Warum geht das nur in Skandinavien?

Hallo,

bei „Hart aber fair“ ging es um Lebens- und Rentenversicherungen. In Deutschland bekommt man zunehmend das Gefühl, dass die Arbeitnehmer um ihre Rente betrogen werden. Die Versicherungsunternehmen werden gehätschelt.

Warum wird im reichsten Staat Europas nicht in diese Form der Rentenaufstockung investiert?

Um diese tragende Säule den Gegebenheiten entsprechend aufzunorden, lohnt sich für die deutschen Politiker vielleicht ein Blick nach Schweden, den „Hart aber fair“ dem Zuschauer als Einspieler gewährt. Dort organisiert der Staat mit Sage und Schreibe 27 Mitarbeitern ein Fondssystem, in das Bürger investieren können, wenn sie sich ein Plus zur staatlichen Rente wünschen. Das Risiko sinkt automatisch, je älter die Leute werden. Jeder dritte Schwede nutzt diese Möglichkeit aus gutem Grund: Die Rendite liegt bei durchschnittlich 15 Prozent und das bei sehr geringen Kosten von maximal 0,1 Prozent.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Freiwillige, staatlich geförderte, kapitalgebundene Rentenaufstockung mit gesetzlicher Verwaltungskostenbegrenzug für gesetzlich Versicherte?

Gibt es, nennt sich Riester.

Hallo RotAlge,

ist das ein satirischer Beitrag oder meinst Du das ernst?

Riester hat den Versicherungsunternehmen ein weiteres Instrument an die Hand gegeben, um Geld zu verdienen, natürlich auf Kosten der Versicherten.

In Schweden wird der Staat selbst aktiv, er „fördert“ nicht Geld in die Taschen der Versicherungen. 27 Staatsbedienstete verwalten das Fondsystem für alle Schweden. Die Rendite liegt bei durchschnittlich 15 Prozent. Es fallen Kosten von maximal 0,1Prozent an.

Wie diese Zahlen beim „Riestern“ aussehen, hätte ich gerne mal gewußt.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Hallo,

ich hab die Sendung leider nicht gesehen, mich statt dessen bei Günther Jauch gelangweilt, in der Hoffnung dort per Zuschauerfrage 10.000 EUR abgreifen zu können; hat aber leider wieder nicht geklappt …

weil wir die falsche Regierung haben und wie es aussieht, vielleicht auch wieder bekommen. Wir dürfen uns halt nicht immer wieder verwählen bei der BT-Wahl. Vielleicht bessern sich die Dinge in Deutschland, wenn der nächste Bundeskanzler auf die Stimmen der Linkspartei oder der FDP angewiesen ist.

FG myrtillus

Hmmm… glaube ich nicht. 15% Rendite kann man heutzutage nur als Hasardeur erzielen, aber mit hochspekulativen Anlagen läßt sich natürlich keine Altersvorsorge aufbauen. Sollte die Rendite nach Steuern und unter Einrechnung staatlicher Subventionen gemeint sein, dann kann das schon möglich sein, aber dann ist das halt eine staatliche Leistung, aus Steuermitteln finanziert. Solange ich genug Steuergelder reinpumpe, kann ich auch mit 2,7 Planstellen einen solchen Fond auflegen, alles kein Problem.

Im Übrigen (ohne Konstruktionsfehler grundsätzlich leugnen zu wollen) halte ich die Riester-Rente für besser, als ihr Ruf ist. Aber sie ist kein Allheilmittel, insbesondere ist sie für Geringverdiener oft nicht geeignet. Sie ist eher etwas für die Mittelschicht, auch durchaus für die gehobene Mittelschicht, die zum einen die monatliche Sparrate aufbringen kann und zum anderen überhaupt etwas von der nachgelagerten Besteuerung hat, denn wer einen niedrigen Steuersatz hat, dem geht der Sonderausgabenabzug am Arsch vorbei, der profitiert davon nur wenig.

Und Du bist ganz sicher, daß alle diese Zahlen so stimmen? Ich habe mal schnell ein bißchen rumrecherchiert und auf den ersten Blick scheint mir das ganze ein wenig komplizierter zu sein.

Was die Faktentreue und differenzierte Darstellung angeht, sind sich „Hart aber Fair“ und die Bild übrigens sehr ähnlich. Was man da von Plasberg und der Redaktion sollte man nicht unbesehen glauben.

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Die von dir vorgestellten Zahlen sind absurder Schwachsinn, da muss man nicht mal recherchieren. 27 Mitarbeiter können nie, nie , nie und nimmer ein Fondssystem mit allen Einzahlungen, Anlagen, Auszahlungen, Mahnungen, Kontobewegungen für Millionen Leute organisieren. Was ist denn das für ein absurder Mist???

Über die Rendite will ich gar nicht reden, der norwegische Staatsfonds schafft 6,5%, wie Schweden 15% schaffen soll erschließt sich niemand der nicht total auf Droge ist.

Hallo Rotalge,

so so. Ich bin also ein Hassadeur? Investiere in hochspekulative Anlagen?

Ich habe mein Börsenjahr am 6. Februar 2017 mit 231k begonnen und bin (Stand heute) bei 261k angekommen. Das sind knapp 13 Prozent Gewinn.

Bei den „hochspekulativen Anlagen“ handelt es sich um zwei ETFs (DAX und MSCI AC World) und zwei Aktientitel (wegen der Dividende). Ich habe inzwischen einen der Aktientitel verkauft.

Das ist mein Depot. Dazu kommen 15k cash und 11k, die ich schon für den Konsum entnommen habe.

Seit 2013 erziele ich Jahr für Jahr 10 Prozent plus X. Meist unterlasse ich alle Aktivitäten, nachdem ich einmal festgelegt habe, wie mein Depot aussehen soll. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen habe ich keine Probleme.

Bei Immobilien zum Beispiel hast du Ärger mit Grundsteuer, Mietnomaden, Anliegerkosten. Wenn Du am Ende deines Lebens vielleicht Geld für die Pflege brauchst, fällst du in Ohnmacht, wenn du die Hütte schätzen lässt. Warum sollte ich mir das antun?

Meine größte Aktion im Jahr ist die (vereinfachte) Steuererklärung, die dauert zehn Minuten.

Dem Hassadeur
ist nichts zu schwör!

Hans-Jürgen Schneider

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Lieber Herr Abteilungsleiter,

bei mir wärest Du keiner geworden; ich habe immer Wert auf eine gewählte Ausdrucksweise gelegt, wenn ich welche einstellte.

Hier der Einspieler, auf den ich mich beziehe:

http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber-fair/Internetfilm-Rentenfonds-Schweden/Das-Erste/Video?bcastId=561146&documentId=49353746

Mit wieviel hunderttausend Euro bist Du denn an der Börse investiert?

Du hast wirklich keine Ahnung!

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Fast wie mein Depot, allerdings bin ich bei mir diese Jahr nur auf 9 % im Schnitt gekommen, was daran liegen kann, dass das ganze etwas mehr gestreut ist. komme auf ca. 9 Fonds wobei einige etwas müde waren.

Würde man sich nur auf dem Dax begrenzen hätte man in den Letzten jahrzehnten im schnitt 7% gemacht und das nur durchs einfache liegen lassen.

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Wird doch aber Falsch.

Die Umlagenbassierte Rente wie wir sie Haben finde ich besser, da man dort absolut unabhängig von sämtlichen Geld und Finanzmärten ist, denn Punkte sind Punkte und was rein kommt kommt auch wieder raus ohne das Zwischenrisiko einer Anlage. Denn egal wie gut man im Sachen Fondsverwaltung ist, verluste muss man immer irgendwann einstecken, geht ja nicht anders.

Daher lieber wieder unser gutes alte Punktsystem stärken.

Hallo Naseweis,

neun Prozent sind doch eine Superrendite!

Warum die Leute sich nicht einmal damit befassen, anstatt über niedrige Zinsen zu lamentieren, werde ich nie begreifen.

Dieses Jahr will ich wieder etwas rumspielen. ich kaufe wahrscheinlich ADLER-Aktien (Bekleidung). Jedenfalls habe ich die mal auf meine watchlist gesetzt.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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ja bin damit auch zufrieden.

Eigentlich nur Faulheit und zu überzogenen Ängste, sehe ich ja z.B. bei meiner Schwester. Denn ein ETF zu kaufen bedarf es nicht wirklich wissen oder Können, man muss nur mal für ein Paar Stunden den Arsch hochheben sich ein Depot eröffnen und dann einen Fonds kaufen.

Wobei diese ja nur Nominal niedirg sind, Real sieht das ganze ja schon wieder anders aus wenn man einen langzeitvergleich macht.

realzin-68-16

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Hallo

nein, ich habe die Zahlen nicht überprüft.

Beim norwegischen Modell können die Teilnehmer zwischen verschiedenen Risikoklassen wählen. Bei höherem Risiko gibt es mehr Rente.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

So ist es, zumindest, wenn man an Dich die Maßstäbe eines Pensionsfonds anlegte. Daß die Börsenjahre seit 2013 keinerlei Rückschluß auf die allgemein übliche Entwicklungen an Aktienmärkten zulassen, ist Dir doch sicherlich auch vollkommen klar.

Wäre vielleicht gar nicht so schlecht gewesen. Hier steht zum Beispiel, daß die Verzinsung auf 4% reduziert wurde:
http://www.ttela.se/näringsliv/tt-ekonomi/sänkt-ränta-på-premiepensionen-1.1350945

Die Zahlt der Mitarbeiter, die für die Behörde arbeiten, die die Fonds für die Premiepensionen verwalten, wird an einer Stelle mit über 1.100 angegeben. Nun kümmern die sich nicht nur um den einen speziellen Fonds, aber wie Cambo schon sehr richtig schreibt, ist die Zahl von 27 Mitarbeitern völliger Schwachsinn. Es handelt sich schließlich um eine Pflichtversicherung, d.h. da zahlen um die 5 Mio. Menschen ein. Allein die Verwaltung dieses Bestandes nimmt wenigstens 100 Leute in Anspruch. Die brauchen dann wieder eine Personalabteilung, EDV nebst Entwicklern usw. usf. Wenn da nur 200 Leute arbeiten, wäre es schon wenig. Daß sich mit der Geldanlage selbst nur 27 Leute beschäftigen, halte ich zwar für möglich, aber das ist ja nicht die relevante Zahl.

Hallo,

die beiden ETFs, die ich halte, sind dieselben, die Stiftung Warentest Kapital als Geldanlage für Otto Normalverbraucher vorschlägt.

DAX-lang1

Bisher ging es immer wieder nach oben. Ich habe auch schon jede Menge Gewinn abgeschöpft. Aber ich brauche das Geld nicht unbedingt, ich käme auch mit meiner Rente klar. Mir geht es mehr darum, dass mein Kind und meine Enkel sich keine Sorge um ihre Rente zu machen brauchen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Aha, und für welches Risikoprofil? Im übrigen ist es eine Sache, wenn jemand für sich selber eine langfristige Anlage tätigt als wenn ein halb-staatlicher Pensionsfonds nach einer sicheren Anlage sucht, die praktisch jederzeit ohne Kapitalverlust liquidierbar sein muß.

Ich denke, das wichtigste wäre aber für den Moment, daß Du akzeptierst, daß bei Hart aber Fair nicht ultimative und gut recherchierte Tatsachen verbreitet werden, sondern vor allem reißerisch auf den (ungenauen) Punkt gebrachte Halbwahrheiten, die für kontroverse Diskussionen sorgen sollen.

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