Warum funktioniert Laptop nur mit Netzteil

Hallo,

bei meinem Laptop Toshiba L350 ist das Netzteil defekt. Am Hohlklinkenstecker liegt keine Spannung. Das Netzteil (gleicher Typ) des 2. Laptop is ok und liefert 19,0V.

Da die Lieferung eines neuen Netzteils einige Tage dauert, habe ich statt mit dem Netzteil dem Rechner eine Spannung von 19,0V eines Konstanters (Labornetzgerät) angeboten. Das Ergebnis ist überraschend für mich, sodaß ich die Frage hier stelle:

Der Laptop hat die 19V vom Konstanter nicht gewürdigt! Der Strombedarf aus dem Konstanter war minimal (knapp 100mA). Er lief weiterhin auf Akku, was an der Ladeanzeige am Bildschirm zu erkennen war. Die Kontroll-LED an der Front des Laptops zeigte, daß ein Netzadapter angeschlossen war, aber die Power-LED, die zeigt, daß der Laptop eingeschaltet ist, war aus.

Hat ein vorgesehener Netzadapter noch irgendwelche Kennungssignale auf der Gleichspannung, die ein Konstanter nicht hat? Die Schutzschaltung für den Li-Akku dürfte doch wohl nur im Akku sein, oder?

Ich habe natürlich das kurze Experiment abgebrochen. Dennoch interessiert mich der Grund dieses Verhaltens.

Gruß
Pauli

Da die Lieferung eines neuen Netzteils einige Tage dauert,
habe ich statt mit dem Netzteil dem Rechner eine Spannung von
19,0V eines Konstanters (Labornetzgerät) angeboten. Das
Ergebnis ist überraschend für mich, sodaß ich die Frage hier
stelle:

was ist denn mit dem strom? wie viel kann das originalnetzteil liefern, wieviel liefert das labornetzteil?

Der Laptop hat die 19V vom Konstanter nicht gewürdigt! Der
Strombedarf aus dem Konstanter war minimal (knapp 100mA).

na, kein wunder, denn

Er
lief weiterhin auf Akku, was an der Ladeanzeige am Bildschirm
zu erkennen war.

wenn er auf akku läuft, dann zieht er eben keinen saft aus dem netzteil.

Hat ein vorgesehener Netzadapter noch irgendwelche
Kennungssignale auf der Gleichspannung, die ein Konstanter
nicht hat? Die Schutzschaltung für den Li-Akku dürfte doch
wohl nur im Akku sein, oder?

nein, da darf eigentlich nix sein

Ich habe natürlich das kurze Experiment abgebrochen. Dennoch
interessiert mich der Grund dieses Verhaltens.

ich würde die ursache für das verhalten eher im aufbau des experiments suchen. wie hast du denn dein labornetzteil angeschlossen? sicher, dass es der richtige stecker war? und die richtige polarität am stecker? gnd außen, vcc innen (oder andersrum?)? war die strombegrenzung vom labornetzteil ausreichend hoch eingestellt?

Hallo Jens,
danke für Deine schnelle Antwort.

Da die Lieferung eines neuen Netzteils einige Tage dauert,
habe ich statt mit dem Netzteil dem Rechner eine Spannung von
19,0V eines Konstanters (Labornetzgerät) angeboten. Das
Ergebnis ist überraschend für mich, sodaß ich die Frage hier
stelle:

was ist denn mit dem strom? wie viel kann das originalnetzteil
liefern, wieviel liefert das labornetzteil?

Das ist sicher nicht uninteressant, aber der Stromzieher ist der Rechner. Zieht er mehr, als die Quelle liefert, bricht die Spannung zusammen. Das Originalnetzteil kann ca. 3,9A liefern, das Laborgerät 2A. Dieses hat eine einstellbare Strombegrenzung, die per LED angezeigt wird, wenn sie greift. Sie greift aber nicht, weil der Rechner nur die 100mA zieht.

Der Laptop hat die 19V vom Konstanter nicht gewürdigt! Der
Strombedarf aus dem Konstanter war minimal (knapp 100mA).

na, kein wunder, denn

wieso das? bei 19V Einspeisung hätte der Rechner „umschalten“ müssen von Akkubetrieb in Netzgerätbetrieb und hätte dann auch den erforderlichen Strom gezogen. Wenn das Originalnetzgerät für 3,9A ausgelegt ist, heißt das ja nicht, daß es diesen Strom immer liefern muß. Das hängt ja auch von der Helligkeit des Bildschirms, der Auslastung der CPU usw. ab.

Er
lief weiterhin auf Akku, was an der Ladeanzeige am Bildschirm
zu erkennen war.

wenn er auf akku läuft, dann zieht er eben keinen saft aus dem
netzteil.

ja, das habe ich so auch verstanden, aber die Frage ist, warum er das tut obwohl am Spannungseingang 19V stehen.

Hat ein vorgesehener Netzadapter noch irgendwelche
Kennungssignale auf der Gleichspannung, die ein Konstanter
nicht hat? Die Schutzschaltung für den Li-Akku dürfte doch
wohl nur im Akku sein, oder?

nein, da darf eigentlich nix sein

Ich habe natürlich das kurze Experiment abgebrochen. Dennoch
interessiert mich der Grund dieses Verhaltens.

ich würde die ursache für das verhalten eher im aufbau des
experiments suchen. wie hast du denn dein labornetzteil
angeschlossen? sicher, dass es der richtige stecker war? und
die richtige polarität am stecker? gnd außen, vcc innen (oder
andersrum?)? war die strombegrenzung vom labornetzteil
ausreichend hoch eingestellt?

Es ist nett, daß Du mich darauf aufmerksam machst, aber das war ja wohl das Erste, festzustellen, wie der Hohlklinkenstecker beschaltet ist. Die Strombegrenzung des Laborgerätes stand auf Max (2A), hätte sich aber per Anzeige gemeldet, wenn sie aktiv geworden wäre.

Wie ich schon schrieb, hat der Rechner angezeigt (LED), daß ein Netzadapter angeschlossen ist, trotzdem hat er die 19V nicht akzeptiert.

Gruß
Pauli

Hallo Pauli,

was ist denn mit dem strom? wie viel kann das originalnetzteil
liefern, wieviel liefert das labornetzteil?

Das ist sicher nicht uninteressant, aber der Stromzieher ist
der Rechner. Zieht er mehr, als die Quelle liefert, bricht die
Spannung zusammen. Das Originalnetzteil kann ca. 3,9A liefern,
das Laborgerät 2A. Dieses hat eine einstellbare
Strombegrenzung, die per LED angezeigt wird, wenn sie greift.
Sie greift aber nicht, weil der Rechner nur die 100mA zieht.

Schaltet das Labornetzgerät ab oder geht es nur in den Betrieb als Stromquelle über?

Im Laptop wird ein Schaltregler sein, der zieht dann z.B. einen mittleren Strom von 3A, aber als Peaks mit 6-10A. Da kann dann dein Labornetzteil schon abriegeln, aber die LED blitzt nur ein paar 100µs.

Schau dir das mal mit dem Oszilloskop an, wenn du eines hast, oder hänge einfach noch einen dicken fetten Elko ans Netzgerät mit dran.

Im Gegensatz zu normalen Netzgeräten, vermeidet man bei Labornetzgeräten dicke Elkos am Ausgang. Andernfalls können bei einem Kurzschluss eben doch, zumindest kurzzeitig, einige 10 bis 100A Entladestrom fliessen.

Eine andere Frage ist noch ob das Originalnetzteil wirklich eine Gleichspannung liefert oder nur eine pulsierende Gleichspannung?

MfG Peter(TOO)

1 Like

Hallo Peter,

danke für Deine Antwort.

Hallo Pauli,

was ist denn mit dem strom? wie viel kann das originalnetzteil
liefern, wieviel liefert das labornetzteil?

Das ist sicher nicht uninteressant, aber der Stromzieher ist
der Rechner. Zieht er mehr, als die Quelle liefert, bricht die
Spannung zusammen. Das Originalnetzteil kann ca. 3,9A liefern,
das Laborgerät 2A. Dieses hat eine einstellbare
Strombegrenzung, die per LED angezeigt wird, wenn sie greift.
Sie greift aber nicht, weil der Rechner nur die 100mA zieht.

Schaltet das Labornetzgerät ab oder geht es nur in den Betrieb
als Stromquelle über?

Es geht in den Betrieb als Stromquelle über, aber das mag der Rechner nicht. Bei ausgeschaltetem Rechner und angeschlossenem Labornetzteil (ich hatte nur 1000µF rumliegen) steigt der zum Laden des Akkus angeforderte Strom in Stufen von ca.400mA und jeweils ca. 2sec Verzögerung an bis die 2A erreicht werden. Dann begrenzt das Netzteil, aber der Rechner ist beleidigt und will nun gar keinen Strom mehr. Nach einigen Sekunden hat er sich beruhigt und fordert, erneut in diesen Stufen, Strom an. Wahrscheinlich würde der Ladevorgang funktionieren, wenn das Netzgerät 4A könnte.

Im Laptop wird ein Schaltregler sein, der zieht dann z.B.
einen mittleren Strom von 3A, aber als Peaks mit 6-10A. Da
kann dann dein Labornetzteil schon abriegeln, aber die LED
blitzt nur ein paar 100µs.

Schau dir das mal mit dem Oszilloskop an, wenn du eines hast,
oder hänge einfach noch einen dicken fetten Elko ans Netzgerät
mit dran.

Im Gegensatz zu normalen Netzgeräten, vermeidet man bei
Labornetzgeräten dicke Elkos am Ausgang. Andernfalls können
bei einem Kurzschluss eben doch, zumindest kurzzeitig, einige
10 bis 100A Entladestrom fliessen.

Eine andere Frage ist noch ob das Originalnetzteil wirklich
eine Gleichspannung liefert oder nur eine pulsierende
Gleichspannung?

Nein, die Gleichspannung ist ok, Wechselspannungsanteile werden vom Multimeter im mV-Bereich mit 0,00mV angezeigt.

Ich fürchte, daß der Laptop, wie Du es schreibst, mit seiner Schaltungstechnik am DC-Eingang auf das Originalnetzteil abgestimmt ist. Da am Samstag das neue Netzteil kommt, verwende ich bis dahin das 2. Netzteil. Einer unserer PC-Nutzer muß dann eben im Akkubetrieb arbeiten. Später probiere ich den Betrieb mit einem 4A Konstanter mal aus.

MfG Peter(TOO)

Gruß
Pauli

Hallo Pauli,

Schaltet das Labornetzgerät ab oder geht es nur in den Betrieb
als Stromquelle über?

Es geht in den Betrieb als Stromquelle über, aber das mag der
Rechner nicht. Bei ausgeschaltetem Rechner und angeschlossenem
Labornetzteil (ich hatte nur 1000µF rumliegen) steigt der zum
Laden des Akkus angeforderte Strom in Stufen von ca.400mA und
jeweils ca. 2sec Verzögerung an bis die 2A erreicht werden.
Dann begrenzt das Netzteil, aber der Rechner ist beleidigt und
will nun gar keinen Strom mehr. Nach einigen Sekunden hat er
sich beruhigt und fordert, erneut in diesen Stufen, Strom an.
Wahrscheinlich würde der Ladevorgang funktionieren, wenn das
Netzgerät 4A könnte.

Schön, dann ist das Problem gelöst, wenn auch nicht zur allgemeinen Zufriedenheit :frowning:

Ich war mir nicht so ganz sicher, wie es um dein elektrotechnisches Wissen steht, aber das Stichwort „Labornetzgerät“ lies mich hoffen :wink:

MfG Peter(TOO)