Du hast den Artikel nicht verstanden. Darin steht nicht, dass sie sechsmal so häufig straffällig werden, sondern dass die Wahrscheinlichkeit, verhaftet zu werden, für sie sechsmal so groß ist wie für Weiße - das ist ein Unterschied.
stellt dieser Artikel die Frage…
Ist’s nicht eher der Mensch und die Welt?
p
Da scheinst du aber nur auf das Stichwort „das Gute“ im Zusammenhang mit den Linken angesprungen, ohen die Aussage von Mike als Ganzes zu betrachten. Er sagt nicht, dass die Linken per se die Guten seien, sondern dass sie eher auf das Gute im Menschen bzw. auf Gemeinsamkeiten setzen, während Rechte die Unterschiede zwischen den Menschen betonen. Und das dürfte doch - so ganz allgemein und ins Unreine formuliert - ziemlich unwidersprochen sein: Während Rechte vor allem die Eigenverantwortung des Einzelnen etc.pp betonen, setzen Linke eher auf die Solidariät innerhalb der Gruppe. So ganz im Allgemeinen und ohne auf spezielle Ausprägungen in irgendwelchen Unrechtsregimen einzugehen.
Du hast es so gewollt:
Was willst du mit deinem Elaborat sagen? Dass in den USA Rassismus gar kein besonderes Problem ist?
Die USA haben ein größeres Rassismusproblem als Europa, weil sie eine größere Minderheit haben, die sich durch rassische Merkmale von der Mehrheit unterscheiden. Europa hat prozentual zuwenige dunkelhäutige Menschen, um sie als Sündenbock verwenden zu können. Dafür gibt es hier andere Gruppen, denen die Schuld gegeben wird. Früher waren das die Juden, jetzt mehr Ausländer oder Sozialschwache.
Der Kern von Rassismus ist kollektive Projektion. Sie entsteht aus der Illusion, dass die eigene Gruppe besser sei als die Anderen. Da die Realität mit der Idealisierung nicht übereinstimmt, muss jemand schuld sein an diesen Differenzen, um die Illusion zu erhalten.
Wenn es in Deutschland Probleme gibt, können sie nicht allein den dunkelhäutigen Menschen angelastet werden, weil es zuwenige sind. In den USA geht das schon.
Den Wikipedia-Artikel zu dem Thema kennst du schon?
In den Fußnoten findest du auch weiterführende Literaturhinweise.
Was soll ein „besonderes Problem“ sein?
Neugierige Nachfrage: Gibt es eigentlich schon einen hübschen Fachbegriff für dieses Gegenstück zur Nazi-Keule?
Hallo,
es hat sich in den letzten Jahren ein Trend eingeschlichen, die Frage nach gesellschaftl. Benachteiligung an Statistiken festzumachen. Demnach wäre eine Gesellschaft dann rassistisch/diskriminierend/benachteiligend, falls eine bestimmte ethnische oder religiöse Gruppe statistisch negative Auffälligkeiten bei bspw.
- Schulausbildung
- Arbeitslosigkeit
- Einkommen
- Kriminalitätsrate
aufweist. Verbunden wird das ganze mit der Erwartung, dass man die „Diskriminierten“ besonders fördern müsse, weil sie ja diskriminiert würden. Nun hat es jemand, der aus einer bildungsfernen Familie mit bspw. Drogen-/Gewalt-/oder auch Migrationshintergrund (bei niedrigem Wert für die X-te Generation) kommt, sicher deutlich schwerer als jemand, dessen Familie seit Generationen einen kleinen oder gar grossen Wohlstand erreicht hat. Aber er ist deswegen noch lange nicht diskriminiert.
Jemand der aus einer Arztfamilie* in dritter Generation kommt, wird eher überdurchschnittlich intelligent, gesundheitsversorgt, bildungsnah, leistungsorientiert und finanziell abgesichert sein. Warum sollte der nicht von diesen mitgegebenen Vorteilen den Nutzen ernten dürfen? Natürlich wird er wahrscheinlich eher nicht unter die statistischen Negativmerkmalen leiden. Und?
Ein Versagen im Bildungssystem führt zwangsläufig (im Mittel) zu Arbeitslosigkeit und damit zu geringerem Einkommen. Drogen- und/oder Gewaltkriminalität sowie Teenagerschwangerschaften etc. pp. sind ebenfalls keine Aufstiegsförderer. Und gerade in den USA wird extremer Wert darauf gelegt, dass man sich durch Eigenleistung nach oben arbeitet und nicht wie in D beim Staat an die Tür klopft.
Sicher gibt es wie in jedem Land mehr oder weniger Rassismus. In einigen Bundesstaaten, die weit weniger homogen als unsere sind, deutlich mehr als in anderen. Aber dieser Rassismus treibt auf anderen Kontinenten massiv brutalere Blüten. Man werfe mal einen Blick auf den neu gegründeten Südsudan, der sich gerade vom arabischen/muslimischen Rassismus befreit hat. Und nun massakrieren sich die schwarzen Ethnien dort gegenseitig.
Gruß
vdmaster
*ist nicht mein Hintergrund.
Hallo,
nach Deiner These wäre Rassismus immer von der Mehrheit gegen die Minderheit gerichtet. Habe ich das richtig verstanden?
Gruß
vdmaster
Zum Glück nicht von der Mehrheit, sondern nur von einem Teil der Mehrheit.
Dass auch einige Angehörige von Minderheiten pauschal schlechtes über Angehörige der Mehrheit denken, ist nicht verwunderlich, es ist eine Reaktion auf die Diskriminierung. Auch die eigene Idealisierung von Minderheiten wie „Black is beautyful“ mag zwar ähnlich aussehen wie Rassismus, ist aber eher eine Art psychischer Notwehr. Es ist ein Unterschied, ob sich jemand seine Selbstachtung erhält, oder seinen kollektiven Größenwahn.
Ja, insofern als sie es für möglich hielten, eine völlig neue Gesellschaft, einen völlig neuen Menschen zu schaffen, der für das Kollektiv und die kommunistischen Ideale arbeiten würde. Im Gegensatz dazu würden Rechte oder Konservative sagen, der Mensch ist nicht so gut, der ist faul, der arbeitet nur, wenn er einen Anreiz (Geld) dafür kriegt. (Dem würde ich zustimmen.)
Jedem nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen, das ist doch eine alte sozialistische Idee. Eine Idee einer gerechten Gesellschaft. Ein Rechter würde sagen: das funktioniert nie, der Mensch ist zu egoistisch, um eine gerechte Welt zu schaffen. Recht hat er.
Nimm alles, was mit Strafen zu tun hat: Der Rechte sagt eher, dieser Täter ist böse. Der Linke sagt eher, dieser Täter wurde nur zum Täter weil…, aber eigentlich ist er gut.
Es tut mir leid, ich kann nicht alles, was ich schreibe, so detailliert erläutern, dass niemand es in den falschen Hals kriegen könnte.
Völlig unnötige, unangemessene und trollige Zuspitzung.
Hallo,
Deine ganze, zutiefst idealisierte Vorstellung von „Linken“, wird durch die Realitäten widerlegt, die alle links dominierten Staaten bislang erzeugt haben. Dies betrifft Bedürfnisse und Möglichkeiten des Einzelnen als auch die Strafmuster.
vdmaster
Das Schwarze 6x so häufig Straffällig werde liegt laut dem kruden Artikel an der Polizei und nicht an der höhere Straffälligkeit?
Wenn sich schwarze Kinder in den USA in der Schule anstrengen, werden sie von ihren schwarzen Klassenkameraden als „Acting White“ verspottet. Als Berufswunsch hört man häufig Gangster und Drogendealer.
Viel dieses „Rassismus“ heute kommt noch vom Vietnamkrieg. Impoert von Drogen und Drogensüchtigen, was bald zur damit verbundenen Gangsterkultur führte. Ein Problem bis heute, dann das wirkt auf junge Leute attraktiv. Zunehmend übernehmen aber die Hispanics die macht im Drogengeschäft und verdrängen die Schwarzen.
Hallo,
von welcher „Art“ Rassismus ist hier eigentlich die Rede? Vgl. bitte hierzu Seite 114 ff.
Und Rassismus von wem gegen wen?
Gruß
vdmaster
Ausschließlich. Und für das Folgende: Rassismus bedeutet für mich einerseits die Ideologie (im Verbund) und andererseits die Innere Haltung (als Ursache und Quelle für Rassismus).
Ich denke, dass die USA kein spezielles Rassismusproblem haben. Auch in Europa wächst derzeit wieder dieses Verhalten als Folge der Flüchtlingswellen. Als Ideologie ist R. überall verbreitet, latent, und meist dann offener zur Schau getragen und umso ausgeprägter, je kürzer die Distanz zu den Subjekten wird, die rassistisches Verhalten auslösen.
Es mag merkwürdig klingen: „Subjekte, die rassistisches Verhalten auslösen“. Aber es sind nun mal nicht soziale Probleme wie Armut oder Kriminalität bzw. eine Ideologie (Lehre) an sich oder Ungerechtigkeit die Auslöser, sondern schlicht und einfach:
Emotionen. Scheu, Abscheu, Ekel, Angst, Fremdartigkeit und daraus resultierend Unsicherheiten.
Nichts ist einfacher, als Emotionen anderer (gleichartig denkend und fühlend) für ideologische Zwecke zu nutzen. Gemeinsam die Unsicherheiten gegen etwas oder jemand richten. Etwas im Sinne Religion als Beispiel, jemand im Sinne andere Hautfarbe. Nur ein einziges Mal wird dies im Link beschrieben:
„Inzwischen hat sich eine recht gut etablierte schwarze Mittelklasse gebildet, die auch eine akademischen Hintergrund – die aber trotzdem immer noch benachteiligt wird.“ Hochgeschwender erzählt dafür die plakative Geschichte eines schwarzen Mannes, der im Aufzug mit einer Gruppe weißer Frauen fährt und noch immer spürt, dass diese Angst vor ihm haben.“
Meines Erachtens verwechselt man hinsichtlich R. die Ursachen (der einzelne Mensch in seiner Unvollkommenheit) und die Folgen (Ideologie, Systeme, Organisation).
Daher bleiben im Link die dargestellten Lösungsansätze „Bildung“ und „soziale Reformen“ mehr oder weniger schon im Ansatz auf der Strecke.
„Bildung“
„Es gibt sehr umfangreiche Studien über Sklaverei und die Wurzeln des Rassismus’. Im Schulunterricht fehlt das jedoch oft. Gerade wenn es um Geschichte geht, ist der Unterricht noch sehr patriotisch und dient vor allem dazu, eine positive nationale Identität zu fördern“, sagt Hochgeschwender. Die Vergangenheitsbewältigung in den Schulen zu fördern, sei deshalb ein wichtiger Ansatz.
wird drastisch reduziert auf Wissen 1.Ordnung. Das sog. (ich nenne es mal so) Wissen 2.Ordnung (soziale Intelligenz und Kompetenz, Transfervermögen, „Weisheit“ usw.) wird in den Bildungsstätten quasi nicht vermittelt. Es stehen Quantität an ZDF im Vordergrund, beschleunigt durch Leistungsdruck und Verkürzung von (Aus-)Bildungszeiten.
Bildung als Gesamtkonzept aus Wissen, Verstehen, Anwendung und letztlich Selbstbildung (die Bildung der inneren Haltung) wären Voraussetzung für Vermeidung oder Reduzierung rassistischen Verhaltens. Diese Bildung findet jedoch fast keinen Raum mehr in den modernen Gesellschaften.
[Konrad Paul Liessman „Theorie der Unbildung“ beispielsweise kann ich empfehlen zu diesem Thema].
„Soziale Reformen“:
Armut betrifft Weiße, Schwarze, Mittelblonde, Kleine und anderlei Getier. Unruhen ob der Armut entstehen hie und da, aber doch nicht aus „rassistischen“ Gründen! Armut und Rassismus in einen Zusammenhang und gegen-wechsel-seitige Abhängigkeiten zu bringen, ist Nonsens. Wenn, dann ist Armut einer bestimmten Gruppe möglicherweise FOLGE rassistischer Einstellung und Handlungen Dritter, aber nicht umgekehrt.
Soiziale Reformen werden Armut, aber nichts an der inneren rassistischen Haltung Einzelner etwas ändern. Materieller Reichtum schützt ebenso wenig vor Rassismus.
Ein gegenfragender Ansatz noch: Hierzulande gibt es ausreichend soziale Unterstützung, aber auch rechtliche Rahmenbedingungen (Verfassung, Gesetze, Verordnungen…), die Rassismus eigentlich gar nicht entstehen lassen dürften. Weshalb dann dennoch?
p
Mir fällt zu der Frage ein, dass die amerikanische Gesellschaft politisch viel weiter rechts steht als die europäischen. Warum das so ist, wäre eine andere interessante Frage. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, welche Sorte Menschen das Land erobert hat und wie das Leben dort die Menschen prägte. Jedenfalls sieht ein politisch Rechter stärker die Unterschiede zwischen den Menschen, während Linke die Gemeinsamkeiten (mithin das Gute im Menschen) betonen. Ein Rechter ist deshalb auch eher bereit, eine Menschengruppe, die anders ist, als schlechter zu betrachten. Ein Linker berücksichtigt eher die Umstände, die einen Menschen zu dem gemacht haben, was er ist, ein Rechter betont eher die Eigenverantwortung. (So wie es die eher rechts Orientierten hier im Thread ja auch tun.)
Nachtrag:
Im Blog (früher) und Newsletter (heute) von Jens Söring kann man ein paar interessante Aspekte über die Lage in den USA finden. Link zu seinem Blog in seinem Wikipedia-Artikel:
Hallo,
dann waren also die linken Regierungen in der UdSSR, der VRC, in Vietnam und auf Kuba (um nur mal einige zu nennen) immer bemüßigt „das Gute“ im Menschen zu sehen? Seltsam, dass sie dabei nicht auch universelle Menschenrechte entdeckt haben. Bitte erzähle also keine Ammenmärchen bzw. verkläre nicht die internationalistische/nationalistische Komponente, die rechts und links (mitunter) zugeschrieben werden und übersteigere sie nachgerade religiös.
vdmaster
Hallo,
weiß ich nicht. Aber ich habe auch keinerlei Keule geschwungen. Ich habe lediglich der völlig unsinnigen Behauptung widersprochen, dass im zweidimensionalen Politikspektrum (links-rechts) das „Gute“ selbstverständlich links sei. Und habe hierbei auf sattsam bekannte Gegenbeispiele verwiesen. Keinesfalls habe ich damit den Spieß umgedreht und rechts zum guten sowie links zum schlechten Pol im höchst überschaubaren Spektrum erklärt.
Also brauchst Du mir hier auch nicht mit dem Keulenvorwurf ein Knäuel vor die Füße würgen .
Gruß
vdmaster
Hallo,
Lassen wird das Gute mal außen vor, weil es schlich unsinnig ist. Ebenso ist hier die Dimension links-rechts viel zu platt. Hättest Du Dir nur mal die Mühe gemacht, den Wiki-Artikel zu lesen .
Falls Du links mit sozial(istisch) gleichsetzen möchtest, dann würden die zwangsläufig die gesellschaftl. Komponente betonen. Bürgerl.-konservative eher die Eigenverantwortlichkeit. Dass Rechte - und hier erlaube ich mir bewußt den Rückgriff auf den historischen Faschismus - ebenfalls die Gemeinsamkeit einer Gruppe hervorheben und vergesellschaftlichen, dürfte geläufig sein. Vgl. Volk/völkisch/Volkskörper etc. Im real existierenden Sozialismus hieß das dann eben Arbeiterschaft, Bauernschaft, Gesellschaft - alles eine große, glückliche Kommune. Wenn nur der konterrevolutionäre/revanchistische „Klassenfeind“ nicht immer gestört hätte. Hier lief die Demarkationslinie eben (zumindest offiziell) nicht entlang einer nationalen oder ethn. Zugehörigkeit. Das war dem internationalistischen Grunddogma des theoretischen Überbaus geschuldet. Faktisch gab es jedoch auch „bei denen“ starke ethnische und nationalistische Aspekte.
Aber als Katze aus der Freiburger Gegend sind für Dich die über das rechts-links-Ding hinausgehenden Betrachtungen eventuell zu gewöhnungsbedürftig .
Gruß
vdmaster
P.S.: Dass in den USA von bspw. den Reps manche Zustände hier in der sozialen Marktwirtschaft fasst schon als sozialistisch/kommunistisch betrachtet werden (soziale Absicherung), würde ich hingegen sofort unterschreiben.