Warum kann man die meisten Studiengänge nur zum Sommersemester beginnen?

Es gäbe doch sicherlich genügend Interessenten, die ihr Studium zum Sommer beginnen möchten. Warum bleibt da diese wie ich finde veraltete Regelung bestehen? Sollte man sich in Zeiten des Bachlor- und Masterabschlusses nicht auch in diesem Bereich neu organisieren? Was sagt ihr? Danke für eure Antworten :slight_smile:

Zum Wintersemester meinst du. Das ist, weil da die Schulabsolventen an die Unis drängen. Mai Abi, SoSe beginnt aber im April, also fangen die alle zum WiSe im Oktober/ November das Studium an. Und zwei Starttermine ist oft für die Unis organisatorisch/ kapazitiv nicht machbar.

Ähm ja richtig - Schreibfehler. Aber du wusstest ja was ich meine. Aber viele Absolventen nehmen sich das Jahr das sie im G8 „übrig haben“ um sich zu orientieren und ist man sich doch dann im April zum Sommersemster dann doch schon sicher und muss noch die Zeit bis zum WS irgendwie überbrücken.

Hallo!

Ein hartes Argument war der Wehrdienst von nur noch 9 Monaten, den wir am Ende hatten. Trat man zum 1.7. an, war man zum 31.3. durch. Legte man den gesamten Urlaub ans Ende, konnte man zum SoSe mit dem Studium anfangen. Das haben bei uns auch einige gemacht.

Aber… das WiSe beginnt im Oktober, da ist jede Menge Zeit zwischen Abi und Studium. Wenn jemand mehr Zeit zum Orientieren braucht, bitte. Aber dafür dann Zugeständnisse bezüglich des Studienanfangs?

Den Studienbeginn vollständig ins SoSe zu legen, ist quatsch. Denn mit dem G8-Abi wollte man erreichen, daß die Schüler ein Jahr vorher fertig werden. Hier würde man dann wieder ein halbes Jahr verschenken.

Grundsätzlich könnte man bei der Einschulung ja auch über einen halbjährlichen Start nachdenken. Man empfindet die jetzige Einschulung zu früh, aber ein Jahr warten ist auch lang. Das würde ja irgendwie gehen. Die Klassen 1a und 1b fangen im Spätsommer an, die Klassen 1c und 1d im Frühling. Das würde die benötigten Unterrichtsstunden pro Woche nicht ändern.

An der Uni gibts aber nur noch eine „Klasse“ (Vorlesung) pro Jahrgang, gerne auch mal mit 800 Leuten drin. Würden die Studenten jetzt halb-jährlich kommen, müßte man doppelt so viele Vorlesungen halten, was nicht zu stemmen ist.

Früher konnte man sich seine Vorlesungen selber zusammen suchen. Nur wenige Vorlesungen waren direkt voneinander abhängig, so daß man zum Teil im SoSe mit Kursen anfangen konnte, die keine anderen Kurse voraussetzen.

Aber grade mit dem Master/Bachelor-System ist das Studium sehr verschult worden, der Stundenplan ist straff durchorganisiert ohne die Möglichkeit, da groß was dran zu ändern.

Ich sehe es also so, daß grade das Master/Bachelor-System das größte Hindernis ist, um auch im SoSe anzufangen, während ein alleiniger Studienbeginn zum SoSe eine ziemliche Zeitverschwendung für viele wäre.

Der Unterschied ist aber, dass die Uni in Semstern und die Schule in Jahren gerechnet wird.

Ich habe auch nie vom alleineigen Studeinbeginn im Sommersemster geredet - es ollte in meinen Augen jedes Semster die Möglichkeit gegeben sein mit einem Studium anzufangen. Und das Argument, dass das System möchte, dass die Absolventen jünger sind will ich jetzt mal so stehen lassen, aber ich halte es für Quatsch mit 17 ein Studium zu beginnen und die Uni dann mit 20/21 mit einem Bachlor Abschluss zu verlassen. Aber das ist nur meine Meinung,

Naja, angeblich will man ja immer den zwanzigjährigen mit drei Doktortiteln und mindestens vierzig Jahren Berufserfahrung.
Genau das ist ja das Argument für das Abi nach 12 Jahren, und eben auch ein wichtiges Argument für das Ma/Ba-System: Nach der Hälfte des bisherigen Diplom-Studiums bereits einen Uni-Abschluss vorweisen zu können, um dann mit 21 Arbeiten zu können.
Und nun stellt man völlig überrascht fest, daß das doch nicht alles so toll läuft, wie man sich das gedacht hat…
Naja, ich bin auch ein Gegner des neuen Systems. Sowohl des G8 als auch des Ma/Ba-Systems.

Was nun die Semester angeht: Vorlesungen sind oft mehrteilig und laufen über mehrere Semester. Dann wird meistens eben Teil 1 und 3 im WiSe angeboten, und Teil 2 und 5 im SoSe. Jedes Semester alles anzubieten, würde die benötigten Kapazitäten verdoppeln. Selbst, wenn man genügend Profs hätte, oder die Profs eben mehr Vorlesungen halten könnten, man bräuchte auch mehr Hörsääle und Übungsräume, und das Problem lässt sich so schnell nicht lösen.

Möglich wäre natürlich, daß ein Einsteiger im SoSe eben mit Teil 2 der Vorlesung anfängt, und Teil 1 irgendwann nachholt. Allerdings ist es oft so, daß die Teile aufeinander aufbauen, sprich, du bekommst Probleme in Teil 2, wenn du Teil 1 nicht gehört hast. Jeden Teil unabhängig von den anderen zu machen, ist oft gar nicht möglich. Allerdings ist es mit entsprechendem Ehrgeiz meist schon möglich, sich durch Teil 2 auch ohne Teil 1 durchzubeißen. Wie gesagt, solche Leute hatten wir, und die waren dadurch sogar unter der Regelstudienzeit fertig. Aber ob das was für alle Studenten ist, oder ob man dadurch die Abbrecherquote erhöht?

Zum Teil gibt es aber Regeln, die eben fordern, daß man für Teil 2 zwingend einen Schein in Teil 1 haben muß. Das sind bürokratische Hürden, die man abschaffen könnte, aber man muß sich zum Teil fragen, ob es generell sinnvoll ist, Leute mitten rein zu werfen.

Das hängt auch oft mit Seminaren und Gastprofessoren zusammen, die nur zu einer bestimmten Zeit kommen können. Oftmals werden bestimmte Fächer (wie Statistik, etc.) von verschiedenen Studiengängen gleichzeitig belegt, das muss alles beachtet werden.