Warum blieb Kaliningrad (Königsberg) nach 1991 eine russische Exklave?

Hallo Zusammen,

lag es an der überwiegend russischen Bevölkerung, dass die Oblast Kaliningrad, nach dem Fall der Sowjetunion, in die russische Föderation eingegliedert, anstatt freigegeben wurde (wie die anderen baltischen Staaten auch)?

Gruß Oberberger

Hallo!

Finde die Frage etwas abwegig.

es haben sich doch nach dem Zerfall der Sowjetunion nur die Teile als Staaten abgespalten, die auch entweder früher autonom oder gar selbstständig waren oder wo sich zumindest durch bestimmte Eigenarten der Bevölkerung(Sprache, Kultur, Zusammengehörigkeit) dieser Wunsch bestand.

Das war im Königsberger Gebiet nie der Fall. Als ehemaliger Teil des Deutschen Reiches wurden nach 1945 Russen angesiedelt, eine ursprünglich dort beheimate Volksgruppe gab es nicht (mehr).
Wie sollte dort ein Wunsch nach sogar völkerrechtlicher Selbstständigkeit entstehen ?

MfG
duck313

Ja sorry, ich habe es gerade nochmal den entsprechenden Wiki-Artikel gelesen. 1946 wurde Königsberg Teil der russischen Sowjetrepublik (quasi der Kernrepublik der UDSSR); somit war es wohl nur kurz zwischen 1945 und 1946 eigenständig. Beim ersten mal lesen, hatte ich es so verstanden, dass die Gegend 1946 eine eigenständige Sowjetrepublik wurde.

Danke Dir!

Gruß Oberberger

Hallo,

Deine Frage ist ja schon hinreichend beantwortet.

Daher nur noch am Rande: Das Gebiet wurde der Bundesrepublik Deutschland im Zuge der Gespräche zum 2+4-Vertrag wie sauer Bier angeboten. Die Vertreter der BRD lehnten freundlich, aber bestimmt ab.

Gruß
vdmaster

Na gut, ein Anschluss an DE wäre, aufgrund der Lage, genauso „unpraktisch“ wie der Anschluss an RUS.

Gruß Oberberger

Ich glaube das erst mal nicht, es sei denn Du findest seriöse Quellen dazu. Was sagt Genscher oder Egon Bahr ?
Udo Becker

Moin,

vorab auf Spiegel Online:


Tags darauf in der Printvariante:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70569479.html

Allerdings räume ich ein, dass Gorbatschow später das Ansinnen dementierte. Von daher gehört es wohl in den Rahmen des „Inoffiziellen“. Unabhängig davon wäre die Wiedervereinigung mit Königsberg (abgesehen von dem zu erwartenden Veto der Westalliierten) reiner Irrsinn gewesen. Wirtschaftlich uninteressant und mit 1 Mio. russischer Staatsbürger ein (sozialhilfeberechtigter?) prekärer Klotz am Bein.

Gruß
vdmaster

Ich fürchte Egon Bahr wird nichts mehr dazu sagen…

Gruß Oberberger

Na und dann wären die vielleicht heute so unzufrieden, dass sie wieder von Russland annektiert werden wollten.