…also besser ablesbar).

Ein anderer Grund könnte ein verbohrter Publisher sein, der für seine Produktketten ein festes Gestaltungs-Template hat (also jede DVD exakt die gleiche Menu-Screen-Gestaltung).

Es nervt mich auch immer wieder, wenn in Filmen andere
Sprachen gesprochen werden, deren Untertitel meistens
ausserhalb des Bildes anzegeigt werden.

Ich muss dann mein TV-Gerät immer auf 4:3 umschalten.

Daraus schliesse ich, dass Du ein 16/9-Gerät besitzt und 4/3-Filme entsprechend skalierst. Das ist eigentlich Frevel :wink:

Filme werden (im Idealfall) mit viel Sorgfalt in ein bestimmtes Format komponiert, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Bis vor einiger Zeit wurde bei der Kadrage in einigen Fällen auch das 4/3-Format berücksichtigt, und zwar auf zweierlei Weise:

  1. Der Film wird in Breitbild aufgezeichnet, jedoch wird darauf geachtet, dass sich Schauspieler oder relevante Objekte nicht zu weit am Rand befinden, so dass aus dem Breitbild-Film ein 4/3-Ausschnitt gewonnen werden kann. Der Film kann für die Heimauswertung so abgetastet werden, dass man den Bildausschnitt passend bewegt, so dass möglichst wenig verloren geht. Schwierig wird es, wenn zwei Schauspieler im Bild sich gegenüberstehen…einer links, einer rechts.

Das Verfahren heisst Pan&Scan. Populäre Beispiele sind zB „Titanic“ in der VHS-Auswertung. Von vielen Filmen nahm man einfach diese Versionen für die DVD-Produktion (also von den Masterbändern, nicht von VHS).

  1. Der Film wird direkt im Academy-Format gedreht, also 4/3. Im Kamerasucher sind Rahmen für eine Breitbildauswertung fürs Kino eingezeichnet, so dass der Kameramensch das Bild für Kino und Homevideo kadrieren kann. Fürs Kino wird dann eine Maske über das Bild gelegt (entweder im Kopierwerk, oder mittels Projektionsmaske im Kino).

Beispiel sind die letzten 3 Stanley Kubrick-Filme (Shining, Full Metal Jacket und Eyes Wide Shut), die auf DVD in 4/3 veröffentlicht, aber im Kino in 1:1,85 projiziert wurden. In neueren Auswertungen liegen diese Filme aber inzwischen auch in 16/9 vor (was unter Fans für Irritationen sorgte).

Skaliert man nun 4/3-Filme auf 16/9, dann gehen natürlich die Untertitel unter. Man kann ja nicht berücksichtigen, dass die Kunden bei den Filmen eigenmächtig was abschneiden könnten und deshalb Untertitel eher zur Bildmitte gesetzt werden sollten.

Wenn ein Film in 4/3 vorliegt, gucke ich den auch in Pillarbox (schwarze Balken links rechts).

Grüße