Hallo Leut,
Ist das so zu verstehen, dass man niemals genau die Summe
treffen wird dass es die perfekte Entschädigung ist?
so ähnlich, jede Begebenheit ist singular, man kann sie
nicht adäquat wiedergeben oder ausgleichen.
Wenn jemand ermordet wird, ist es keine ausgleichende
Gerechtigkeit den Mörder hinzurichten, weil das
Gericht ganz andere Voraussetzungen hat als der
Mörder. Es ist bestenfalls eine Befriedigung oder
Rache, aber eben aus einem anderen Beweggrund.
Außerdem spricht man von Kasuistik, also davon,
dass jeder Fall separat zu behandeln ist.
Mord ist nicht gleich Mord, man braucht für jeden
Fall ein individuelles Urteil, das Gesetz wäre
aber überfordert wollte es das alles von
vorneherein abdecken. Manchmal erscheint es
deshalb ungerecht, wenn x und y gleich verurteilt
werden.
Neben der ausgleichenden Gerechtigkeit, darfst
du die nicht minder wichtige austeilende
Gerechtigkeit nicht vergessen, wer kriegt was
zugeteilt? Sei es Aussehen, Gesundheit, ein
Amt…
Es liegt in der Natur der Pluralität, also wenn
viele verschiedene Individuen oder Institutionen,
die zwar theoretisch gleichberchtigt, aber
eben nur bedingt gleich sind, nebeneinander
existieren, kann es keine absolute Gerechtigkeit
geben.
Wenn du dich oder etwaige Interessierte mit schwieriger philosophischer Lektüre auseinandersetzen willst,
dann kannst du dir mal Rawls antun:
http://www.amazon.de/Eine-Theorie-Ger…
Ist aber schon ein schwerer Brocken!
Schöne Grüße
Powenz