der geringe Zahlenwert verblüfft, so dass ich nachgerechnet
habe 0,00234 K.
Ich habe jetzt auch nachgerechnet, wie sich das auf das Einfrieren auswirkt. Als Beispiel für einen schnell fließenden Fluss habe ich den Rhein genommen. Der hat eine Fließgeschwindigkeit von bis zu 2,9 m/s und im Oberlauf ein Gefälle von 1:400. Das ergibt einen maximalen Höhenverlust von rund 0,007 m/s, was zu einer Erwärmung um 17 µK/s führt.
Um den Einfluss der Erwärmung und der Durchmischung zu vergleichen, habe ich die Abkühlung der Oberfläche bei einer Ausgangstemperatur von 4 °C (das führt bei einem stehenden Gewässer zu einer stabilen Schichtung) und einer Lufttemperatur von -4 °C (weil das so schön symmetrisch ist) für folgende drei Fälle berechnet:
- keine Durchmischung und keine Aufheizung
- keine Durchmischung und Aufheizung
- vollständige Durchmischung und keine Aufheizung
- vollständige Durchmischung und Aufheizung
Dabei habe ich zusätzlich folgende Werte verwendet:
Dichte des Wassers: 1000 kg/m³
spezifische Wärmekapazität des Wassers: 4182 J/(kg·K)
Wärmeleitfähigkeit des Wassers: 0,5562 W/(m·K)
Wärmeübergangskoeffizient von Wasser zu Luft (bei leichtem Wind): 25 W/(m²·K)
mittlere Wassertiefe: 1 m
Kein Wärmeübergang zwischen Wasser und Flussbett.
Damit erhalte ich folgende Zeiten bis zum Erreichen des Gefrierpunktes:
- 6248 s
- 6664 s
- 115945 s
- 262837 s
Das bedeutet, dass die Durchmischung hier eindeutig der dominierende Faktor ist. Zwar verlängert die Aufheizung die Zeit bis zum Einfrieren mit Durchmischung auf mehr als das doppelte, aber ohne die Durchmischung richtet sie so gut wie gar nichts aus. Das ändert sich erst bei sehr flachen Gewässern mit großem Gefälle, wie z.B. Gebirgsbächen. Wenn das Wasser flach und schnell genug ist, dann kann der Wärmeintrag sogar so groß werden, dass das Wasser bei ansonsten gleichen Bedingungen gar nicht einfriert.