Warum haben Schiffe kein 'Mehrgang-Getriebe'?

Hallo!

Wie oben bereits formuliert:
Warum haben Wasserfahrzeuge kein Getriebe wie beim Pkw, sondern nur „einen Gang“, der zudem noch starr mit der Kurbelwelle verbunden is? Würde es nich Sinn machen, wenigstens ein 2-Gang-Getriebe einzusetzen? Oder werkelt gar eine Variomatik (wie bei „modernen Scootern“ bzw einigen PKw) zur stufenlosen Kraftübertragung u ich habs nur nich mitbekommen?

Gruss

Mutschy

Hallo,

Warum haben Wasserfahrzeuge kein Getriebe wie beim Pkw,
sondern nur „einen Gang“, der zudem noch starr mit der
Kurbelwelle verbunden is?

öhm…

http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffsdieselmotor#Kraf…

Gruß
Christian

Warum haben Wasserfahrzeuge kein Getriebe wie beim Pkw,
sondern nur „einen Gang“, der zudem noch starr mit der
Kurbelwelle verbunden is? Würde es nich Sinn machen,
wenigstens ein 2-Gang-Getriebe einzusetzen? Oder werkelt gar
eine Variomatik (wie bei „modernen Scootern“ bzw einigen PKw)
zur stufenlosen Kraftübertragung u ich habs nur nich
mitbekommen?

Moin,
Eine Beschreibung über das „wie“ findet sich im link in der Antwort von exc.

Gegenfrage an Dich: Warum sollte es anders sein, warum sollte man denn teure, schwere, platz-benötigende, komplizierte Mehrganggetriebe einsetzen wollen?

Was dem „Eingang“-Getriebe oder der direkten Kupplung entgegenkommt ist daß die Leistungsaufnahme eines Propellers nicht linear ist. Also für niedrige Schiffsgeschwindigkeit benötigt ein Schiff verhältnismäßig wenig Leistung. Deswegen kann ein (Diesel-)Motor bei richtiger Anpassung des Propellers an das Schiff den gesamten Drehzalbereich von Leerlauf bis Nenndrehzahl und damit den Geschwindigkeitsbereich des Schiffes von Voraus ganz langsam bis Voll Voraus mit einer einzigen Untersetzung abdecken.

Das geht halt bei den meisten Fahrzeugen nicht. Von Null auf Volle Drehzahl ohne Mehrgangschaltung können meines Wissens nur Speedway-Motorräder.

Rückwärtsgang…
Größere Motoren die einen Festpropeller antreiben lassen sich umsteuern, d.h. sie können sowohl rechts- als auch linksrum drehen.
Kleinere Antriebe haben Wendegetriebe, also einen Vorwärts- und einen Rückwärtsgang. Aber auch hier eben nur eine feste Untersetzung.

Und dann ist da noch der Verstellpropeller. Das ähnelt dann ein wenig der von dir angefragten Automatik. Der Motor kann hierbei ähnlich wie bei einem Festpropeller im Kombinatorbetrieb belastet werden. D.h. Motordrehzahl und Propellersteigung werden je nach gewünschter Geschwindigkeit automatisch verstellt.
Oder, und daß ist meistens der Fall, der Motor wird mit seiner Nenndrehzahl betrieben. Dieser Constant Speed Betrieb ermöglicht ein gleichzeitiges Antreiben eines Generators an einer Ausgangswelle des Getriebes, der auf konstante Drehzahl angewiesen ist.
Zur Geschwindigkeitseinstellung und zum Rückwärtsfahren wird dann nur die Propellersteigung verstellt.

Gruß

heavyfuel

Hallo mutschy,

das ist mal eine interessante Frage! (Ernst gemeint.) Und wie immer lassen sich gerade solche Fragen nicht so einfach beantworten.

Also, in der Tat haben Boote und Schiffe nur einen „Gang“. Zumindest je Fahrtrichtung, denn rückwärts können Boote ja auch fahren. Das heißt die Getriebe in Boote dienen nur dazu, das Boot vorwärts bzw. rückwärts fahren zu lassen.
Womit wir bei der Kraftübertragung wären. Und jetzt wird es etwas komplizierter und ich hoffe das richtig wiedergeben zu können, aber vielleicht kann ein Schiffsbauingenieur das besser.

Die Welle eines Schiffes dreht sich meistens mit der gleich Umdrehung wie der Motor bzw. das Getriebe hat eine gewisse Untersetzung (sprich der Motor dreht schneller als die Schiffswelle).
Die Kraft des Motors wird dann anschließend mit Hilfe der Schiffsschraube in das Wasser übertragen und da liegt dann auch das „Geheimnis“ warum Boote nur einen Gang haben.

Schiffsschrauben sind wirklich komplizierte Gebilde, denn mit ihnen kann man „einstellen“ wie schnell ein Boot fährt bzw. wie viel Schub das Boot entwickelt. Dafür haben die Schraubenblätter einen gewisse Steigung.

Da Wasser prinzipiell nicht komprimierbar ist, bedeutet das, dass das Boot mit einer Schraubenumdrehung eine gewisse Wegstrecke zurücklegt.
Soweit so gut. Jetzt dreht die Schraube schneller und das Boot fährt auch schneller. (Bis jetzt sprich doch eigentlich alles dafür mehrere Gänge einzusetzen, nicht wahr?).
Doch leider macht uns das Wasser einen Strich durch die Rechnung. Ab einer bestimmten Schraubendrehzahl (das hängt von der Schraube ab) beginnt das Wasser an den Schraubenblätter zu verdampfen. Man spricht von Kavitation. Damit verliert das Boot sofort Schub und wird wieder langsamer, da in Dampfblasen keine Kraft übertragen werden kann.
Die Kunst besteht daher darin, das verfügbare Drehzahlband des Motors mit einer richtigen Schraube zu kombinieren, damit die optimalste Kraftübertragung erfolgt.

Ich hoffe ich war ein klein wenig verständlich.

Mit freundlichen Grüßen
Tyson Niedostatek

Aber würde man sich nicht ne Menge Sprit sparen? Wenn man ein Getriebe eingebaut hätte ???