Eine Frage zu Musikwissenschaft/Musikhistorie:
Bei der Knicklaute hat der Hals einen Knick von 90 Grad. Nach dem Knick kommen dann nur noch die Spannwirbel. Dadurch ist die Schwingungslänge aller Saiten gleich. Aber wozu diese statisch schwierige Konstruktion ? Andere Saiteninstrumente habe das doch auch nicht ?
Danke, Udo Becker
Huhu
ich gestehe ich wusste es auch nicht hat mich aber jetzt auch interessiert … und ich habe in einem anderen Forum diese Antwort gefunden:
‚Durch diesen Knick vergrößert sich der Anpressdruck auf den Sattel. Das hat zur Folge, dass die Saiten besser ansprechen, das Instrument etwas obertonreicher klingt.
Bei Instrumenten mit größerem Wirbelkasten bzw. Kopfplatte, die nötig ist wenn das Instrument viele Saiten oder Saitenchöre (Saitenpaare) hat, egalisiert dieser Knick die klanglichen Unterschiede die sich durch verschiedene Längen von Wirbel zu Sattel ergeben würden. So klingen die verschiedenen Saiten untereinander stimmiger.
Viele Gitarren haben eine abgewinkelte Kopfplatte bzw. eine zurückversetzte Kopfplatte die denselben Effekt bietet, allerdings nicht so krass.
Außerdem wird so der Hebel verkürzt, was eine bessere Bespielbarkeit zur Folge hat. Ansonsten wären die Instrumente recht kopflastig; der Hals würde relativ stark nach unten ziehen und das ist nicht grade bequem zu bespielen.‘
Gruß h
Danke, das klingt sehr plausibel. Die Frage kam auf, als ich im Stadtmuseum von Füssen die Herstellung von Lauten gesehen habe. Das war in Füssen ein traditionelles Handwerk.
Udo
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