Du liest es ja nicht mehr, aber dennoch: das liegt daran, dass Sprache nicht gleich bleibt, sondern sich entwickelt. Begriffe verändern ihre Bedeutung, durch inflationären Gebrauch, aber auch durch falschen Gebrauch, durch zu wenigen Gebrauch, durch Bedeutungsverschiebung … es gibt viele Gründe. Aber aus diesem Grund reden und schreiben wir heute anders als Thomas Mann (bedingt, aber doch auch), als Goethe und Schiller (da ist es schon mehr zu merken), als Grimmelshausen, als … wie weit möchtest du zurückgehen? Oder du könntest Parallelentwicklungen nachgehen - in der DDR wurde Sprache (eher Vokabular) anders gebraucht als in der BRD (oder in der Schweiz oder in Österreich). Natürlich nicht bei alltäglichen, handfesten Sachen, unter Tisch ist überall im Detuschen ein Tisch zu verstehen, aber bereits beim Wort „Kasten“ scheiden sich die deutschen und österreichischen Geistern. Wieviel mehr noch bei abstrakteren Konzepten.
Grüße
Siboniwe