Warum halb sieben und nicht halb neunzehn?

Warum sagt man halb sieben sowohl für morgens und abends und warum heißt es dann abends nicht folgerichtig halb neunzehn (18.30 Uhr)?

Hi,
das „halb sieben“ stammt noch aus einer Zeit, wo es auf die halbe Stunde nicht so ankam. Dass das so ist, sieht man an der angabe „Viertel vor/nach“ bzw. "- je nach Landstrich - „viertel bzw. dreiviertel“, das dann schon den Bedarf nach einer genaueren Zeitangabe widerspiegelt.
Erst mit der Eisenbahn kam es darauf an, genauere Zeitangaben zu machen und so wurde die frühere 12-Stunden von der 24-Stunden Zeitangabe abgelöst.
Blah

wieso zeigt meine analoguhr nur 12 und keine 24 Stunden?

Hallo

Wikipedia meint:
* Die ersten öffentlichen mechanischen Uhren waren schlagende, noch nicht anzeigende Turmuhren. Damit das lästige Verzählen wenigstens ab 13 aufhörte, zählte man ein zweites Mal ab 1.[1]
* Die Kleine mechanische Uhr ließ sich einfacher und für größere Lebensdauer als die Große Uhr konstruieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/12-Stunden-Z%C3%A4hlung

Gruß, sigterm

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Servus,

kennst Du Belege für die 24-Stunden-Zählung im späten Mittelalter, und wann wäre der Übergang etwa anzusetzen?

Zwei Sonnenuhren, die nach Mittag wieder mit 1 weiterzählen, sind mir unmittelbar gewärtig: Die der Liebfrauenkirche in Oberwesel und die des Basler Münsters. Beide dürften aus dem 14. Jahrhundert stammen.

Schöne Grüße

MM

Tag auch…

Ich meine gelesen zu haben, dass in der Antike sowohl der Tag als auch die Nacht in 12 Stunden geteilt wurden. So dass die erste Stunde des Tages bei Sonnenaufgang losging und eben 1/12 der Zeit gedauert hat, die es hell war. Ich geh mal wühlen…

Gruß
KB

Hiho,

wühlen einstellen, bitte - genieße lieber die Sonne, sie wird bald weg sein.

Die antike und mittelalterliche Einteilung des Tages in zwölf Tag- und zwölf Nachtstunden ist mir geläufig, dafür gibt es übrigens Belege, die heute noch sprachlich verwendet werden, vgl. die Stundengebete Terz, Sext und None und, frühneuzeitlich, die Zeitangabe „zu der halben Nacht“ aus dem Lied „Es ist ein Ros entsprungen“.

Die Zählung von Mittag bis Mitternacht wäre zwar noch ein interessanter Ausflug, aber mir geht es vornehmlich darum, dass meines Erachtens die Angabe, es habe im Mittelalter schon einmal eine übliche Vierundzwanzigstundenzählung gegeben, die wegen der Konstruktion und Lesbarkeit mechanischer Turmuhren und der Zählbarkeit von Glockenschlägen zu Gunsten der 2*12-Zählung aufgegeben worden ist, noch eines Beleges bedarf, weil sie immerhin überraschend ist. Geeigneter Beleg wären z.B. Textquellen, in denen von irgendwelchen Ereignissen z.B. zur fünfzehnten Stunde, Schließung der Stadttore zur achtzehnten Stunde, nächtliches Arbeitsverbot für Handwerker ab der neunzehnten Stunde etc. etc. die Rede ist.

Schöne Grüße

MM

Weil das von den Uhrmachern damals so festgelegt wurde. Oder ?