Warum ist erst das Verhalten der türkischen Regierung nach dem Putschversuch EU-unverträglich?

Guten Morgen.

»Das Vorgehen der türkischen Regierung nach dem Putschversuch beeinträchtigt nach Ansicht von Unionspolitikern die EU-Beitrittsverhandlungen.«

http://www.deutschlandfunk.de/eu-beitritt-unionspolitiker-stellen-verhandlungen-mit-der.447.de.html?drn:news_id=635955

Warum sollte man denn überhaupt erwägen, ein Land in die EU aufzunehmen, in dem es gerade (wahrscheinlich) einen versuchten Militärputsch gegeben hatte? Das wäre doch vollkommen irre! :confused:

Glückauf!

Das Verhalten der türkischen Regierung war auch schon vor dem Putsch EU-unverträglich, nur jetzt ist es halt noch unverträglicher mit den Werten der EU. Sehe nichts verkehrtes oder wiedersprüchliches in der Aussage. :slight_smile:

Ja, dem stimme ich zu!

Aber warum faselt jetzt überhaupt noch jemand von „EU-Beitritt“? Das ist meine Frage!

Glückauf!

Hallo,

es gab den Versuch eines Putsches. Er ist ja gescheitert.

Und die Beitrittts-Verhandlungen wurden erst vor ein paar Wochen überhaupt wieder eröffnet. Angeblich gab es da ja keine „Verbindung“ zwischen dem EU-TÜR-Abkommen zur Flüchtlingspolitik und dieser Wiedereröffnung. :unamused:

Es gibt also keinen (EU-TÜR-)Deal. :unamused:

Daher blieb es auch erst einmal folgenlos, dass die TÜR vor noch weniger Wochen erklärte, keine Flüchtlinge mehr zurückzunehmen, weil man sie „betrogen habe“. Der Betrug bestand darin, dass die EU tatsächlich auf die Einhaltung des Kriterienkatalogs für die Visabefreiung beharrte. :flushed:

Geht doch gaaar nich und entwürdigt so einen strammen Türken schon mal zutiefst. Da fühlt er seine Würde gleich mit Füssen getreten und in den Schlamm geworfen. :unamused:

Die EU hatte die Verhandlungen über den Beitritt IMHO deswegen nicht gleich mit eingefroren, weil sie dachten, dass sich das infantile Gehabe des Herrn E vielleicht noch legen werde.

Und nun, da er sich aufmacht und die Reste von demokratischen Strukturen in der TÜR zu vernichten scheint, könnte das Fass überlaufen. Nach meinem Dafürhalten sollte die EU das Beitrittsangebot endgültig begraben und vergessen. Evtl. kann irgendwann einmal eine „privilegierte Partnerschaft“ entstehen. Derzeit werden sie aber gar nichts machen, weil sie immer noch bangen, dass Herr E wieder die Küsten unkontrolliert lässt und Flüchtlinge „auf den Weg schickt“. Mit diesem Typen kann man keine Verträge machen, weil man ihm nicht trauen kann.

Gruß
vdmaster

3 Like

der südlichere Teil der Union hat auch schon vorher nicht mehr von Beitritt reden wollen. Vielleicht dient dieses nun nur der Assimilierung der Werte innerhalb der Murkselpartei …

:wink:
VB

Naja, nur mit Verhandlungen können Fortschritte erreicht werden. Jetzt stur zu sein und alle Verhandlungen abzubrechen, nur weil das Land in einer tiefen Krise steckt, halte ich für komplett falsch. Viel eher sollte man sprechen, die Beziehungen verbessern und die Türkei auf den Weg zu mehr Demokratie begleiten. Anderenfalls würde die EU die selben Fehler machen, wie sie die USA immer wieder machen. (Siehe Russland-Politik)

Wie kann dieser Weg mit einem Herrn E. erreicht werden?

2 Like

Das weiß aktuell wohl keiner.

Gebe ich dir recht. Aber wir brauchen die Türkei halt weil eine effektive Sicherung der deutschen Grenzen politisch nicht gewollt ist.

Und um Erdogan bei Laune zu halten stellen wir ihm halt einen EU-Beitritt in Aussicht. Egal wie er sich aufspielt. Wir fordern ja auch überall auf der Welt Menschenrechte ein, aber verkaufen fröhlich Waffen nach Saudi-Arabien.

2 Like

Nee, so läuft das doch (hoffentlich) nicht!

Ein Land, welches eintreten möchte, muss schon aus eigenem Antrieb das „Niveau“ erreichen, welches die EU sehen möchte! Es kann doch unmöglich die Aufgabe der EU sein, andere Länder zu „konditionieren“.

Glückauf!

1 Like

Das hatte ich doch auch geschrieben! :worried:

…oder ist der „Versuch eines Putsches“ etwas anderes als ein "Putschversuch? :smile:

Ja, nach meinem auch, aber schon allein wegen des Putschversuchs und nicht erst wegen der Reaktion darauf. Ich verstünde das auch nicht als Bestrafung, sondern es ergibt sich schon aus dem Umstand, dass Länder, wo jederzeit ein Bürgerkrieg ausbrechen könnte, rein gar nichts in der EU zu suchen haben (meine Meinung!).

Gruß Oberberger

Was will man denn machen? Die Kanzlerin will ja keinen „Plan B“.

Gruß
rakete

Hängt ganz vom Blickwinkel des Betrachters ab. :grin:

Eine Steuererhöhung ist ja auch keine Steuererhöhung, falls es eine Reform, Modernisierung oder Umverteilung zwecks höherer Gerechtigkeit ist. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Naja, die Kremierung des Beitrittsangebots sollte IMHO unabhängig von der Frage der Stabilität erfolgen. Natürlich sollte auch nie ein Beitritt eines instabilen Staates stattfinden. Denn selbst die glühendsten Gläubigen des „Friedenssystems EU“ müssten einsehen, dass nicht die EU den Frieden gebracht, sondern der Friede die EU ermöglicht hat. Und Bürgerkriege werden sicher nicht durch einen Beitritt verhindert bzw. nach einem Beitritt durch die reine Erhabenheit als Mitgliedsstaat unmöglich oder auch nur unwahrscheinlicher.

Gruß
vdmaster

Der Plan B (Grenzschliessung) ist schon längst Realität. Nur beisst sich Merkel lieber die Zunge ab, als das zuzugeben. Daher kann auch der Volkstotalverarscher TdM glattweg (sinngemäß) ins Mikro lügen:

„Die Zeit des Durchwinkens ist vorbei … und Grenzschliessungen sind keine Lösung“

Gruß
vdmaster

So äußert sich die sog. „Kopftuch-Juristin“ zum Geschehen in ihrem Heimatland
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-putschversuch-in-der-tuerkei-streit-um-facebook-post-von-betuel-ulusoy/13892856.html :grimacing:
Gruß
rakete

Was bereits Folgen hat: http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-facebook-post-zur-tuerkei-junge-union-neukoelln-will-betuel-ulusoy-ausschliessen/13902306.html