Ein weiteres Beispiel für die Fragwürdigkeit der Hirngewichte und -umfänge im Verhältnis zur Ratio wäre die Entwicklung der Computer, denn die wurden trotz Verbesserungen immer kleiner. Also kann der immer größer gewordene Menschenschädel nicht zwingend die Entwicklung des menschlichen Denkens widergeben, auch wenn die Wissenschaftler, z.B. Mayr, genau dies behaupten.
Nun, Hirngröße ist ein Hinweis, aber eben nicht der Einzige.
Ein Hirn mit 400 cm³ ist weniger leistungsfähig als eines mit 1400 cm³, Das ist einleuchtend, und da muss man nicht drüber diskutieren.
Die Unterschiede in der Hirngröße bei Mann und Frau, sind dagegen deutlich kleiner. stellt man zwei Hirne mit einmal 1400 und einem 1350 cm³ gegenüber, kann es sein, daß das „kleinere“ Gehirn trotzdem besser ist, weil es evtl besser vernetzt ist. Bei einem Hirn von 400 cm³ zu einem von 1400 cm³ funktioniert das nicht mehr, weil der Unterschied zu groß ist, das kann man nicht mehr mit besserer Vernetzung ausgleichen.
Die Natur hat Grenzen. Anders als bei Technischen Geräten, bei denen man durch Änderung der Bauteile immer mehr Miniaturisierung erreichen konnte, kann die natur nicht mit solchen Techniken Arbeiten. Nervenzellen bleiben weitgehend gleich groß, die können nicht immer weiter verkleinert werden. Deswegen kann ein Gehirn nicht immer weiter verkleinert werden, ohne seine Leistungsfähigkeit einzubüßen.
Außerdem würde die Evolution kaum plötzlich hoch intelligente Frühmenschen hervorbringen, die mit 400cm³ Gehirnvolumen auskommen, nur damit diese sich dann zu weitaus weniger Intelligenten Menschen entwickeln, die trotzdem größere Köpfe haben, obwohl ein kleineres Gehirn leistungsfähiger wäre. Sowas kommt in der Natur nicht vor.
Danke für die schnelle Antwort, die mir besonders am Anfang und mit dem Stichwort „Vernetzung“ gefällt. Allerdings ist mir weiter ein Rätsel, warum die Wissenschaft - in Büchern oder über Wikipedia - immer noch , ich sag´s mal so, einen Hirngrößen-Fetischismus betreibt.
Also hab ich mir umsonst die Finger wund geschrieben, weil Du in jeden text das hinein interpretierst, was Du hören willst.
Wie ich es gesagt habe, ist die Vernetzung nicht unendlich zu steigern. Damit kann man kleine Hinvolumenvariationen ausgleichen, aber nicht die Größenzunahme die im Laufe der Evolution stattgefunden hat. Ein Homo Errectus hätte sein Hirn noch so gut vernezten können, es hätte ihm nicht geholfen, um den Nachteil an Hirnvolumen gegenüber dem Homo-Sapiens auszugleichen.
Jaja.
Hallo,
das ist logisch. Aber was ist z.B. mit Krähenvögeln? Deren Gehirnmasse liegt im 10er Grammbereich, trotzdem sind sie sehr intelligent, Hunden vergleichbar.
Vielleicht haben sie effektivere Hirnstrukturen / Vernetzungsmöglichkeiten, etwas, dass beim Menschen nicht angelegt ist, weshalb die Evolution beim Menschen weit mehr Masse erforderte, als für die Leistung nötig wäre.
Vielleicht ist unser Hirn einem altmodischen, mit alten Modulen immer weiter aufgepeppten Computer vergleichbar? Solang es damit ausreichend klappt, entwickelt sich nichts Neues. Und es klappt ja im Sinne der Evolution - wir vermehren uns.
Aber angenommen nach der nächsten globalen Katastrophe sind die Menschen und andere große Säugetiere ausgestorben, könnten Krähenvögel (oder auch Papageien u.v.a.) neue Nischen besetzen, viele neue Arten entwickeln und ev. mit kleinerem Hirn unsere Leistungsfähigkeit oder weit mehr erreichen.
Wenn denen schon die paar ml Hirn reichen um soziale Kompetenz zu entwickeln und ihre Kollegen zu bescheißen - was könnten die erst mit 1Kg Hirn machen?
Gruß, Paran