Hallo Juliet,
der Sonnenhöchststand ist am 21. Juni (kalendarischer Sommeranfang!). Die höchsten Temperaturen finden sich bei uns meist Ende Juli oder Anfang August.
Das liegt daran, dass sich Atmosphäre, Landoberfläche und insbesondere die Ozeane nur langsam erwärmen. Vereinfacht kann man sagen, dass diese drei Erdbestandteile im Frühjahr und Frühsommer noch kalt vom Winter sind. Trotz der stärksten Sonneneinstrahlung im Juni wird diese erst einmal zum Aufheizen der genannten Erdbestandteile benötigt und die bodennahe Luft wird somit oft noch nicht so heiß.
Ein paar Wochen später (Ende Juli/Anfang August) haben sich dann Ozeane, Landmassen und die Atmosphäre deutlich erwärmt im Vergleich zum Juni. Gleichzeitig ist die Sonneneinstrahlung zwar niedriger, aber immer noch hoch genug um im Zusammenspiel mit den jetzt deutlich wärmeren Ozeanen und Kontinenten die bodennahe Luft auf noch höhere Temperaturen zu bringen, als es zum Zeitpunkt des Sonnenhöchststandes Ende Juni der Fall ist.
Den gleichen Effekt erleben wir übrigens im Winter. Am 21. Dezember ist der Sonnentiefststand, aber im Januar ist es oft am kältesten, denn im Dezember profitieren wir noch mehr von der Wärme der Ozeane etc., die vom Sommerhalbjahr gespeichert ist als Mitte/Ende Januar.
Wir erleben diesen Effekt sogar fast jeden Tag (wenn das Wetter stimmt). Der Sonnenhöchststand ist Mittags und am wärmsten ist es meist erst am Nachmittag, obwohl die Sonne dann schon tiefer steht.
Ich hoffe es war verständlich erklärt.
Viele Grüße
Peaceman