Warum gibts Fans?

Hallo,

vllt ist mir und auch meinem Mann etwas entgangen bzw. wir haben was verpasst.

Wir können nicht verstehen, wie man Fan eines Vereins, eines Spielers, einer Band, eines Sängers, eines Schauspielers … sein kann, jemanden auf sozialen Medien folgen kann, jubeln kann, wenn die Mannschaft gewinnt, weint, wenn sie verliert …

Wir waren nie so. sind wir nicht normal oder sind gerade wir normal? :wink:

Gerade bzgl. der sozialen Medien ist es für uns total unverständlich, dass man seine Zeit damit verschwenden, um jemanden zu folgen und ständig Inhalte anschaut, die von Algorhythmen veröffentlicht werden.

Es ist jetzt nicht so, dass wir keinen Spaß haben können und haben, wir schauen auch Filme, lesen Bücher, hören Musik, wenn vllt auch (deutlich) weniger als andere, aber wir haben keine Idole (gehabt) oder so.

Was sind Gründe, warum Menschen andere, die auch nur Menschen sind, so abfeiern?

Und, warum brauchen das manche Menschen und manche eben nicht?

Dankeschön.

LG

weil Menschen halt verschieden sind.

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Wir waren nie so. sind wir nicht normal oder sind gerade wir normal? :wink:

Aus meiner Sicht eher nicht normal.

– und warum braucht man manche Menschen nicht?
Weil es Griesgrämer sind oder Psychopaten

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Moin!

Und ich kann nicht verstehen, wie man das nicht verstehen kann.
Aber ich versuch es mal zu erklären:

  • Ein Fußballverein, ein Spieler: Zu gewinnen regt die Endorphinproduktion im Gehirn an - das empfinden Menschen als positiv, als beglückend. Hat man sich also eine Manschaft auserkoren und diese gewinnt - vor allem nach einem spannenden Spiel - dann wird man von Endorphinen geflutet. Das sollte doch nachvollziehbar für euch sein.
    Ein Spieler kann dabei besonders tolle Leistungen gezeigt haben - auch das hat denselben Effekt.
  • Bands, Sänger: Musik spricht die Menschen oft in ihren innersten Empfindungen an, sie fühlen Freude, Traurigkeit,Rührung durch eine bestimmte Musik. Wenn eine Band oder ein Sänger so etwas bei mir schafft, werden auch wieder Glücksgefühle in mir erzeugt. Natürlich folge ich denen dann bei Tiktok und Youtube! Früher hab ich eher Ihre Schallplatten oder CDs gekauft.
  • Ein Schauspieler, der eine Figur so darstellt, dass man auch sich selbst oder Anteile von sich selbst darin erkennen kann, kann einen genauso im Inneren berühren, weil vielleicht etwas, das einem nicht bewusst war, dadurch deutlich wird. Auch das macht etwas mit der Gefühlswelt eines Menschen. Klar, möchte man sich diesen Schauspieler mal wieder ansehen.

Was es daran nicht zu verstehen gibt erschließt sich mir nicht. Habt ihr keine Gefühle? Oder denkt ihr, dass alle Menschen so sein sollten wie ihr? Gerade, wenn doch die Mehrheit die Menschen sich für bestimmte Sportler, Künstler, Filme, Musik begeistert - warum sollte das dann nicht „normal“ sein? Und wem würde das denn schaden?

Dass Menschen solchen Dingen gern folgen hat damit zu tun, dass es ein Abtauchen in eine Welt, also eine Fluchtmöglichkeit, darstellt. Wer einen anstrengenden Arbeitstag hat oder Probleme mit sich herumschleppt, dem sind derlei Ablenkungen sehr willkommen. Passt doch in unsere Leistungsgesellschaft.

Ich glaube euch, dass Ihr auch Spaß habt, Filme anzusehen. Was ich aber vermisse bei euch ist Begeisterungsfähigkeit, Leidenschaft - da seid ihr einfach etwas blutleer. Aber ihr beiden seid da ja miteinander glücklich in dieser Leidenschaftslosigkeit und vermeintlichen Normalität - ist doch schön für euch. Ist nur eben kein Grund, auf andere herabzusehen.

Grüße von der Diva

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Ich auch nicht. Ob ich normal bin, weiß ich nicht. Jedenfalls bin ich anders als „die meisten“. In mancher Hinsicht finde ich das gut, in mancher auch nicht.
Trotzdem gibt es Künstler, die ich mag und/oder gut finde - und wenn es sich anbietet, gehe ich auch mal auf eine Veranstaltung.
Meine Kinder dagegen kriegen gar nicht genug davon, irgendwelchen Youtubern dabei zuzusehen, wie sie Computerspiele spielen und bescheuert kommentieren. In gewissen Grenzen lasse ich ihnen ihren Spaß. Aber wenn ich im Raum bin, müssen sie Kopfhörer benutzen :wink:

Es heißt immer noch Algorithmen, und die veröffentlichen das Zeug nicht, sondern sorgen nur dafür, dass es die richtigen Leute angeboten kriegen. Das funktioniert manchmal erstaunlich gut, manchmal auch überhaupt nicht. Spotify drängt mir z.B. ständig irgendwelche Indie- und Alternative-Playlists auf, weil viele Stücke in meiner eigenen Playlist eben in die Richtung gehen. Trotzdem sprechen mich die meisten vorgeschlagenen Lieder - rein subjektiv, ohne künstlerische Bewertung - überhaupt nicht an.

Das Thema ist offenbar komplex genug, dass es sich lohnt, Bücher darüber zu schreiben:
Fans - Fachbuch - bücher.de (buecher.de)

Gruß,

Kannitverstan

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Nein. Es scheitert zumindest bei mir schon an „eine Mannschaft auserkoren“ :wink: Ich sehe hier schlicht keinen Sinn darin. Es gibt mir rein gar nichts, wenn irgendeine Mannschaft in irgendeinem Sport gewinnt oder verliert. Kleine Ausnahme: Die Fußball-WM. Da fiebert man schon mal mit, vor allem wenn vermeintliche „Fußballzwerge“ den Laden aufmischen.

Ja natürlich. Aber deshalb muss ich noch lange kein leidenschaftlicher Fan sein.

Nein. Was nicht heißt, dass man nicht trotzdem die Musik gerne hört.

Hier gilt dasselbe. Ich mag auch bestimmte Schauspieler und Schauspielerinnen, in der Regel ob ihrer Schauspielerei. Vielleicht sind manche davon menschlich Arschlöcher. Ist es jetzt gut oder schlecht, wenn mich das nicht interessiert?

Doch, natürlich.

Nein.

Hm. Ich kann durchaus leidenschaftlich bei der Sache sein (und damit meine ich nicht „es“). Es braucht halt mehr dazu als jemandem zuzusehen, wie er beim Fußball ein Tor schießt :man_shrugging:

Jetzt wird’s aber interessant. Woraus schließt du, dass das jemand tut?

Gruß,

Kannitverstan

Es dürfte viel mit einem als langweilig und uninteressant empfundenen eigenen Leben und dem, was man darin erreicht hat, zu tun haben. Das führt dann zu einem wenig ausgeprägten Selbstwertgefühl. Dem versucht man dann dadurch zu entkommen, dass man sich zum Teil des Lebens anderer macht, die erfolgreich und beliebt sind. Dadurch gerät man dann auch in einen Kreis von Menschen mit denen einen das „Fan sein“ verbindet. Man findet Beschäftigung und „Aufgaben“ in solchen Kreisen, erfährt da eine sonst oft fehlende Gemeinschaft und Anerkennung, …

In jugendlichem Alter ist zudem eine gewisse Schwärmerei, die oft auch mit noch fehlender aber ersehnter Erfahrung in Liebe und Sexualität zu tun hat, sicher auch ein Teil des Phänomens, wobei die Unerreichbarkeit des Idols natürlich eine wichtige Rolle spielt, weil man sich so dem „schwierigen“ Teil der Geschichte nicht stellen muss, sondern das alles blanke Theorie bleibt, die man sich beliebig ausmalen kann, ohne dass da tatsächlich etwas passiert.

Aufpassen sollte man, wenn man meint, dass eine gewisse Begeisterung für bestimmte Themen in Kreisen, die nicht unter obige Definition fallen, tatsächlich unter das Phänomen „Fan“ fallen. Da geht es oft um - gerade im Bereich social media - um Kreise, die sich gegenseitig pushen, und es in soweit um rein wirtschaftliche Interessen hierbei geht. Ebenso, wenn es darum geht in einem gewissen Klientel Kunden ansprechen zu wollen, Sportveranstaltungen für Geschäftstermine nutzt, …

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Nein, Nein, Nein.

Hast du einen schlechten Tag? Ich hab versucht zu erklären, wie Menschen ticken, die sich begeistern lassen. Wenn du nicht dazu gehörst, dann trifft meine Erklärung auch nicht auf dich zu. Deshalb musst du noch nicht alles in Abrede stellen, denn auch in diesem Falle sind nicht alle Menschen genauso wie du.

Möglicherweise ist der einzige Faktor, der hier eine Rolle spielt, die grundsätzlich Begeisterungsfähigkeit bzw. -bereitschaft. Die scheint bei dir und den Ursprungspostern recht gering zu sein. Dass man daraus solche eine Diskussion macht, nur weil man „andere nicht versteht“ - das find ich grad richtig amüsant.

Und ich finde, die UP haben auf diese Menschen herabgesehen, weil sie es so hinstellen, als wenn diese völlig irrational handeln. Sie handeln aber nur anders.

Gruß

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In der Hinsicht erscheint mir Deine Antwort schlimmer.

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Hab ich ja gar nicht. Ich hab nur versucht zu erklären, wie „wir“ ticken :wink:

Nix für ungut, aber weder „vielleicht nicht normal“ noch „irrational“ bedeutet zwingend - und ich finde, auch nicht im gegebenen Kontext - dass man auf jemanden herabsieht.
Eine gute Bekannte hat sich zweimal das gleiche Programm eines „Comedian“ angeschaut, weil sie ein Fan ist. Für mich völlig unverständlich, zumal ich diese Art von Comedy nicht mag. Trotzdem finde ich sie deshalb nicht schlechter bzw. mich besser.

Gruß,

Kannitverstan

Hmm,

Hmm, so einige meiner Lieblingsbands sind älter als das kommerzielle WWW. Und deutlich älter als die ‚sozialen Medien‘.
Trotzdem gehe ich immer wieder auf deren Konzerte. Warum? Weil es mir Spaß macht dort in einer Traube Menschen zu stehen und die Texte laut mitzubrüllen.
Ja, so einigen folge ich auch in den sozialen Medien - vor allem, weil mir die Bilder, die einer malt und postet wirklich gefallen - wie mir im allgemeinen moderne Kunst gefällt.

Geschmäcker sind halt verschieden - ‚meine‘ Bands und Songs haben jedenfalls einen festen Platz in meinem Leben und der sich daraus ergebende Soundtrack meines Lebens ist vielfältig.

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Weil manche Menschen halt geiler sind :metal:

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Fans gibt es schon ewig. Im Endeffekt ist das Fansein etwas zwischen Vorliebe und Fanatismus.

Zudem ist der Mensch ein Herdentier. Es liegt in seinem Innersten, sich Gleichgesinnte zu suchen. Da wird der „Befante“ zum Objekt.

Ich würde von mir selbst auch behaupten nirgenwovon Fan zu sein. Andere hingehen haben ein paar Sachen, die ich als Vorliebe ansehen, mit Fantum gleichgesetzt. Es ist schlicht eine persönliche Definition, welches Level man als „normale Alltagshandlung“ sieht und davon ausgehend zum Fangehabe steigert.

Das hat aber IMHO wenig mit Fantum zu tun, denn es wird meistens zig Leuten gefolgt. Dahinter steckt wohl eher der Wunsch, nichts „wichtiges“ zu verpassen.

BTW: Der Algorithmus veröffentlich übrigens nicht, sondern bestimmt, wer einen Beitrag sieht. Das funktioniert zwar eigentlich nicht, aber es fühlt sich für manchen so „beglücktem“ gut an.

Du hast also noch kein Buch mehrfach gelesen oder die Bücher einer Reihe komplett durchgelesen? Du hast noch keinen Film gezielt mehrfach angesehen?

Du hast kein Lieblingsreiseziel oder Du bleibst immer in der Heimat?

Ich bin mir sicher, dass etwas davon doch schon passiert ist --> Herzlichen Glückwunsch … auch Du bist Fan von etwas … vielleicht nicht nach deiner Definition. Auch nicht nach Meiner. Aber es gibt halt Leute, die das so sehen.

Kann es sein, dass es hier am Ende um den Unterschied zwischen sachlichem und emotionsgeladenen Gemüt geht?

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Hallo,
vielleicht sollte der Verfasser des Threads einmal genau erklären, was er unter „Fan“ versteht.
Gruß

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Ich habe eine hochintelligente Freundin, die ein sehr erfülltes Leben führt - sie hat einen spannenden Job (als Journalistin) und einen großen Freundeskreis, sie liest viel und war früher auch ehrenamtlich engagiert. Und sie ist Fußballfan. Ihre wohnung hängt voller Wimpel, sie versäumt kein Spiel ihrer Mannschaft, und die Woche nach dem Saisonende nimmt sie sich seit Jahre frei, um einen theoretisch (sehr theoretisch!) denkbaren Meistertitel feiern zu können.

die erfolgreich und beliebt sind

Ihr Verein ist Schalke.

Ich würde sagen: These widerlegt. :slight_smile:

Beste Grüße,
Max

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es gab bisher keine Reaktion von der fragenden Person…

Ich würde sagen: „Keine Regel ohne Ausnahme“, und es ist doch bezeichnend, dass Du nach neun Tagen der erste bist, der genau eine solche Ausnahme hier nennt. Ich kann Dir sogar noch mehr als eine weitere Ausnahme nennen, und sicherlich fällt jedem die ein oder andere weitere Ausnahme noch ein. Darum geht es aber nicht. In der breiten Masse sind bestimmte Dinge trotzdem signifikant in bestimmten Kombinationen zu beobachten.

Es gab darüber eine empirische Studie, die ein signifikantes Ergebnis hatte? Die würde ich gerne mal lesen. :slight_smile:

Ich beobachte in der breiten Masse, dass „Fantum“ sehr unterschiedliche Ausprägungen und Formen hat. Das, was du beschreibst, ist eine Ausprägung davon, aber ob das wirklich die der Normalfall ist und alles andere nur Ausnahmen, da habe ich doch sehr starke wissenschaftliche Bedenken, solange das niemand empirisch belegt, Zumal wir ja auch nicht geklärt haben, was einen Fan eigentlich ausmacht und wodurch sich zum Beispiel der Fan einer Band von jemanden unterscheidet, der einfach nur die Musik toll findet?

Beste Grüße,
Max

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@Wiz

Ich möchte noch ein paar Beispiele anführen, die zeigen sollen, dass deine Theorie deutlich zu kurz gedacht ist. Spricht man zum Beispiel mit Fußballfans, so hört man nicht selten die Anscht, dass der „echte“ Fan sich gerade dadurch auszeichnet, dass er mit seiner Mannschaft auch durch die Hölle geht, egal wie erfolgreich sie gerade ist. Deswegen haben selbst Vereine wie Schalke oder der TSV 1860 immer noch eine signifikante Anhängerschaft - oder, wie man hier in München sagt: Einmal ein Löwe, immer ein Löwe. Natürlich hat der FC Bayern mehr Fans, was zeigt, dass es die „erfolgsorientierten“ Fans auch gibt, aber es fällt mir schwer, die Anhänger der wenig erfolgreichen Vereine. die dennoch immer noch in Millionen zu zählen sind, als „Ausnahme“ zu betrachten. Eher würde ich sagen: Es gibt offensichtlich mindestens zwei verschiedene Arten von Fanmotivation.

Interessant wird es auch, wenn man sich zum Beispiel Fernsehserien betrachtet. Der Erfolg einer Serie bemisst sich ja letztendlich in der Zahl ihrer Zuschauer, also auch in der Zahl ihrer Fans. Es ist also der Fan, der mit dazu beiträgt, dass die Serie überhaupt erst erfolgreich wird.

Ein Beispiel: Die Science-Ficton-Serie Firefly wurde nach elf Folgen abgesetzt, die letzten drei Folgen wurden nicht mehr gesendet, unter anderem wegen schlechter Einschaltquoten. Wikipedia schreibt dazu:

Kurz darauf wurden alle 14 Episoden als DVD-Set veröffentlicht. Da Firefly immer auf eine engagierte, wenn auch kleine, Fangemeinde zählen konnte, verkauften sich die DVDs überdurchschnittlich gut (200.000 Exemplare wurden während der ersten vier Verkaufsmonate ausgeliefert). Dies wiederum hatte zur Folge, dass es Joss Whedon gelang, eine auf Firefly basierende Filmidee an die Universal Studios zu verkaufen.

In den folgenden Jahren erschienen dann noch mehrere Comic-Serien, die das Thema der Serie aufgriffen. Dass die Serie nie als Fernsehserie fortgesetzt wurde, lag in der Weigerung von Rupert Murdoch, die Serienrechte freizugeben, weil ihm das freizügige Konzept der Serie missfiel (der zweite Grund, warum die Serie eingestellt wurde). Nathan Fillion, der Hauptdarsteller von Firefly, sagte dazu: „Wenn ich in der kalifornischen Lotterie 300 Millionen Dollar gewinnen würde, wäre das Erste, was ich machen würde, mir die Rechte an Firefly zu sichern. Und dann würde ich es fortsetzen und übers Internet senden.“ Nun ist es keineswegs so, dass Fillion zu weig Arbeit hätte und deswegen dringend die Rolle benötigen würde - letztendlich ist er einfach nur ein Fan seiner eigenen Serie.

Übrigens drohte auch Raumschiff Enterprise das Schicksal, nach der ersten Staffel aufgrund von schlechter Einschaltqouten eingestellt zu werden. Inwiweit die massiven Proteste von Fans, angeführt von namhaften Sci-Fi-Autoren, dazu beigetragen haben, dass die Serie fortgesetzt wurde, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen - Tatsache ist aber, dass es diese Proteste gab, obwohl die Serie offensichtlich nicht sehr erfolgreich war.

Und zum Dritten: Dass man in diesem Jahr in UK 60 Jahre Doctor Who feiert, obwohl die Serie zwischen 1989 und 2005 schon einmal eingestellt war, ist letztendlich auch der Hartnäckigkeit der treuen Fans zu verdanken - einer Fangemeinschaft, der übrigens auch Steven Spielberg, Peter Jackson, Steven Hawking und zahlreiche andere Kreative und Prominente anfgehören, weshalb es auch unzählige Anspielungen auf Doctor Who in anderen Werken gibt. Oder wie Christopher Paolini, der Autor der Eragon-Triologie, schrieb: „Hey, I’m a fan too!“

Wir haben also auch hier mehrere Phänomene: Fans, die eine Serie anschauen, weil sie erfolgreich ist - Fans, die zu einer Serie halten, obwohl sie nicht erfolgreich ist - und Fans, die selbst erfolgreich sind. :slight_smile: Du beschreibst mE also nur eine Teilmenge von „Fantum“. Um das ganze Phänomen zu beschreiben, reicht deine Theorie bei weitem nicht aus.

Beste Grüße,
Max

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Und zuletzt: Verlässt man das Gebiet der Vereine, Serien und Promis und betrachtet zum Beispiel die große Welt der Eisenbahnfans, dann wird es endgültig schwierig, von „erfolgreich“ zu sprechen. Warum hatte ich als Sechsjähriger ein Poster der Gt 2x4/4 über dem Bett, einer Lokomotive, die nur 25 mal gebaut wurde und deren letztes Exemplar 45 Jahre vor meiner Geburt verschrottet wurde? Speziell Eisenbahnfans zeichen sich übrigens durch einen hohen Grad von Akademikern aus, also erfolgreichen Menschen - und sie benehmen sich trotzdem in mancherlei Hinsicht nicht anders wie irgendwelche Teenies, die Brad Pitt anhimmeln. Glaub’s mir. :slight_smile:

Bereits die Fragestelung hat also nur einen Teilbereich behandelt, und deine Antwort gilt nur für einen Teilbereich dieses Teilbereichs. :slight_smile:

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