ja, warum ist Silber in Reinzustand nicht mundbeständig, sprich, als Füllungs-/Zahnersatzmaterial verwendbar, und warum in Legierungen schon?
Es herrscht eine hefige Debatte, ob die Zahnplomben aus Amalgam dennoch schädlich sind.
Silberbesteck besteht auch nicht ganz aus Silber. Die Gabelzinken oder die Klinge des Messers bestehen meist aus anderen Metallen.
Silber an sich wirkt neurotoxisch.
Es herrscht eine hefige Debatte, ob die Zahnplomben aus
Amalgam dennoch schädlich sind.
aber wird das nicht eher wegen dem enthaltenen Quecksilber debattiert als wegen dem Silber?!
Ich habe gelesen, dass nur sehr große Mengen (also im Grammbereich) Ag neurotoxisch sind. Gut, will man natürlich nicht im Mund haben, aber mit der Beständigkeit hat es ja streng genommen nichts zu tun?!
Vielen Dank schon mal für die Antwort
Es herrscht eine hefige Debatte, ob die Zahnplomben aus
Amalgam dennoch schädlich sind.aber wird das nicht eher wegen dem enthaltenen Quecksilber
debattiert als wegen dem Silber?!
RICHTIG! Und debattiert gefällt mir, als Beschreibung dafür
Ich habe gelesen, dass nur sehr große Mengen (also im
Grammbereich) Ag neurotoxisch sind. Gut, will man natürlich
nicht im Mund haben, aber mit der Beständigkeit hat es ja
streng genommen nichts zu tun?!
Nö, das Quecksilber ist auch nur im nicht ausgehärteten Zustand und in einer großen Menge schädlich…
Vielen Dank schon mal für die Antwort
Ach ja warum reines Silber nicht verwendet wird, nun ganz einfach wie beim reinen Gold, es ist so einfach zu weich.
Gruß
Nö, das Quecksilber ist auch nur im nicht ausgehärteten
Zustand und in einer großen Menge schädlich…
DAS ist aber eine recht mutige Aussage von Dir!
Ich erlaube mir, das anders zu sehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilbervergiftung
Ach ja warum reines Silber nicht verwendet wird, nun ganz
einfach wie beim reinen Gold, es ist so einfach zu weich.
Richtig, nicht nur das, es ist auch bei weitem nicht edel genug dafür.
Es läßt sichsogar recht leicht angreifen, da braucht´s nur etwas Sulfidschwefel (hat´s in der Nahrung genug) und Säure.
Dazu kommt, daß man Ag zwar leicht legieren kann, es aber eben nicht pastös-viskos in den Zahn bekommt wie ein Amalgam.
Und ein geschmolzenes Füllmaterial mit 1000°C würde ich ablehnen…
Gruß
RF
Nö, das Quecksilber ist auch nur im nicht ausgehärteten
Zustand und in einer großen Menge schädlich…DAS ist aber eine recht mutige Aussage von Dir!
Ich erlaube mir, das anders zu sehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilbervergiftung
Jau und was steht da? Dämpfe = nicht ausgehärtet oder?
Ach ja warum reines Silber nicht verwendet wird, nun ganz
einfach wie beim reinen Gold, es ist so einfach zu weich.Richtig, nicht nur das, es ist auch bei weitem nicht edel
genug dafür.
Es läßt sichsogar recht leicht angreifen, da braucht´s nur
etwas Sulfidschwefel (hat´s in der Nahrung genug) und Säure.
Dazu kommt, daß man Ag zwar leicht legieren kann, es aber eben
nicht pastös-viskos in den Zahn bekommt wie ein Amalgam.
Nun es gibt auch noch andere Dinge wie z.B. Zahnersatz, schon mal daran gedacht? Genauso wie Gold ist auch Silber Bestandteil dieser Legierungen, Platin und vieles mehr wird auch verwendet. Aber eben nicht im reinen Zustand weil es eben einfach zu weich ist.
Pastös-viskös, ist Gold das in die Kavität eingehämmert wird auch nicht, ja diese Methode gibt es noch ist zwar aus dem Ano Domini… aber noch in Gebrauch…
Und ein geschmolzenes Füllmaterial mit 1000°C würde ich
ablehnen…
Öhm Gold hat fasst die selbe Schmelztemperatur wie Silber sogar etwas mehr wenn man es genau nimmt. Es gibt sogenannte Inlays diese werden auch zuvor geschmolzen und präpariert in den Zahn ein zementiert. Darf ich fragen warum die Ablehnung?
Gruß
RF
GRuß
Super, so viele Antworten
Nö, das Quecksilber ist auch nur im nicht ausgehärteten
Zustand und in einer großen Menge schädlich…
Jaja, Quecksilberdämpfe sind toxisch, da ist man sich einig. Aber es ging ja darum, warum Silber neurotoxisch sei, in welchem Zustand auch immer.
Ach ja warum reines Silber nicht verwendet wird, nun ganz
einfach wie beim reinen Gold, es ist so einfach zu weich.Richtig, nicht nur das, es ist auch bei weitem nicht edel
genug dafür.
Jep, aber Gold ist auch weich, trotzdem gibt es nicht nur Goldhämmerfüllungen, sondern auch Gold-Inlays! warum ist also Gold nicht zu weich, Silber aber schon? Und warum ist Silber denn nicht edel genug - weil es nicht mundbeständig genug ist? Womit wir wieder am Anfang wären…
Es läßt sichsogar recht leicht angreifen, da braucht´s nur
etwas Sulfidschwefel (hat´s in der Nahrung genug) und Säure.
Das klingt nach einer plausiblen Antwort auf die Eingangsfrage!
Dazu kommt, daß man Ag zwar leicht legieren kann, es aber eben
nicht pastös-viskos in den Zahn bekommt wie ein Amalgam.
Wie schon gesagt: Warum kann man es nicht auch einhämmern wie Gold, oder als Material für gegossene Inlays/Zahnersatz verwenden?
Und ein geschmolzenes Füllmaterial mit 1000°C würde ich
ablehnen…
autsch
ja, warum ist Silber in Reinzustand nicht mundbeständig,
sprich, als Füllungs-/Zahnersatzmaterial verwendbar, und :warum in Legierungen schon?
Was heißt „mundbeständig“?
Korrosionsfest?
Hart?
Biegefest?
OK - bißchen Werkstoffkunde:
Gold wird als Feingold im Mund ausschließlich für die sogenannten Goldhämmderfüllungen verwendet. Hierbei verbinden sich gesinterte Goldschwämmchen (oder Blattgold) durch Kaltverschweißung miteinander. Das ist im Prinzip auch mit Silber möglich, nur ist Gold duktiler und lässt sich deshalb leichter zu dünnsten Blättern verformen. Die einzelnen Portionen verschweißen sich zu einer virtuell unlösbaren Einheit.
Die Goldhämmerfüllung ist mühsam, zeitraubend, technikkritisch, ist nicht biegefest und so weich, wie Feingold halt ist. Der Schmelz des Zahnes liegt in seinen mechanischen Eigenschaften am anderen Ende des Spektrums. Deshalb gehen diese Füllungen selten über die Größe eines Zündholzkopfes hinaus, weil sie sonst zerbissen oder anders plastisch verformt werden würden. Das alles ginge mit Silber - fast - genauso gut, nur:
Silber reagiert mit Schwefelwasserstoff zu einem kohlschwarzen Sulfid (sieht man auch bei Silberamalgamfüllungen), Gold wird eher bräunlich und sieht als Sulfid nicht ganz so scheußlich aus. H2S kommt im Munde im Zuge der enzymatischen Spaltung der Aminosäuren Methionin und Cystein nicht allzu selten vor. Also nimmt man lieber Gold, weil der Materialpreisunterschied nicht ins Gewicht fällt. Außerdem ist die ‚edle‘ Anmutung von Gold wohl bei uns kulturell verankert.
Reines Silber gusstechnisch zu verarbeiten ist teuflisch. Stichwort ‚Spratzen‘:
http://books.google.de/books?id=xaHPprDnu4wC&pg=PA67…
Deshalb ist es für Gußfüllungen und Kronen nicht geeignet, neben der Tatsache, dass es - wie Gold auch - in unlegierter Form zu weich ist.
Legiert (z.B. mit Palladium) ist Silber als Dentallegierung durchaus verwendbar mit ausreichenden mechanischen Eigenschaften. Beispiel:
http://www.wieland-dental.de/produkte/legierungen-un…
Fazit: Feinsilber ist mechanisch nicht weniger mundbeständig als Feingold, ist aber korrosionsanfälliger. Als Legierung (Amalgam ist eine davon) ist Silber im Munde verwendbar und wird auch verwendet. Immerhin macht es für die Berufe, die es als Werkstoff verwenden wollen/müssen, nicht ständig die hysterischen Preisschwankungen des Goldes auf dem Spekulantenmarkt mit
Hallo grüne Kartoffel,
neben den schon erwähnten Gründen ist Feinsilber deswegen ungeeignet für einen Einsatz als Füllungsmaterial weil es ausserordentlich stark reagiert und im chemischen Milieu der Mundhöhle nicht lange Feinsilber bleibt.
Darüberhinaus hat Silber eine starke antibakterielle Wirkung und diese wäre im Mund im Regelfall unerwünscht.
Die im Mund vorkommenden Bakterien gehören normalerweise dorthin, mit anderen Worten die Keimbesiedlung der Mundhöhle dauerhaft zu verändern hätte erhebliche Auswirkungen auf die Mundgesundheit.
Desweiteren hat Silber nach Nickel das zweithöchste Allergisierungspotential. Alleine aus diesem Grund würde man von der Verwendung von Feinsilber im Mund Abstand nehmen.
Alle diese Ausschlußgründe gelten jedoch nur für Feinsilber und nicht für legierte d.h. in Metallgemischen gebundene Verwendungsformen.
Es würde mich interessieren, wie Du auf diese Frage nach der Verwendbarkeit von Feinsilber überhaupt kommst?
Mit Ausnahme von Feingold und Titan gibt es nämlich überhaupt keine Anwendung von reinen Metallen im Mund. Selbst diese beiden Fälle sind mittlerweile exotische Randerscheinungen, weil man für beide Varianten wesentlich bessere Alternativen hat.
Gruß
Gero
Vielen Dank für diese super Antwort.
Wie ich darauf komme? War eine Frage in der mündlichen Physikumsprüfung!
Vielen Dank für die super Antwort, sehr hilfreich!
Damit dürfte meine Frage ausreichend beantwortet sein, ich danke allen für ihre Antworten!