Ich halte den Dativ bei „voller“ für grundsätzlich falsch.
Gehört das mit zu dem Zitat aus Duden - Richtiges und gutes Deutsch?
Das wäre seltsam, denn im Satz vorher wird ja gerade das Beispiel („voller tiefen Misstrauens“) mit dem Genitiv gezeigt, das Duden als „ist vorzuziehen“ deklariert (was übrigens dem Duden an sich zu sagen nicht zusteht, da er ja deskriptiv und nicht direktiv zu sein hat),
Auch merkwürdig: Duden Rechtschreibung zu „voll“ gibt eine angebliche Form als Adverb an, mit dem umgangspsrachlichen Beispiel „voll gut“ usw. Dort ist „voll“ aber kein Adverb, sondern eine Abtönungspartikel!
„voll“ ist vielmehr nur ein Adjektiv. Und „voller“ ist eine erstarrte flektierte Form dieses Adjektivs Aber nicht von einem Nominativ, wie Duden behauptet, sondern von einem Genitiv. Und zwar Genitiv Plural oder Genitiv Singular Femininum der starken Flektion. Und auch die Behauptung von Duden, „voller“ sei eine Präposition, scheint mir voll absurd! Eine Präposition vor einem unflektierten Nomen!?
Ich sehe Ausdrücke mit „voller“ als → „adverbiale Genitive“.
Also wie
„voller Hoffnung“,
„guter Dinge“,
„jeder Zeit“,
„meines Wissens“
usw.
Nur daß bei folgendem Nomen dieses unflektiert steht, und der Genitiv kommt nur beit attributiven Ausdrücken wieder zum Vorschein.
„er war voller Stolz“, aber „er war voller unbegründeten Stolzes“
„der Boden war voller Blut“, aber „der Boden war voller getrockneten Bllutes“.
Das sind eindeutig adverbiale Genitive!
Und den Dativ gibt es nur, wenn man „voll“ mit der Präposition „von“ bildet: „voll von getrocknetem Blut“, „sein Hemd war voll von roter Farbe“
Gruß
Metapher
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