Warum dieser Mann / diese Frau? Studien?

Hallo!
Seit einiger Zeit stelle ich mir die Frage, WARUM ein Mensch manchmal auf einen ganz bestimmten anderen Menschen (nicht Menschentyp, sondern Individuum !!!) ‚abfährt‘.

Der Grund dafür ist folgender:
Vor etwa einem Jahr bin ich durch ein Musikvideo, auf die Alternative-Rock-Band 30 Seconds To Mars aufmerksam geworden.
In erster Linie war es wirklich das Video und die Musik, die mich begeistert haben und so hab ich begonnen, weitere Informationen über diese Band zu suchen.
Wer die Band kennt, ahnt in Verbindung mit meiner Fragestellung vielleicht schon, was dann kam…
Jared Leto, der Frontman, hat mich regelrecht fortgerissen.
Ich bin KEIN Teenager, in einer gefestigten Beziehung und auch so kein Träumer, aber bei diesem Mann wird mir gleichzeitig heiß und kalt, wenn ich ihn nur ansehe. Fängt er dann noch an zu singen, krieg ich Schweißausbrüche, gibt er in einem Interview seine Lebensweisheiten zum besten ist’s aus :wink:

Wie gesagt: ich finde auch die Musik genial, und das wäre auch so, wenn der Frontmann bucklig, einäugig und schrumpelig wäre.
Natürlich hab ich mich auch soweit wie möglich versucht, mich mit dem ‚Innenleben‘ dieses Menschen zu befassen. Das was er von sich durchblicken LÄSST, ist ein intelligenter, feingeistiger, witziger, wenn auch etwas durchgeknallter Workaholic, der zum Perfektionismus neigt.

Nun noch einmal zurück zu meiner ursprünglichen Frage:
Gibt es irgendwo brauchbare Studien / Fachliteratur, die sich mit dem Thema auseinandersetzt, warum ein Mensch gerade von einem bestimmten anderen Individuum in seinen Bann gezogen wird.
Und warum findet man gerade einen bestimmten Menschen so überirdisch schön, während andere es nicht tun bzw. warum lässt einen ein anderer, objektiv nicht minder attraktiver Mensch dann doch eher kalt? .

Ich hoffe, ich kam jetzt nicht zu verrückt 'rüber. Es interessiert mich einfach warum das so ist :smile:
Danke für die (ernstgemeinten) Antworten!

Hallo Stella,

nur als Hinweis für weitere Feldstudien: Lena Meyer-Landrut.

Viele Grüße
Andreas

Du hast dich im Brett vertan
Philosophie ≠ Psychologie

Wir können hier natürlich über Platons Symposion plaudern, aber ich glaube die Antworten und Studien die du suchst, findest du eher bei den Psychologen.

Wir können hier natürlich über Platons Symposion plaudern,
aber ich glaube die Antworten und Studien die du suchst,
findest du eher bei den Psychologen.

Nicht unbedingt, wenn man das Prinzip der Macht in der Lebenspraxis versteht und konstruktiv anwendet, dann muss auch alles mit diesem grundsätzlichen Prinzip des wirklichen Lebens erklärt werden können. Das Christentum könnte das ebenfalls auf seine Weise, würde es nicht allzu sehr den Menschen ein kühles Bier versprechen als luftige Spekulation. Aber im Grunde ist das Bedürfnis nach Verherrlichung der Mächtigen, wie Könige und Päpste usw., nicht ungewöhnlich und keineswegs eine ganz neue Zeiterscheinung. Es wird nur, im Gegensatz zu früher, auf mehr „Stars“ gelenkt.

Ich staune zwar immer wieder über die Massenhystrie bei Adelshochzeiten, Papstauftritten und Popstars usw., aber es ist ja das wirkliche Leben und dieses sollte auch als Maßstab von den Philosophen wirklich ernst genommen werden.

Auch wenn wir oft noch Probleme haben, alles zu erklären, aber Vieles können wir ja bereits erklären. Um das allerdings auf den vorliegenden Fall anzuwenden, fühle ich mich nicht motiviert. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir in meinem Alter die hysterische Begeisterung für Popstars abgeht.

CJW

Das Problem Qualia

nur als Hinweis für weitere Feldstudien: Lena Meyer-Landrut.

Ist das die, die für Deutschland beim Euro-Wett-Singen gewann und so ständig komische Verrenkungen macht, während ein gewisser Stefan Raabe ihr den Manager markiert? Ja, die kenne ich! Aber nur, wenn sie nicht blond, sondern schwarz ist (bislang habe ich immer „Landshut“ verstanden, eine Stadt in Niederbayern :smile:

Zum Thema: Es liegt für die Philosophie in der Tat ein Beispiel über das Problem der Qualia vor, wie es schon mein zweitbester Freund, Meister Chan, Experte für östliche und westliche Religion und Mystik, im vorigen Thread über „Idealismus -und Materialismus“ (siehe unten) ansprach. Ich könnte jetzt, wie schon im vorstehenden Post erwähnt, von „außen“ das Phänomen zu erklären versuchen, um das vorliegende Phänomen einer Popstar-Verherrlichung besser zu verstehen, und mich danach getrost wieder hinter den Ofen setzen (das mit dem Ofen ist natürlich nur rein sinnbildlich gemeint).

Der Amerikaner Thomas Nagel hat das Problem der Qualia in die Diskussion der neuzeitlichen Philosophie eingebracht, mit seinem berühmt geworden Aufsatz: „What Is It Like to Be a Bat?“ Professor Thmomas Nagel schreibt: „Der gegenwärtige Stand des Physikalismus ist der Situation vergleichbar, in der die Hypothese, dass Materie ENERGIE ist, sich befunden hätte, wäre sie von einem VORSOKRATISCHEN Philosophen aufgestellt worden.“ (Heraushebung = CJW, die Hinführung auf „vor“ Sokrates ist der Kern der Aussage in dem Sinne, den ich hier in diesem Brett schon seit ewigen Zeiten den Lesern um die Horen haue, mit dem besten Vergnügen meinerseits und den ewigen schmerzen meiner Gegenspieler, die auf solche Ggensätze immer nur mit persönlichen Beleidigungen, anstatt mit Sachargumenten reagieren…).

In dem Buch „Anatomie der Subjektivität - Bewusstsein, Selbstbewusstsein und Selbstgefühl“ (Suhrkamp Verlag, 2005) versucht der Amerikaner Ned Block, seines Zeichens Professor für Philosophie an der New York University, das von Nagel aufgeworfene zentrale Problem der heute überwiegend materialistischen, reduktionistischen und mechanistischen Philosophie noch genauer zu ergründen und zitiert T. H. Huxley: „Wie es möglich ist, dass etwas so Bemerkenswertes wie ein Bewusstseinszustand als ein Resultat der Reizung von Nervengewebe entsteht, ist ebenso unerklärlich, wie das Erscheinen des Geistes, nachdem Aladin seine Lampe gerieben hat.“

Und ganz in meinem Sinn argumentiert Prof. Ned Block dann weiter: „Der phänomenale Realismus basiert auf dem Zugang der ERSTEN PERSON zu ihrem Bewusstsein.“ Und weiter: „Die Spannung besteht zwischen dem phänomenalen Realismus… und dem (wissenschaftlichen) Naturalismus.“ (Heraushebung = CJW, glaube aber, dass die Tatsache den Betroffenen selbst gar nicht klar ist).

Fazit: Die Frage des UPs sollte im besten Falle nur von ihr selbst in der „ersten Person“ ihres eigenen Bewusstseins beantwortet werden und keinesfalls als eine Erklärung von außen, die man ihr theoretisch konstruiert überstülpt. Aber bisher hat diesen Versuch ja auch noch keiner unternommen.

CJW

Wer will lernen?
Hi,

die Artikel des Links sind zum Teil sehr interessant, vor allem über das Lernen, bezogen auf die phänomenale Realität des Lebens. Ich sehe aber auch die Gegenseite, die einen gegensätzlichen Modus vertritt und das nicht lernen will.

Gruß
C.

Hallo,
vielleicht eine kleine Ernüchterung: ich fand als Teenager Cyndi Lauper toll. Ich war nicht verliebt, aber ich bewunderte sie sehr. Jetzt, viele Jahre später habe ich sie persönlich kennengelernt und zu meiner Ernüchterung ist die Dame strohdoof, bzw. repräsentierte nicht das, was ich mir unter dieser Person vorgestellt habe.

Ich fände Dein Posting auch besser im Psychologie-Brett aufgehoben, daher mein unphilosophischer Ansatz: die Promis scheinen - erst wenn Du sie begegnest, erfährst Du wen Du vor Dir hast und ob ihre Werte, die Art zu sprechen und wie sie Dich sehen sich mit Deinen Vorstellungen vereinbaren lassen.

Da Du diesen Sänger (kenn’ ihn nicht) so toll findest, dann geniesse das in Deinen Tagträumen, denn Du modellierst ihn so wie Du ihn gerne hättest (aber er wahrscheinlich nicht ist).

Viele Grüße