hi zusammen,
Barracuda, auseinander.
letztens hab ich bilder vom ersten weltkrieg gesehen wo man
die soldaten mit blumen und orcherster in den krieg geschickt
hat…
alle waren sich am freuen…und die soldaten haten einen
riesenlächeln aufm gesicht…
Hat sich spätestens 1915 ein wenig geändert …
andersrum…haben wir mehr schiss vorm krieg als unsere
großeltern?
Mit Schisserheit, äh, Sicherheit. Dafür gibt es aber auch den einen oder anderen Grund : Vor dem ersten Weltkrieg (dass wir sie numeroren haben, hätte zwischen den beiden Kriegen viele Menschen zum Schaudern gebracht!) hatten die Menschen in Mitteleuropa noch keine Vorstellung von einem modernen Krieg mit seinem enormen Material- und Menscheneinsatz. In Deutschland hatte sich der letzte Krieg vor zwei Generationen abgespielt, und es existierten bestenfalls noch die romantisierten Vorstellungen vom Trompeter bei Mars-la-Tour, dem Preußenkönig und späterem Kaiser, der den französischen ebendiesen gar ritterlich gefangennahm und was dergleichen neckische Anekdoten noch waren. Gaseinsatz, Splittergranaten, Stellungskrieg, Sturmangriff im massiven Abwehrfeuer, abbe Beine, Arme etc. pp. klang ganz toll heroisch, aber nicht nach dem, aus dem sich all dies tatsächlich zusammensetzt, nämlich Blut, Angst, Gestank, Schmerz und Scheiße.
Der I.WK hat in den kriegsführenden Staaten Hungersnot ausgelöst, so dass kaum jemand mehr da war, der vom Krieg und seinen Auswirkungen nicht mittelbar betroffen war. All das hat wohl zu einem gewissen Umdenken geführt. Die Zivilbevölkerung, einmal in den besetzten Gebieten, dann im zerbombten und naziterrorisierten Deutschland, bekam all das im II.WK nochmals um einiges verstärkt zu spüren. Von den Wirkungen der immer weiter verbesserten Waffentechnik incl. Massenvernichtungswaffen einmal abgesehen, war auch schon der konventionelle Krieg inzwischen vom „Felde der Ehre“ so weit ins tägliche Bewusstsein der Menschen vorgedrungen, dass nur geistige Abseitspositionen noch einen Hurrakrieg mit all seinen Folgen ermöglichen.
Das hofft zumindest
kw, wo grüßt