Hallöchen,
Es geht darum, kein Leben zu nehmen. Zählen Tiere zu dem
Leben, das man nicht nehmen darf? Wenn ja, warum zählen
Pflanzen nicht dazu?
Wahrscheinlich weil der Mensch ja nun mal von irgend etwas leben muß. Man könnte es ja so sehen: Pflanzen sind einfach das kleinere Übel 
Nein, aber im Ernst. Ich denke nicht, daß man generell sagen kann daß alle Buddhisten kein Fleisch essen (dürfen). Wie bereits von anderen erwähnt, gibt es beim Buddhismus einige unterschiedliche „Strömungen“.
Und wenn ich was anderes habe? Muss ich dann auf Fleisch
verzichten? Darf ich nur Fleisch essen, wenn ich ansonsten
verhungere?
Müssen mußt du erst mal gar nix, schon gar nicht im Buddhismus. Ich sehe den Buddhismus eher als eine Anleitung zu einer eher harmonischen Lebensweise, die man ganz oder teilweise annehmen kann oder eben auch nicht. Schließlich sind diese „Anweisungen“ ja kein Selbstzweck (oder sollten es zumindest nicht sein), sondern sollen letzendlich dazu dienen, den Menschen ins Nirvana zu bringen. Wobei man nie vergessen sollte: „Der Weg ist das Ziel“
Ich schätze, Buddha würde es nicht unbedingt gutheißen, wenn jemand das ganze Leben lang krampfhaft versucht, seine Anweisungen durchzuhalten, ohne wirklich damit im Einklang leben zu können…
Das heißt, um es mal in einem christlichen Sinn zu sagen, du wirst bestimmt nicht „exkommuniziert“ wenn du Fleisch ist (von wem auch?) und du sicherst dir auch nicht automatisch einen Platz im Nirvana wenn du es läßt.
Dazu kommt noch, daß der Buddhismus ja (wie andere Religionen auch) zwischen Mönchen und den „normalen“ Menschen unterscheidet, die ihr alltägliches Leben leben, ohne sich voll und ganz dem Glauben verschrieben zu haben.
Nach dem was ich bisher so über den Buddhismus erfahren habe, würde ich ihn eher als eine „Anleitung zu einer pragmatischen, mitfühlenden Lebensanschauung“ bezeichnen. Es geht weniger darum, ob du etwas tust oder nicht, sondern mit welchem Bewußtsein, würde ich sagen.
Nur ein letztes Beispiel (das sicherlich kontrovers diskutiert werden könnte…): Ich habe mal in einer Zeitschrift Stellungnahmen verschiedener Religionsvertreter zum Thema „Abtreibung“ gelesen. Soweit ich mich erinnere, erklärte der Buddhist zwar, daß so etwas nicht gutgeheißen werden könne. Letztendlich bliebe die Entscheidung aber dann doch der Frau selbst überlassen. Und das ist im Grunde genau das, was Buddha auch gesagt hat. Jeder muß seinen eigenen Weg gehen, und natürlich auch die Konsequenzen tragen.
So, ist etwas länger geworden, als ich wollte. Hoffentlich habe ich niemanden gelangweilt 
Einen schönen Tag noch,
Stephan