Hallo darthi!
Doch, Physik ist immer normal. 
Es kommen ein paar Umstände zusammen, so dass Dein Problem total verständlich ist.
Das Schlafzimmer ist ungeheizt, also der Rest der Wohnung auch dann deutlich wärmer, wenn mit Unterstützung eines Ölradiators die Temperatur auf ca. 18° C gehalten wird.
Es wird über die anderen Räume geheizt, also steht die Tür offen und es ist sogar erklärtes Ziel, dass die warme Luft aus dem Rest der Wohnung in das Schlafzimmer strömt.
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als kalte Luft. Somit tendiert die ins Schlafzimmer strömende Luft schon allein wegen dem Temperaturabfall zum Kondensieren. Und in der Nacht wird von den schlafenden Personen noch zusätzlich Feuchtigkeit an die kalte Luft abgegeben.
Die 14,5%°C und 45% Luftfeuchtigkeit (vermutlich relativ) wurden sicher nicht direkt am Fenster gemessen. Immerhin ist das Fenster die kälteste Fläche in einem (normalen) Raum und das Temperaturgefälle von der allgemeinen Raumluft zum Fenster beträgt immerhin mehr als 14,5° C. Wäre die Fensteroberfläche nicht kälter als 0° C, würde es dort auch nicht frieren. Wohin also mit den 45% Luftfeuchtigkeit bei einem Temperaturabfall von rund 15° C? Logisch: An der kältesten Fläche Kondensieren! Und schon ist das Wasser da, was zum Zufrieren nötig ist.
Und die Rollos? Klar bilden die mangels schlechter Luftzirkulation ein Luftpuffer zwischen der Raumluft und dem Fenster. Und ebenso ist völlig logisch, dass die Luft in diesem Zwischenraum durch das herabkühlen der Fensterfläche noch extrem viel kälter als die Raumluft ist.
Bei der Isoaltion der Gauben wurde offensichtlich vergessen, die Fensterflächen, durch Austausch der Fenster oder zumindest der Verglasung, ebenfalls zu isolieren.
Also, würden Deine Fenster, die offensichtlich eine raumseitige Oberflächentemperatur von weit weniger als 0° C haben, bei dieser unglücklichen Konstellation nicht zufrieren, dann solltest Du Dich wegen eines Wunders an Experten wenden, weil das wäre nicht normal. Deine Situation hingegen ist total normal und nach ein wenig Grübeln sicher auch sehr plausibel.
Abhilfe:
Ganz wichtig: Besseres Fensterglas einsetzen lassen, vermutlich sind aber die kompletten Fenster bezüglich des Wärmedämmfaktors (u-Wert) total veraltet.
Niemals einen Raum über einen Nachbarraum durch offene Türen heizen! Das Problem sind nämlich nicht nur die Fenster, sondern auch andere kalten Stellen an den Wänden oder - wenn wirklich richtig lückenlos alle Wände gleich gut isoliert wurden - zumindest im Anschlussbereich von Fenstern zu den Wänden. Während man an Glas Feuchtigkeit noch abwischen kann, zieht die Feuchtigkeit an den Wänden und in Fugen ein und kondensiert dort. Schlimmer Schimmelpilz ist zwangsläufig zu erwarten.
Das gilt übrigens immer dann, wenn Isolationsmaßnahmen nicht an allen Flächen gleichmäßig oder aufeinander abgestimmt durchgeführt werden. Im Rahmen von Modernisierungen ist aber genau das oft nicht immer möglich, so dass es zwangsläufig zu Schwachstellen kommt. Diese Schwachstellen werden von Fachbetrieben zwar berücksichtigt, jedoch aufgrund von geltenden Normen und entsprechenden Bestimmungen nur für kontinuierliche Raumtemperarturen von 20° C. Wer einen Raum nicht heizt und damit die Raumluft unter 20° C sinken lässt, dazu auch noch warme Luft aus einem geheizten Wohnraum in einen ungeheizten leitet oder auf andere Weise die Luftfeuchtigkeit anders als in einem normalen Wohnraum erhöht, der provoziert natürlich, dass die Schwachstellen der typischen und planmäßige Belastung nicht mehr standhalten. Probleme, die hierdurch entstehen, kann und muss selbst ein Fachunternehmen nicht berücksichtigen oder gar voraussehen.
Auch wenn man sehr oft von Schimmelpilzproblemen hört, meistens dann auch in ungeheizten Schlafzimmern, ist das nur eine seltene Ausnahme, von der man gelegentlich hört, weil die Geschädigten sich lautstark beschweren. Das ist aber nur ein winziger Teil der Bevölkerung, denn die Millionen, die solche Probleme nicht haben, melden sich ja auch nicht lautstark.
Räume durch Nebenräume zu heizen ist im Zeitalter des Energiesparens völlig daneben. Erstens rechnet sich das nicht und zweitens verursacht es Probleme mit oftmals schlimmen Konsequenzen. Die zumeist genannte Begründung, dass man gern im Kalten schläft, ist auch nicht wirklich durchdacht. Wer gern im Kalten schläft, kann problemlos bei geschlossener Zimmertür schlafen und die Temperatur gezielt mit der Schlafzimmerheizung regeln. Natürlich müssen „Kaltschläfer“ viel öfter und viel intensiver lüften, als „Warmschläfer“, weil die kalte Raumluft weniger Feuchtigkeit speichern kann. Aber wer einen besonderen Lebensstil hat, muss eben auch besonderes dafür tun. Ist doch logisch, oder?
Beispiel: Wer gern und häufig gut gekühlte Getränke trinkt, muss natürlich auch mehr und öfter Getränke in den Kühlschrank stellen, als Menschen, die Getränke mit Zimmertemperatur trinken. Deswegen kann man weder behaupten, dass der „Kalttrinker“ sich falsch verhält, noch kann der „Kalttinker“ von der typischen Konstruktion einer Küche erwarten, dass sich die Getränke von allein auf Wunschtemperatur kühlen.
Mit freundlichem Gruß,
Peter Ralf Lipka
ActualVision ZILL-Fenster GmbH, Berlin/Deutschland.