Warum finanziert Deutschland ganz Europa?

Hi,

Die griechen haben nichts von dem Geld aus Brüssel.

na ja, immerhin ist es ihnen dadurch möglich, z.B. einigen Staatsdienern immer noch monatliche Zulagen von 3500€ zu zahlen.
Über diese immer wiederkehrende Äußerung kann ich mich nur wundern.
Wenn ein Dritter meine Zinsen/Schulden bezahlen würde, käme ich nicht auf die abwegige Idee zu sagen, ich hätte nichts davon.

Das hilft nur, die Zinsen für die Schulden zu bezahlen.

Sollzinsen sind nach meinem Verständnis auch Schulden.
So viel ich weiß, hat es doch einen Schuldenschnitt gegeben, d.h. die Gläubiger haben auf einen Teil ihrer Forderungen verzichtet und damit müssten sich doch auch die Schulden verringert haben.

Beim Griechischen Volk kommen nur die ‚Sparmaßnahmen‘ an, also die
Entlassunegn, Lohnkürzungen …

Mir scheint, aber längst nicht bei allen und vor allem bei denen nicht, die ohnehin schon privilegiert sind.

Gruß
Pontius

Hallo, Herr Dirk Müller hat offensichtlich sehr viel bei Karl Marx nachgelesen, exakt so ist es leider, was er schreibt.
Gruß Klaus

Hallo Klaus!

Herr Dirk Müller hat offensichtlich sehr viel bei Karl
Marx nachgelesen, exakt so ist es leider, was er schreibt.

Wann immer möglich, verfolge ich Bundestagssitzungen auf Phoenix. Dabei fällt eine Standardsituation immer wieder auf: Ein Vorhaben wird diskutiert. Nicht alle Beiträge zeichnen sich durch Analytik, Kenntnisreichtum und Überzeugungskraft aus. Mancher Redner will das Vorhaben einfach nicht und hat statt Argumenten nur ein gutes Gedächtnis. Wenn es also um ein Vorhaben geht, das es in ähnlicher Form in der DDR gab, kommt der Spruch „… das ist ja Sozialismus“. Und schon ist die Sache vom Tisch.

In den 70ern oder Anfang der 80er Jahre erinnere ich mich an Bestrebungen, eine Krankenversicherungspflicht für alle Bürger einzuführen (viele Themen sind eben Dauerbrenner). Ob von der kassenärztlichen Vereinigung oder von der Ärztekammer, weiß ich nicht mehr, jedenfalls lagen damals in manchen Wartezimmern Flyer gegen die allg. Versicherungspflicht mit dem einzigen Argument, das sei Sozialismus.

Denkbremsen taugen nichts. Der Verweis auf Karl Marx, um einen Beitrag zu diskreditieren, ohne sich damit inhaltlich auseinander zu setzen, ist so eine Denkbremse.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang, ich habe mit meiner Darstellung den Beitrag in keinster Weise diskredidiert, sondern er erhält meine vollste Zustimmung.Dieses Scenario, was Dirk Müller da beschreibt, entspricht genau den Darlegungen von Marx in „Das Kapital“ in drei Bänden, ich glaube Bd.3 war es, Politische Ökonomie, das Wesen der zyklischen Krisen im Kapitalismus. Also in keinster Weise eine Denkbremse.
Gruß Klaus

Guten Abend!

ich habe mit meiner Darstellung den Beitrag in
keinster Weise diskreditiert…

Dann nehme ich alles zurück und bitte um Entschuldigung.

…sondern er erhält meine vollste
Zustimmung. Dieses Scenario, was Dirk Müller da beschreibt…

Im Moment wird der schöne Schein mühsam gehalten. Euro-Land pfeift aber aus dem letzten Loch. Die EZB kauft Staatsanleihen und will das Spiel fortsetzen. Über kurz oder lang wird Geld gedruckt und das war’s dann für die Währung - allerdings auch für die Schulden. Von daher ist es eine Lösung.

Gruß
Wolfgang

Wenn man schon einen Grund für die ständigen hilfen
identifizieren will, ist das noch am ehesten die Angst der
anderen Länder, daß der Funke irgendwann auch auf sie
überspringt und man den Brand vorher mit aller Gewalt
eindämmen will. Koste es, was es wolle.

Das wäre IMHO aber auch ein schlagkräftiges Argument. Könnte
man (Merkel) das nicht öffentlich machen und damit Zustimmung
einheimsen?

Die Beruhigung der Massen würde man dann wohl mit der
Beunruhigung der Märkte erkaufen. Ich kann mir nicht
vorstellen, daß das gewollt ist.

Wenn sich die Märkte „beunruhigen“, bleiben die Massen bestimmt auch nicht ruhig:smile:

Dann hoffen wir mal, dass Katar uns unsere Waffen abkauft.

Vielleicht kann man sich auch mal nach dem Ziel/den Folgen fragen.

Was könnte als schlimmstes passieren.

Die Finanzwirtschaft ist genauso ein Krieg wie jeder andere, wo es um Macht und Geld geht. Der wird schön immer wieder gefüttert. Der Vorteil eines solches Krieges ist auch, dass er quasi alleine durch Gedanken und Vermutungen geführt werden kann.

Was ist die Angst?

Was würde passieren, wenn der Euro weiter sinkt?

Hallo,

Was hat Deutschland eigentlich mit dem
Eurorettungsschirm zu tun, was und warum tut es das

Das ist politisch so gewollt. Frau Merkel hat frühzeitig das
Wohl Europas und des Euro mit dem Wohle Griechenlands
verknüpft und damit jede Debatte innerhalb der Koalition
weitgehend erstickt.

Das ist nicht ganz richtig. Bevor das Thema richtig los ging (2010) wurde sogar Griechenland indirekt über den Austritt Gr debattiert. Man hätte sogar die Schulden erlassen. Hätte Deutschland lediglich 30 Mrd gekostet (also drei Tage Arbeit), denn von Anfang an war klar, dass nicht Griechenland das Problem ist, sondern Italien. Und von Anfang haben Merkel und Schäuble verzögert, um den Druck auf Griechenland für eine Austritt zu erhöhen.

http://www.bundesregierung.de/nn_1514/Content/DE/Bul…

Da nicht darauf eingegangen wurde (warum auch), musste nun Merkel eben FÜR Griechenland kämpfen. Wenn man den Schaden nicht abwenden kann, muss man wenigstens versuchen, dessen Auswirkungen klein zu halten. Ansonsten hätte Merkel einfach zu jedem Plan, den die Griechen vorlegen „ja“ sagen können.

Gleiches passiert auch mit Spanien, doch auch Spanien ist nicht das Problem.

Habe eben mal nachgelesen wer dieser Schachtschneider ueberhaupt ist.

Kein Wunder, wenn jemand darueber meckert das die Europa Politik die Grundlage dafuer legt das man die Todesstrafe in Deutschland wieder einfuehren koennte nimmt man ihn sicher nicht so Ernst.

Die meissten seiner vielen Klagen vor dem Bundeverfassungsgericht werden jedenfalls abgewiesen.
Aber er macht da wohl ein Hobby draus immer und immer wieder neue Klagen einzureichen?

Ich denke, nach dem was ich da las, sollte man sich besser nicht darueber wundern warum SOLCHE Kritiker des Euros nicht weiterkommen.

Grosse Geister schweben in hohen Wolken, aber wenn diese Wolken zu Rosa aussehen und zu hoch sind, koennen vielleicht normale Menschen nicht mehr hinsehen oder hindenken?

Gruesse
Ebi

Hallo,

Das ist politisch so gewollt. Frau Merkel hat frühzeitig das
Wohl Europas und des Euro mit dem Wohle Griechenlands
verknüpft und damit jede Debatte innerhalb der Koalition
weitgehend erstickt.

Das ist nicht ganz richtig. Bevor das Thema richtig los ging
(2010) wurde sogar Griechenland indirekt über den Austritt Gr
debattiert.

daß Frau Merkel das Schicksal Griechenlands nicht schon bei ihrer Geburt mit dem Euro verknüpft hat, versteht sich von selbst. Frau Merkel hat in dem Moment, in dem sie für Hilfen für Griechenland eintrat, Griechenland und den Euro in ein Paket gepackt (April/Mai 2010) und später noch ganz Europa mit hineingesteckt. Das diente dazu, jede Diskussion über die Frage, ob die Hilfen nun sinnvoll sind oder nicht, im Keim zu ersticken - alternativlos.

Gruß
C.

Tach!

Also: warum finanziert Deutschland ganz Europa bzw warum
glauben das viele?

Weil wir den Krieg verloren haben.

Gruß,
M.

Was?
Moin auch,

Weil wir den Krieg verloren haben.

Die Theorien werden immer abtruser.

Ralph

Warum finanziert Deutschland ganz Europa?

Weil wir Weltsozialamt sind.

Weil wir blöd sind und uns noch immer in die Nazi-Schablone stecken lassen - ohne Gegenwehr. Anstatt den Leuten endlich mal zu sagen es ist damit Schluss zahlen wir Deppen eben bis wir selbst bankrott sind.

@Rosenfreak,*****

Moin,

Weil wir den Krieg verloren haben.

Die Theorien werden immer abtruser.

Fehlt nur noch die jüdische Weltverschwörung.

T.

Warum Verschwörungstheorie? Die Akteure sagen doch, was sie tun. Warum soll es sich also um eine Verschwörung handeln?

„Wir können die politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben.“ Wolfgang Schäuble am 18. November 2011 der NYT:

„Die spannendste Frage, um Mauern zu überwinden, wird sein:
Sind die Nationalstaaten bereit und fähig, Kompetenzen an multilaterale Organisationen abzugeben - koste es, was es wolle.“ Angela Merkel auf dem 20. Jahrestag der Wiedervereinigung

„Wir stehen am Beginn eines weltweiten Umbruchs. Alles, was wir brauchen, ist die eine richtig große Krise und die Nationen werden die Neue Weltordnung akzeptieren.“ David Rockefeller, (Weltbankier) 1994 vor dem UN Business Council

Es wird alles glasklar, wenn man den Mut hat, der Wahrheit ins Auge zu sehen.

Tach!

Weil wir den Krieg verloren haben.

Gruß,
M.

PROBLEM !
Ich habe keinen Krieg verloren, geschweige denn an Irgendeinem teilgenommen. Es besteht nur die Gefahr, daß, wenn der deutsche Michel nicht spurt und brav seine Kohle rausrückt, sehr schnell wieder eine militärische " Disziplinierungsmaßnahme " gegen die pösen Teutschen ( Nazi´s? ) ins Haus steht.
Die FDJ- Sekretärin hat das deutlich erkannt und schmeißt deshalb unser Steuergeld mit vollen Händen außer Landes …

auf dem Zeitstrahl geritten - Politik als solche

teilgenommen. Es besteht nur die Gefahr, daß, wenn der
deutsche Michel nicht spurt und brav seine Kohle rausrückt,
sehr schnell wieder eine militärische "
Disziplinierungsmaßnahme " gegen die pösen Teutschen ( Nazi´s?
) ins Haus steht.

Nein, die Gefahr besteht nicht und wer einen Krieg, der vor fast 70 Jahren zuende ging, ernsthaft als Ursache für das deutsche Engagement in Europa in Erwägung zieht, verkennt die Sachlage ganz erheblich.

Jeden Tag lügen wir hundertfach. Wir sagen freundlich „guten morgen“ obwohl wir lieber „laß mich bloß in Ruhe Du Penner“ oder „fall tot um“, wir sagen „danke“ und „bitte“, obwohl wir lieber gar nichts sagen würden und wir sagen unseren Kollegen, Nachbarn, Familienangehörigen und Vorgesetzten auch nicht ins Gesicht, was wir allgemein oder in dieser Situation von ihnen halten.

Politik ist das gleiche Spiel bloß auf einem ganz anderen Niveau. Politiker wägen richtig gegen populär ab, national gegen inter- bzw. supranational, kurzfristig gegen langfristig, Glaubwürdigkeit gegen Diplomatie und nicht zuletzt Wiederwahl gegen Sinnhaftigkeit.

Natürlich hätte sich Frau Merkel von Anfang an auf den Standpunkt stellen können und aus volkswirtschaftlicher Sicht vermutlich auch sollen, daß die Griechen, Iren, Spanier, Italiener, Slowenen usw. alleine klarkommen müssen. Das hätte aber nicht der deutschen Haltung der letzten 40 Jahre entsprochen, in denen es vor allem Deutschland war, der die Einigung Europas vorangetrieben hat (und ja, natürlich hat das auch etwas damit zu tun, daß die Nichteinigkeit Europas eine Ursache des letzten großen Krieges gewesen ist; dennoch ist der 2. WK nicht der Grund dafür, daß sich deutsche Politiker heute so verhalten wie sie es tun).

In diesem Sinne war aus Sicht der Politik ein falscher Schritt oftmals besser als gar kein Schritt. Auf Zugeständnisse folgten positive, gewünschte Veränderungen und so erwartet man das auch diesmal. Und vielleicht gar nicht mal zu unrecht. Es scheint tatsächlich so zu sein, als würde man sich langfristig auf eine gemeinschaftliche Finanzpolitik einigen können. Sicherlich nicht als Komplett- und Sofortlösung aber auf lange Sicht.

Wenn das System bis dahin nicht implodiert, hätte das verliehene deutsche Steuergeld vielleicht doch etwas gutes gehabt und Frau Merkel würde dann als würdige Nachfolgerin des großen Kohlkönigs gefeiert werden.

Ob es so kommt, weiß ich nicht, aber man sollte bei der Beurteilung der Politik berücksichtigen, daß ein Politiker nicht so entscheidet (und auch nicht so handeln kann) wie der Normalbürger in der Schlange bei McDonalds: „groß oder klein oder als Maxi-Menü?“ „Weiß nicht… Ach, ich nehm ein Maxi-Menü.“ Spontan und ohne Konsequenzen sind die meisten unserer Entscheidungen. In der Politik sieht das in beiderlei Hinsicht anders aus.

Und noch eines sollte man nicht vergessen: auch normale Menschen treffen bescheuerte Entscheidungen, die langfristig erhebliche (unangenehme) Folgen haben können: Wechsel des Arbeitsplatzes, Hauskauf, Wahl des Partners.

Daß sich darüber nicht Millionen von Menschen das Maul zerreisen hat nur zwei Gründe: sie wissen nichts davon und es kostet nicht ihr Geld.

Es gibt kaum eine Entscheidung von Politikern, die auf einhellige Begeisterung in der Bevölkerung stößt. Komischerweise stehen wir heute - trotz all dieser bescheuerten Entscheidungen - sehr gut und vor allem besser als die meisten anderen da. Schon komisch, oder?

Ich lese gerade in einer Ausgabe des Spiegels aus dem Jahre 1970. Interessant sind u.a. die Leserbriefe bzgl. der kurz zuvor erfolgten Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch die noch junge Bundesrepublik Deutschland. Vieles von dem, was seinerzeit geschrieben wurde, würde man heute als nationalsozialistisches Gedankengut einstufen.

Zwischen dem ganzen Gehetze war genau ein Leserbrief, in dem darauf hingewiesen wurde, daß diese Anerkennung der Grenzen eine notwendige Voraussetzung für ein geeinigtes Europas war und man doch bitte dem Blick nach vorne gegenüber der rückwärtsgerichteten Besitzstandswahrung den Vorzug geben sollte.

Wer hat aus heutiger Sicht wohl recht gehabt? Die Vertriebenen oder Willy Brandt? Wer wird in 40 Jahren recht gehabt haben? Die erboste Bevölkerung oder Frau Merkel? Ich weiß nur, was aus heutiger Sicht richtig wäre. Was ich in 40 Jahren darüber denken werde, kann ich Dir nicht sagen.

Gruß
C.