Warum frieren nachts meine Schlafzimmerfenster?

Hallo zusammen,

ich wohne im 3. Stock (Dachgeschoss) eines Altbaus. Alle Fenster in der Wohnung sind in Gaupen. Die Gaupen wurden im Herbst erst neu isoliert. Im Schlafzimmer habe ich keine Heizung. Für gewöhnlich heizen ich es über die anderen Räume mit. Wenn es viel zu kalt ist, stelle ich zusätzlich noch einen Ölradiator an. Ich versuche die Temperatur tagesüber auf um die 18°C zu halten, da im Schlafzimmer auch mein Schreibtisch mit PC, etc. steht und es sonst zu kalt zum Arbeiten ist.

Dass unsere Schlafzimmerfenster bei niedrigen Außentemperaturen anlaufen und morgens das Kondenswasser abgewischt werden muss, haben wir schon den ganzen Winter. Jetzt ist es diesen Winter aber das erste mal richtig kalt und wir haben das Problem, dass unsere Fenster sogar von innen frieren.

Innen vor den Fenster habe ich ein Rollo, da sonst die Nachbarn im Haus gegenüber perfekte Einsicht bei uns hätten. Da ich nachts nicht heize, ist die Temperatur im Raum morgens meistens so auf 14,5°C gesunken. Luftfeuchte war heute morgen mit gefrorenen Fenstern bei etwa 45%. Ich lüfte die ganze Wohnung für gewöhnlich mindestens einmal am Tag.

Mittlerweile habe ich den Verdacht, dass es irgendwie an den Rollos liegt, da wenn diese oben sind, die Fenster auch nicht so stark anlaufen. Vermutlich isolieren diese zusätzlich.

Nur was kann man generell gegen das Anlaufen und vor allem gegen das Frieren tun? Das ist ja wohl nicht normal…

Hallo
das Anlaufen bzw. das Tauwasser an den Fenstern ist grundsätzlich mal eine physikalische Sache.
Luft kann je nach Temperatur eine gewisse Menge Feuchtigkeit aufnehmen. Warme Luft kann mehr aufnehmen als kalte. Sinkt nun die Temperatur oder es kommt Feuchtigkeit hinzu (durch Ausdünstung der Bewohner, durch Baden,Kochen, Pflanzen etc)
fällt Feuchtigkeit aus, und zwar immer auf der kältesten Stelle / Oberfläche. Dies ist im Normalfall die Glasscheibe. Wenn das Glas noch dazu einen schlechten Wärmedämmwert (sog. U-Wert) hat, ist die Oberfläche so kalt, dass dieses ausfallende Wasser gefriert.
Abhilfe / Alternativen:
Nachdem die Luftfeuchtigkeit mit 45 % voll in Ordnung ist, sind es zwei Probleme, die angegangen werden können / müssen.
Die Temperatur etwas nach oben bringen, vor allem im Fensterbereich. z. B. keine Vorhänge o. ä. damit die Luft besser zirkulieren kann.
Ein Rolladen auf der Aussenseite hilft auch sehr viel.
Die andere Möglichkeit,ist das Glas.
Evtl. ist hier eine schlechte Isolierscheibe eingebaut, dies kann aber nur mit Messgeräten festgestellt werden.
Wenn hier eine heute übliche Glasscheibe mit einem U-Wert von ca. 0,8 - 0,9, max. 1,0 eingebaut ist, ist die Oberflächentemperatur innen wesentlich höher.

Gruß
Michael

Bei alten Fenstern ist das völlig normal…Feuchtigkeit setzt sich immer an den kältesten Stellen ab und das sind bei dir die Fenster oder Glasscheiben. Wenn die Gauben gedämmt wurden, hätte auch neue Fenster eingebaut werden müssen. Da Problem ist nur mit neuen Fenstern zu beheben.

Hallo darthi,

dieser Effekt ist normal. Normal bei bestimmten Rahmenbedingungen. Gerade im Schlafzimmer wird über Nacht viel Wasser in den Raum abgegeben (Schweiß, Atemluft). Du kennst ja den Effekt, dass Wasser an kalten Oberflächen kondensiert (Deckel auf Kochtopf). Das passiert an der Fensterscheibe auch, wenn die Oberflächentemperatur zu niedrig ist. Ab ca. 10°C kann es schon zu Feuchteansammlungen kommen.

Das Rollo hat tatsächlich eine dämmende Wirkung. Deshalb kühlt die Oberflächentemperatur noch weiter ab (die wärmere Innenluft kommt nicht mehr ans Fenster) und die Scheiben „schwitzen“.

Es gibt vier Möglichkeiten (die mir gerade in den Kopf kommen)
1.) Scheibe weiterhin als Wassersammeler nutzen und morgens abwischen (das ist oft besser, als das Kondensat an der Wand zu haben -> Schimmelpilzgefahr)
2.) Gegenheizen (ist aber sehr teuer und im Schlafzimmer ungünstig für den Schlaf)
3.) Neues Glas oder Fenster (wärmedämmendes Glas behält höhere Oberflächentemperaturen, weshalb das Kondensieren entfällt. Aber Achtung: Wasser kondensiert am schwächsten Punkt und das kann dann die Wand sein. Ein Sachverständiger kann das genau berechnen!)
4.) Permanente Lüftung (eine Lüftungsanlage, optimalerweise mit Wäremtauscher, kann die feuchte Luft permanent absaugen und damit für ein „gemäßigtes Klima“ sorgen. Ist nicht billig, aber gesund)

Ich hoffe, ich konnte ein paar Ideen gegen das Problem beisteuern.

Viel Erfolg
Maik

Hi Maik,

also die Fenster sind auf jeden Fall schon doppelt verglast und aus Kunststoff. Also vermutlich nicht uralt. Der Rahmen an dem die Fenster befestigt sind ist allerdings noch aus Holz. In den Fenstern steht „AB Isoplan 1/85“. Vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen.
Nach deiner Ausführung tendiere ich zu Punkt 1. War nur etwas überrascht heute morgen, weil es halt innen gefroren war. Punkt 2 hat mit dem Ölradiator keinen Sinn und ist meiner Meinung nach Stromverschwendung, weil zum Schlafen brauch ich es nicht so warm. Punkt 3 und 4 werde ich wohl nicht bei meinem Vermieter durchsetzen können, da halt die Gaupen erst gedämmt wurden und es viele Kleinigkeiten am Haus gibt. Habe letztens mitbekommen, dass er schon erwägt das Haus zu verkaufen.

Aber vielen Dank für deine Ausführungen!

Gruß
Ramon

Hi Michael,

also die Fenster sind auf jeden Fall schon doppelt verglast und aus Kunststoff. Also vermutlich nicht uralt. Der Rahmen an dem die Fenster befestigt sind ist allerdings noch aus Holz. In den Fenstern steht „AB Isoplan 1/85“. Vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen.
Die Luftfeuchtigkeit ist manchmal auch höher. Aber da wir im Moment die Wohnung relativ viel heizen bleibt sie zwischen 40 und 50%. Als es draußen noch Plusgrade waren, hatte ich aber morgens nach dem aufwachen durchaus mal 65%. Dies hat sich aber nach dem Lüften schnell wieder bei um die 50-55% eingependelt. Da war ich aber durch die angelaufenen Fenster nicht weiter beunruhigt, da ja innen nichts gefroren war.
Das mit dem Rolladen bzw. eine neue Glasscheibe werde ich wohl nicht bei meinem Vermieter durchsetzen können, da halt die Gaupen erst gedämmt wurden und es viele Kleinigkeiten am Haus gibt. Habe letztens mitbekommen, dass er schon erwägt das Haus zu verkaufen.

Aber vielen Dank für deine Ausführungen!

Gruß
Ramon

Hi Thorsten,

also die Fenster sind auf jeden Fall schon doppelt verglast und aus Kunststoff. Also vermutlich nicht uralt. Der Rahmen an dem die Fenster befestigt sind ist allerdings noch aus Holz. In den Fenstern steht „AB Isoplan 1/85“. Vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen.
Das mit den neuen Fenstern werde ich wohl nicht bei meinem Vermieter durchsetzen können, da halt die Gaupen erst gedämmt wurden und es viele Kleinigkeiten am Haus gibt. Habe letztens mitbekommen, dass er schon erwägt das Haus zu verkaufen.

Aber vielen Dank für deine Ausführungen!

Gruß
Ramon

Hallo Ramon
wenn die Fenster aus Kunststoff sind, die Rahmen aber aus Holz, wurden die sicherlich nachträglich eingebaut, warum auch immer.
Falls diese Flügel sehr „unsauber“ an die Holzrahmen angeschlagen (mit den Beschlägen angebracht) wurden, könnte auch hier ein Grund liegen. Dies müsstest du aber leicht feststellen können, es würde reinziehen. (diese kalte Luft könnte sich dann im Fensterbereich halten und für mehr Tauwasser sorgen)
Kann ich mir aber nicht vorstellen, wenn die Gaupen gedämmt wurden, schaut man sich auch die Fenster an.
Falls es doch reinzieht, könntest du evtl den Anpressdruck der Beschläge verstellen. Die meisten Beschläge haben Verriegelungszapfen am Flügel, die asymetrisch befestigt sind, d.h. durch drehen kann man den Anpreßdruck des Flügels erhöhen. Dazu entweder mit einem Schraubendreher verdrehen, oder leich anheben und verdrehen.
Weitergehende Möglichkeiten / Abhilfen habe ich leider auch nicht.

Gruß
Michael

Hallo Ramon,

den Namen „Isoplan“ kenne ich von Dichtungsmaterialien und der ist sogar geschützt. Isopane wäre eine Glasbezeichnung. Glas von 1985 hat eine für heutige Anforderungen eher schlechte Wärmedämmeigenschaft, weshalb bei extremen Temperaturdifferenzen zwischen innen und außen Tauwasser und sogar Eisblumen auftreten können.

Du solltest den Vermieter zumindest schriftlich informieren, damit er Maßnahmen gegen Bauschäden einleiten kann. Ob er es dann auch tut, ist sein Problem.

Soweit ich weiß, können innen aufgebrachte Folien den Wärmedurchgangswert verbessern. Da müsstest du einmal recherchieren.

Viele Grüße
Maik

Hallo darthi!

Doch, Physik ist immer normal. :wink:

Es kommen ein paar Umstände zusammen, so dass Dein Problem total verständlich ist.

Das Schlafzimmer ist ungeheizt, also der Rest der Wohnung auch dann deutlich wärmer, wenn mit Unterstützung eines Ölradiators die Temperatur auf ca. 18° C gehalten wird.
Es wird über die anderen Räume geheizt, also steht die Tür offen und es ist sogar erklärtes Ziel, dass die warme Luft aus dem Rest der Wohnung in das Schlafzimmer strömt.
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als kalte Luft. Somit tendiert die ins Schlafzimmer strömende Luft schon allein wegen dem Temperaturabfall zum Kondensieren. Und in der Nacht wird von den schlafenden Personen noch zusätzlich Feuchtigkeit an die kalte Luft abgegeben.
Die 14,5%°C und 45% Luftfeuchtigkeit (vermutlich relativ) wurden sicher nicht direkt am Fenster gemessen. Immerhin ist das Fenster die kälteste Fläche in einem (normalen) Raum und das Temperaturgefälle von der allgemeinen Raumluft zum Fenster beträgt immerhin mehr als 14,5° C. Wäre die Fensteroberfläche nicht kälter als 0° C, würde es dort auch nicht frieren. Wohin also mit den 45% Luftfeuchtigkeit bei einem Temperaturabfall von rund 15° C? Logisch: An der kältesten Fläche Kondensieren! Und schon ist das Wasser da, was zum Zufrieren nötig ist.
Und die Rollos? Klar bilden die mangels schlechter Luftzirkulation ein Luftpuffer zwischen der Raumluft und dem Fenster. Und ebenso ist völlig logisch, dass die Luft in diesem Zwischenraum durch das herabkühlen der Fensterfläche noch extrem viel kälter als die Raumluft ist.
Bei der Isoaltion der Gauben wurde offensichtlich vergessen, die Fensterflächen, durch Austausch der Fenster oder zumindest der Verglasung, ebenfalls zu isolieren.

Also, würden Deine Fenster, die offensichtlich eine raumseitige Oberflächentemperatur von weit weniger als 0° C haben, bei dieser unglücklichen Konstellation nicht zufrieren, dann solltest Du Dich wegen eines Wunders an Experten wenden, weil das wäre nicht normal. Deine Situation hingegen ist total normal und nach ein wenig Grübeln sicher auch sehr plausibel.

Abhilfe:
Ganz wichtig: Besseres Fensterglas einsetzen lassen, vermutlich sind aber die kompletten Fenster bezüglich des Wärmedämmfaktors (u-Wert) total veraltet.
Niemals einen Raum über einen Nachbarraum durch offene Türen heizen! Das Problem sind nämlich nicht nur die Fenster, sondern auch andere kalten Stellen an den Wänden oder - wenn wirklich richtig lückenlos alle Wände gleich gut isoliert wurden - zumindest im Anschlussbereich von Fenstern zu den Wänden. Während man an Glas Feuchtigkeit noch abwischen kann, zieht die Feuchtigkeit an den Wänden und in Fugen ein und kondensiert dort. Schlimmer Schimmelpilz ist zwangsläufig zu erwarten.

Das gilt übrigens immer dann, wenn Isolationsmaßnahmen nicht an allen Flächen gleichmäßig oder aufeinander abgestimmt durchgeführt werden. Im Rahmen von Modernisierungen ist aber genau das oft nicht immer möglich, so dass es zwangsläufig zu Schwachstellen kommt. Diese Schwachstellen werden von Fachbetrieben zwar berücksichtigt, jedoch aufgrund von geltenden Normen und entsprechenden Bestimmungen nur für kontinuierliche Raumtemperarturen von 20° C. Wer einen Raum nicht heizt und damit die Raumluft unter 20° C sinken lässt, dazu auch noch warme Luft aus einem geheizten Wohnraum in einen ungeheizten leitet oder auf andere Weise die Luftfeuchtigkeit anders als in einem normalen Wohnraum erhöht, der provoziert natürlich, dass die Schwachstellen der typischen und planmäßige Belastung nicht mehr standhalten. Probleme, die hierdurch entstehen, kann und muss selbst ein Fachunternehmen nicht berücksichtigen oder gar voraussehen.
Auch wenn man sehr oft von Schimmelpilzproblemen hört, meistens dann auch in ungeheizten Schlafzimmern, ist das nur eine seltene Ausnahme, von der man gelegentlich hört, weil die Geschädigten sich lautstark beschweren. Das ist aber nur ein winziger Teil der Bevölkerung, denn die Millionen, die solche Probleme nicht haben, melden sich ja auch nicht lautstark.
Räume durch Nebenräume zu heizen ist im Zeitalter des Energiesparens völlig daneben. Erstens rechnet sich das nicht und zweitens verursacht es Probleme mit oftmals schlimmen Konsequenzen. Die zumeist genannte Begründung, dass man gern im Kalten schläft, ist auch nicht wirklich durchdacht. Wer gern im Kalten schläft, kann problemlos bei geschlossener Zimmertür schlafen und die Temperatur gezielt mit der Schlafzimmerheizung regeln. Natürlich müssen „Kaltschläfer“ viel öfter und viel intensiver lüften, als „Warmschläfer“, weil die kalte Raumluft weniger Feuchtigkeit speichern kann. Aber wer einen besonderen Lebensstil hat, muss eben auch besonderes dafür tun. Ist doch logisch, oder?
Beispiel: Wer gern und häufig gut gekühlte Getränke trinkt, muss natürlich auch mehr und öfter Getränke in den Kühlschrank stellen, als Menschen, die Getränke mit Zimmertemperatur trinken. Deswegen kann man weder behaupten, dass der „Kalttrinker“ sich falsch verhält, noch kann der „Kalttinker“ von der typischen Konstruktion einer Küche erwarten, dass sich die Getränke von allein auf Wunschtemperatur kühlen.

Mit freundlichem Gruß,
Peter Ralf Lipka
ActualVision ZILL-Fenster GmbH, Berlin/Deutschland.

Hallo Peter,

vielen Dank für deine Ausführliche Antwort.
Leider habe ich keine Möglichkeit, außer mit dem Radiator, das Schlafzimmer zu heizen, da dieser Raum keine installierte Heizung hat. Also bleibt mir nichts anderes übrig als über die anderen Räume mit zu heizen, außer ich will ein böses Erwachen bei der nächsten Stromrechnnung bekommen (werde ich vermutlich sowieso, denn die anderen Räume haben Nachtspeicheröfen). Die anderen Mieter im Haus machen es auch nicht anders, da dieser Raum in allen Wohnungen im Haus keine Heizung hat.

Wenn ich schlafe ist die Zimmertür geschlossen. Sie ist nur tagesüber offen, damit wenigstens einigermaßen eine Temperatur im Raum gehalten wird. Bei kontinuierlich geschlossender Tür hätte ich vermutlich nach 1-2 Tagen wirklich nur noch 5°C im Raum.

Die Fenster sind immerhin schon doppelt verglast und aus Kunststoff, aber frag mich nicht wie alt sie sind. In den Fenstern steht „AB Isoplan 1/85“. Vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen. Der Rahmen, in dem die Fenster eingebaut sind, ist allerdings noch aus Holz.

Irgendwelche großen Umbauten (wie z.B. eine Heizung in den Raum oder neue Fenster) werde ich wohl bei meinen Vermieter nicht durchsetzen können. Er überlegt sogar schon, weil sich in letzter Zeit Kleinigkeiten an Reparaturen häufen, das Haus zu verkaufen.

Trotzdem danke für deine Hilfe!
Ramon

Hi Maik,

ich hab extra noch einmal nachgeguckt, da steht definitiv Isoplan in den Fenstern zwischen den Scheiben. Sonst ist keine andere Bezeichnung ersichtlich, nur noch ein Logo, dass aus zwei ineinander geschriebenen "W"s besteht.

Wegen Bauschäden ist glaub ich nichts zu machen. Soweit ich mitbekommen habe, sind die Leute, die die Gaupen gedämmt haben irgendwelche Bekannte vom Vermieter. Das lief vermutlich alles unter der Hand.

Liebe Grüße
Ramon

Hi Michael,

ja die Fenster und deren direkte Rahmen sind aus Kunststoff. Dann ist das mit irgendetwas (Silikon?!) abgedichtet und geht in Holz über. Schwer zu erklären.

Aber die Fenster an sich sind dicht. Da zieht nichts rein.

Trotzdem danke für deine Hilfe!
Ramon

Hallo!

Kalte Luft kann Wasser weniger gut aufnehmen als warme. Deshalb läuft das Wasser in kalten Räumen noch verstärkter als in mollig warmen.

Und richtig: Die Rollos isolieren, die kalte Luft zwischen Rollo und Fenster bleibt kalt und es findet kein Wärmeaustausch statt, was du ja in diesem Moment nicht willst. Aber diese Luft hat trotzdem die hohe Feuchtigkeit des Raumes - durch unsere Atmung, Pflanzen, kochen usw. ist bei solchen kalten Wetterlagen die Raumluft definitiv feuchter als draußen. Deshalb ist Lüften immer sinnvoll.

Eine Wanddämmung ist ja lobenswert, aber der Schwachpunkt Fenster scheint geblieben zu sein. Die Meiste Heizenergie geht durch die Fenster verloren.
Deshalb haben Isolierglasfenster ihr berechtigtes Dasein. Auch bei solchen Minusgraden ist das Kondensat minimal. Eisblumen gibt es gar nicht. (Außer bei Dreifachverglasung wachsen sie manchmal außen - aber das ist ein anderes Thema.) Eines muss ich aber sagen - es ist besser, wenn der Schwachpunkt die Fenster sind und nicht die Wände = Schimmelbildung.

Bei einfachen Fenstern - auch Doppelfenstern, die keine Isolierverglasung darstellen - ist dieses Verhalten sehr wohl ganz normal. Physik ist Physik. Du wirst das bei solch kaltem Wetter nicht abstellen können.

Interessant ist es auch, sich einmal mit dem Taupunkt zu befassen. Bei 18 °C und 45 % Luftfeuchte tritt Kondensat bei etwas 6°C auf. Und nun miss einmal die Oberflächentemperatur deiner Fensterscheiben…

Ähnlich wie Wind das Wäschetrocknen beschleunigt, könntest du natürlich auch deine Fensterscheiben ventillieren - naja … oder deine Raumluft extrem trocknen auf unter 25 % oder dein Zimmer auf die Außentemperatur bringen (ähm - kleiner Scherz) oder noch mehr heizen - aber wozu?

Herzliche Grüße
Paeonia

im schlafzimmer habe ich keine heizung??? Ist es ein Baumhaus?

Hallo,
Im Grunde kann man hier nicht von normal oder nicht normal reden.
Die beschlagenen Fenster sind eine Sache: je höher die Luftfeuchtigkeit und desto niedriger die Raum ( Luft) temperatur desto eher kondensiert die Feuchtigkeit an das Gkas, da der Punkt zwischen Rahmen und Glas (quasi der Übergang) der kälteste Punkt am Fenster ist.
(deswegen laufen auch die Scheiben meist von außen nach innen an);
Das nun die Feuchtigkeit gefriert liegt möglicherweise auch an der Verglasung selber, da sie möglicherweise nur einen begrenzten Isolationswert hat.
Ob es ursächlich mit dem Rollo zusammenhängt würde ic hausschließen, da sonst ja der Rollo gefrieren würde.
Vielmehr sollte dass Problem weniger werden wenn der Rollo heruntergelassen ist, da dieser ja zusätzlich dämmt.Leider weiß ich nicht welchen Rollo du bei den Gauben hast (Aufsatz oder Vorsatz)deswegen kann ich DIr hierzu keinerlei Infos geben.
Aber lasse doch mal die Rollo herunter und schaue ob es immer noch gefriert.
Und im Wohnraum solltest Du schon konstant min. 18 - 23 Grad haben.

mfg thomas

Hallo,Pfusch und nochmal Pfusch,deine Fenster sind falsch eingebaut,nicht dicht und dazu wurde mangelhaft isoliert,mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar das ganze Dach.Hole dir die Einbaufirma zur Mängelbeseitigung.

Die Rollos verhindern die Luftzirkulation vor dem Glas. Kondensatz setzt sich an der kältesten Stelle ab, und das ist meist der Bereich des Randverbundes der Isolierglasscheiben. Gegenüber der Raumtemperatur ist es an dieser Stelle nochmals deutlich kälter, sodass die 45% dort ihren Niederschlag finden.

Man müsste wissen, wie gut das Isolierglas ist. Früher gab es solche Gläser mit K-Wert 3,0; seit Anfang der Neuziger überwiegend mit K 1,3; im neuen Jahrtausend eher 1,1 und seit einigen Jahren unter 1,0. Zudem gibt es auch thermisch besser isolierte Randverbünde.

Bitte Fachmann vor Ort zu Rate ziehen, per Ferndiagnose ist das schwierig.

Viel Erfolg!

hallo,

es scheint mir ein ganz normaler physikalischer vorgang zu sein.

die fenster sind der isoliertechnisch schwächste teil im raum. dort kondensiert das wasser.
wenn es kälter wird friert es sogar.
die heruntergelassenen rollos verhindern zusätzlich die zirkulation. dadurch bleiben die scheiben innen dann länger feucht.

das lüften reicht hier nicht mehr aus, da der raum kalt ist und kalte luft nicht so viel feuchtigkeit aufnehmen kann.

die fenster müssten vermutlich erneuert werden und der raum stärker beheizt werden.

gruß

thomas