Schwer für mich zu begreifen, sie beschreibt doch nur eine Menge, die auch sonst durch rationale Zahlen ausgedrückt werden könnte.
Die Zeit oder eine Länge lassen sich durch keine andere Einheiten beschreiben.
Für mich ist das so als wäre die Euler Zahl eine Basiseinheit. Ich verstehe ja, das das mol praktisch ist, aber ist das der einzige Grund gewesen es eine Basiseinheit zu machen?
Früher hätte man wohl das „Dutzend“=12 als Basiseinheit gewählt, weil es so oft verwendet wird. Außerdem gibt es auch SI-Einheiten, die Mengenangaben enthalten. Siehe kg. Darin enthalten: Die eigentliche Einheit Gramm und eine reine Menge kilo=1000.
Deine Frage klingt ein wenig anklagend. Gegenfrage: Was spricht dagegen in einem Internationalen Mengensystem auch MengenEINHEITEN niederzuschreiben? Meinst du, die Franzosen haben es bös gemeint?
Naja für mich klingt Basiseinheit immer nach „vom Universum festgelegt“, da passt eine Mengenangabe irgendwie nicht rein.
Ob es nun kg oder g sind, hängt ja davon ab, wie das Gramm festgelegt wurde. Hätte ja auch schwerer sein können.
Anklagen will ich aber niemanden, vielleicht bin ich einfach nur zu pingelich.
Meines Wissens ist mol keine SI-Basiseinheit.
Nun, die wenigsten SI-Einheiten „passen“ ins Universum. Damit will ich sagen, dass die grundlegendsten Einheiten wie Länge, Zeit und Masse historisch entstanden sind. Man denke an einen „Ur-Meter“, der irgendwo in Frankreich liegt und nicht mehr aus seiner Vitrine genommen wird, weil eine Vermessung seine Form verändern könnte. Stattdessen ist ein Meter nun per Definition die Länge, die Licht in 1/299.792.458 Sekunden im Vakuum zurücklegt. Und eine Sekunde dauert so lang wie 9.192.631.770 Schwingungen eines Caesium Atoms. Vom Universum oder Gott gegeben klingen diese Zahlen wohl kaum. Da ist Mol nur der Versuch dies wieder in eine praktikable Bahn zu lenken. Eine Art Korrektur-Faktor für den ganzen Zahlenwust. Wie klingt es so für dich?
Während die Euler Zahl wirklich nur eine Zahl ist (genauso wie Pi), hat das Mol einen konkreten Bezug auf eine physikalische Größe. Es wird eine Stoffmenge angegeben. Ebenso wie z. B. das Kilogramm bezieht sich das Mol hierbei auf eine messbare Größe, in diesem Fall die Zahl der Atome in 12 Gramm des Nuklids Kohlenstoff-12. Es würde daher nicht ausreichen, lediglich eine „rationale Zahl“ anzugeben. Das Mol ist daher berechtigterweise eine SI-Basiseinheit.
Mit den internationalen Standardisierungen kenne ich mich nicht so aus. Aber: Ein Mol hat schon die Eigenschaft die es als SI Einheit rechtfertigt. Die Avogadrosche Zahl ist darin enthalten also 6,02 x 10 hoch 23 Moleküle. Es ist doch auch erstaunlich (jedenfalls für mich), dass ein Mol eines Gases (nahezu) unabhängig vom Molgewicht, immer 22,4 Liter Volumen einnimmt.
Udo Becker
1 Mol eines Stoffes sind 6,023 mal 10 23 Teilchen und 22,414 l eines Gases. Das ist so festgelegt. Die Euler Zahl ist eine mathematische Zahl und hat mit der chemie nichts zu tun
Nun das das Mol praktikabel ist, daran hege ich keine Zweifel. Aber im Vergleich zu der Einheit der Dimension Zeit, wäre das Mol sicherlich ersetzbar.
Der Begriff „Mol“ wurde 1893 von Wilhelm Ostwald geprägt und ist vermutlich von „Molekül“ abgeleitet. Im SI ist 1971 das Mol als Basiseinheit eingeführt worden. (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Mol)
Das ist genau wie bei allen anderen SI Einheiten auch - diejenigen Einheiten, die sich nicht aus anderen ergeben, wurden willkürlich festgelegt, damit man allgemeingültige, weltweit gleiche Einheiten hat, um besser damit rechnen zu können. Weltweit ist aber sehr relativ, denn man weiß ja z.B. um die Probleme in der Raumfahrt wegen der leider immer noch von den USA verwendeten, alten, dem Ursprung nach britischen Längen Einheiten, die wegen Umrechnungsfehlern bereits zu Abstürzen geführt haben. Genau solche Sachen sollten eigentlich durch die weltweite Verwendung der SI Einheiten vermieden werden.
Schau Dir die Definition eines Meters an und Du wirst sehen, dass das genauso willkürlich ist.
Jedenfalls erleichtert das mol die Rechnerei ganz wesentlich, im Gegensatz zu der Teilchenanzahl von ca. 602214129 Trilliarden.
Sorry, Komma vergessen - meinte … Teilchenanzahl von ca. 602,214129 Trilliarden
Hallo marcee,
ja, das ist in der Tat eine interessante Frage. Ich bin mir daher meiner Antwort selbst nicht sicher, aber ich versuche es mal:
Mol ist strenggenommen keine Einheit, sondern eine Größenordnung. In sofern hast du recht, dass es eigentlich im SI-Einheitensystem keine Daseinsberechtigung hat, da die Stoffmenge ja sogar durch die Natürlichen Zahlen wiedergegeben werden kann. (Mit halben Atomen / Molekülen wird soweit ich weiß seltener gearbeitet).
Die besonderheit von Mol ist, dass es eine sehr große Größenordnung repräsentiert. Das heißt, es ist zum einen unglaublich praktisch und vereinfacht viele Berechnungen, wen man es als eigene Einheit einführt.
Ich vermute jedoch, dass der Grund ein ganz einfacher ist: Das Mol wurde erst 1971 zu den SI-Einheiten hinzugefügt. Also zur Zeit, als Computer in der Industrie weiter verbreitet wurden. Die meisten mit dem Computer kompatiblen Sensoren geben ihr Messergebnis ausschließlich in SI-Einheiten an, um eine einheitliche Verarbeitung zu gewährleisten. Und da ist es schlicht einfacher, wenn der Sensor sein Ergebnis in kleinen Zahlen, also mit Mol als Einheit präsentiert. Je nachdem mit wie viel Bit der Sensor sein ergebnis angibt, ist die Genauigkeit, wenn er mit großen Zahlen arbeitet nämlich stark eingeschränkt.
In diesem Zusammenhang kannst du ja mal einen Blick auf den Wikipedia-Artikel „Gleitkommazahl“ werfen und dir überlegen, wie viel genauer die Darstellung ist, wenn mit Mol gerechnet werden kann.
Ich hoffe ich konnte deine Frage beantworten.