Warum hat ein neueres Fahrzeug eine höhere KFZ-Steuer?

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#1

Hi,

ich habe mal eine Verständnis-Frage: Warum wird mir bei der KFZ-Steuerberechnung für ein neueres Fahrzeug eine höhere Steuer berechnet?

Folgende Berechnungsgrundlagen (beides Ottomotoren):

  • Hyundai i40, EZ 08/2016, Hubraum 1.999 cm3, CO2-Emissionen 173g/km => Steuer: 196 € / Jahr

  • Hyundai i40, EZ 10/2011, Hubraum 1.999 cm3, CO2-Emissionen, 176g/km => Steuer: 152 € / Jahr

Nach meinem Empfinden ist das irgendwie unlogisch. Bedenke ich da irgendeine Steuerreform nicht, die neuere Fahrzeuge anders besteuert und deshalb teurer ist? Falls ja, ist das aber doch schwachsinn ?

Ich würde mich freuen, wenn jemand Licht ins Dunkel bringen könnte :smile:

Beste Grüße

#2

Kommt wegen der Reform der Kraftfahrzeugsteuer 2009, bei der der CO2 Ausstoss Grundlage wurde.
Ab 2009 waren bis 120 g CO2 pro km steuerfrei, ab Erstzulassung 2012 nur noch bis 110 g und ab EZ 2014 nur noch bis 95 g.
Entsprechend muss man jeweils die Reduzierung mit 2 Euro je g CO versteuern:

25 g weniger Freigrenze
abzüglich
3 g Verbesserung Emission
ergibt
22 g mehr zu versteuern
macht
44 Euro mehr zu zahlen

Ciao, Allesquatsch

#3

Hallo!
hast du dir den Wikipedia-Artikel dazu mal durchgelesen?

Man zahlt auch für den Co2-Ausstoß oberhalb eines Grenzwertes, und zwar 2€ pro g/km.

Für Fahrzeuge von 2011 liegt der Grenzwert bei 120g/km, jetzt bei 95g/km. Macht 25g/km oder 50€ Unterschied.

Der neue Wagen produziert 3g/km weniger, zahlt also an der Stelle 6€ weniger.

Unterm Strich sind also 44€ mehr zu zahlen.

#4

Danke für eure Antworten. Ich hab relativ viel gelesen aber das ganze klingt für mich so unlogisch, weshalb ich glaubte, etwas falsch zu interpretieren. Inzwischen habt ihr ja freundlicherweise Licht ins Dunkel gebracht und mir das erklärt. Vielen Dank. Das erklärt nun in der Tat, warum ein neueres Fahrzeug eine höhere Steuer auslöst.

Wirklich verstehen muss man diesen Blödsinn aber nicht, oder ? Ich meine, dass der Schadstoffausstoß reduziert und hierfür auch steuerliche Anreize geschaffen werden sollen, erschließt sich mir. Warum man dann aber neuere und schadstoffärmere Fahrzeuge stärker besteuert ist ja wiederum der genaue Gegensatz. Wer nun z.B. vor der Wahl der beiden oben aufgeführten Fahrzeugen steht, wird mit Sicherheit keine steuerlichen Gründe miteinfließen lassen (mal unabhängig davon, ob diese in der Gesamtbetrachtung ohnehin eine Rolle spielen oder sekundär sind - insbesondere in Anbetracht der Differenzbeträge).

Gab es bei dieser Reform rechtliche Vorgaben, dass ältere Fahrzeuge nicht stärker besteuert werden dürfen oder wie kam das zustande ?

Vielen Dank auf jeden Fall euch beiden!

Beste Grüße

#5

Moin,

in der Anfangszeit in 2009 wurde eine Zeit lang ein Fahrzeug entweder nach der alten oder der neuen Methode besteuert, je nachdem welche günstiger war. Und wenn für ein Fahrzeug nach der alten Methode Steuern zu zahlen sind, dann bleibt das auch nach einem Besitzerwechsel so.

Hintergrund der Sache ist ganz einfach, dass der Gesetzgeber erreichen möchte, dass neuere Fahrzeuge weniger Kraftstoff verbrauchen. Das ist generell ja auch so, aber nicht so extrem, wie die CO2-Freiwerte gestiegen sind.

Ich wurde dadurch auch für einen Neuwagenkauf bestraft. Beides 1,4l Saugbenziner mit fast identischer Leistung. Vorher Euro 2, jetzt Euro 5. Verbrauchseinsparung über 1L auf 100km. Trotzdem darf ich jetzt fast 40% mehr KFZ-Steuer zahlen. Vielen Dank auch!

Beste Grüße
Guido