Warum bekommen Rentner im Westen weniger Rente?

Hallo,
wenn man z. B. hier: https://www.einfach-rente.de/rentenberechnung die Rente berechnet, bekommt man eine höhere Rente, wenn man in Ostdeutschland lebt als im Westen.

Der Grund ist die Berechnung der Entgeltpunkte: Wer wenig verdient, hat z. B. 0,45 Prozent des durchschnittlichen ostdeutschen Verdienstes aber nur 0,43 Prozent des westdeutschen Durchschnittsverdienstes, hat weniger Rentenpunkte. Damit fällt der Rentenbetrag im Westen geringer aus.

Wieso werden diese Unterschiede gemacht? Wieso wird über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung bezüglich der Durchschnittsentgelte noch immer zwischen Westen und Osten unterschieden?

Vor allem weil es paradox ist, dass Rentner im Westen weniger erhalten obwohl dort die Lebenshaltungskosten meist höher sind.

Gruß
Desperado

Servus,

weil das Kriterium

in Zahlen formuliert in Neufünfland was ganz anderes ist als in den gebrauchten Bundesländern.

Rentner, die verhältnismäßig gleich verdient haben, erhalten in beiden Rechtskreisen gleiche Renten. Jemand, der in Uhingen ein Jahresbrutto von 29.000 € verdient, bekommt verhältnismäßig viel weniger als einer, der in Senftenberg dieses Jahresbrutto hat.

Schöne Grüße

MM

Hast du das aus der BILD?
Dann mach dich mal schlau. Z.B. hier.

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Hat ALDI im Westen andere Preise? Wusste ich noch nicht.
Wenn du die Mieten in Frankfurt oder München mit Gera und Riesa vergleichst mag das wohl stimmen.

Auf Mieten und diverse Dienstleistungen trifft dies meist zu - meist, denn der Unterschied zwischen Jena und Hoyerswerda dürfte ähnlich groß sein wie zwischen Düsseldorf und Duisburg.

Verhältnismäßig ist das Stichwort. Wer in Leipzig 3000 Euro netto verdient hat bekommt eine höhere Rente wie jemand der in Bottrop das gleiche Nettogehalt hatte. Inwieweit ist es gerecht, sämtliche Faktoren zu ignorieren bis auf die frühere Zugehörigkeit des Arbeitsortes zur DDR?

Ebent.

Weil jemand mit gleicher Qualifikation und gleichartiger Tätigkeit in Bottrop üblicherweise etwa 3.600 Euro verdient. Das hängt damit zusammen, dass es von Bottrop nicht weit nach Mülheim ist und man von dort aus ohne allzu große Schmerzen noch ein bisselchen auf der A1 südwärts rutschen kann.

Schöne Grüße

MM

Ok, dann nehmen wir eben Jena versus Leer.

Hallo woher kam die Bundeskanzlerin und hat noch viele Anhänger zu sich geholt?
Natürlich aus dem Osten.
Viele Grüße noro

Ich könnte jetzt das Gegenteil behaupten.
Guck dir meinen Link an.

Und lies bitte alles.

Ich danke Dir für diesen Link.

Da sieht man mal wieder, dass die Zeitung mit den vier großen Buchstaben gerne billige Propaganda macht. Ob sie die Zusammenhänge nicht verstehen kann oder will, das wird auf ewig ihr Geheimnis bleiben. Ich glaube ja, dass es eine schlechte Mischung aus beidem ist - die, die es könnten, erklären es denen, dies es nicht können bewusst nicht. Wahrscheinlich gehört Propaganda, Stimmungsmache und Falschinformation zum Geschäftsmodell der Zeitung, ja des gesamten Konzerns.

Grüße
Pierre

P.S.: vielleicht sollte man nochmal hervor heben, dass die korrekte Analyse der kompletten Zahlen und die Betrachtung vieler Aspekte vom öffentlich rechtlichem Rundfunk stammt.

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Die BILD hat sich in den letzten Monaten stark verändert.
Früher Klatsch- und Skandalblatt, das von den einfachen Gemütern zum Pausenbrot als minimale Bildung konsumiert wurde, steht jetzt mehr die Kritik der Politik im Vordergrund.
Von den Querdenkenden natürlich als Wahrheitsverkünder gefeiert.
Das hängt wohl mit den veränderten Eigentumsverhältnissen zusammen, mehrheitlich in der Hand der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft KKR.

PS: Mich nervt schon sei längerem der Business Insider, jetzt weiß ich auch warum. Die gehören auch zu dem Verein.

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Danke auch für diese Information. Das erklärt, warum die Welt in den letzten Monaten immer mehr zur besser formulierten Bild 2.0 wurde.

Schön wäre es wenn es eine einheitliche Regelung der Verdienste und auch Renten im Land gäbe. Ich habe das noch nie so richtig verstanden.

Servus,

dann gäbe es sehr schnell in der Lausitz, in Thüringen und in Mecklenburg-Vorpommern wieder Arbeitslosenquoten wie 1995, örtlich waren Werte von 25% und mehr nichts Unübliches.

Ich bin nicht sicher, ob das bei den Betroffenen zu großer Begeisterung führte.

Schöne Grüße

MM

Tjoa, Gründe gibt es da genug. Nehmen wir die Renten: das Grundprinzip der Rente in der DDR lautet „die gleiche Altersarmut für (fast) alle, zu knapp 50% steuerfinanziert“. Im Vergleich dazu ist das nun gesamtdeutsche Rentensystem für die allermeisten deutlich komfortabler.

Nehmen wir die Löhne. Die Produktivität liegt im Osten heute immer noch bei rd. 80% der im Westen. Ich glaube, der Gehaltsunterschied fällt inzwischen deutlich niedriger aus. Man sollte sich im Osten auch darüber klar sein, daß die niedrigen Gehälter lange Zeit ein Wettbewerbsvorteil waren (neben den Subventionen der vielfältigsten Art). Als ich 2000 oder 2001 bei einem westdeutschen Unternehmen der Metallindustrie war, lachten die sich einen Ast über die Versuche der Gewerkschaft, die gleichen Arbeitszeiten wie im Westen auch im Osten durchzusetzen. Damit ging ein Wettbewerbsvorteil des Ostens verloren. Hinzu kommen diverse Gründe, warum der Osten bis heute als Standort weniger attraktiv ist und das aufgrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen derzeit in zunehmendem Maße. Die niedrigeren Gehälter sind insofern wirklich ein Standortvorteil, auch wenn das von den Arbeitnehmern nachvollziehbarerweise nicht gesehen bzw. anders gewichtet wird.

Bei gleichem Bruttoverdienst ist das auch so…
Beispiel:
Ich habe 1994 für 65.000,-DM Rentenjahresbrutto in Brandenburg(BL) wesentlich mehr „Rentenpunkte“ bekommen als für die selbe Summe im Jahr 1993 bei der Tätigkeit in Berlin(West)

Leider habe ich das zu spät gemerkt sonst würde ich heute noch in Brandenburg (BL) arbeiten…

Gruß