Warum kann man eine Überweisung nicht rückgängig machen?

Neulich habe ich, obwohl ich normaler Weise konzentriert vorgehe, statt 600 ganze 6000 Euro online überwiesen. Ich bemerkte meinen Fehler nach 10 Sekunden und suchte hektisch aber ergebnislos nach einer Mlglichkeit, die Überweisung zu stornieren. Telefonisch wurde ich später informiert, dass es keine Möglichkeit gibt, ein click mit der Maus, und es ist vorbei.
Der Bankmitarbeiter sagte selber, dass er dies nicht besonders kundenfreundlicj findet. Finde ich auch. Es könnte doch gut 15 min Zeit eingebaut werden, bevor die Überweisung wirklich losgeht, oder? Und dann dauert es ja eh mehrere Tage, bis die Banken sich bequemen, das Geld dem Empfänger gutzuschreiben.

Also: Gibt es einen sachlichen Grund dafür, dass bei Überweisungen keine Sichheitszeit eingebaut ist?
Zusatzfrage: Warum dauert es am Wochenende noch länger, bis das Geld auf dem anderen Konto ankommt? Fahren die Lastwagen mit den Geldsäcken da langsamer…?

Sonntags haben die doch sogar gänzlich Fahrverbot. :joy:

Das sollte aber schon längst bekannt sein, dass man online keine Überweisungen „zurückholen“ kann. Offline übrigens auch nicht. Da bist du wohl auf das Wohlwollen des Empfängers angewiesen. Und wenn auf dem Konto auch zu wenig Geld gewesen sein sollte, wird’s noch teuer wegen Überziehungszinsen und so …

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Hallo,

Bei mir braucht es mehrere Bestätigungen, ehe die Überweisung wirklich auf dem Weg ist - die letzte betrifft den zweiten Faktor, wo ich nochmal alle relevanten Daten sehe und bestätige. Ist das bei Deiner Bank nicht so?

Das kommt auf Sender und Empfänger an. Ich kann Überweisungen an einige Bekannte und Verwandte schicken und die sind, selbst am Wochenende, praktisch sofort auf der anderen Seite. Der Grund ist recht einfach: die sind bei der selben Bank.

Das wiederum würde ich nicht gut finden. Nicht selten tätige ich Überweisungen, bei denen der Empfänger auf der anderen Seite aktiv wartet.

Die wenigsten Kunden werden das wirklich wollen.

Dass kein Bargeld mehr von Bank zu Bank gefahren wird, muss man doch sicher nicht weiter ausführen?!

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Das beantwortet meine Frage jetzt inwiefern…?

So ist es. Daher meine Frage.
(bei mir gabs keine Probleme, Empfänger nett und ich habe genug finanziellen Spielraum)

Mit SEPA wurde ganz bewusst eingeführt, dass Banken keine künstichen Verzögerungen einbauen dürfen, weil es davor normal war, dass sie mit dem Geld zwischen Einzahlung und Auszahlung „gearbeitet“ haben. Verzögerungen ergeben sich durch das von der Bundesbank „Timing“ und das greift in der Regel nur, wenn der Empfänger sein Konto bei einer anderen Bank hat.

Aus dem o. g. „Timing“ ergibt sich durchaus ein kleines Zeitfenster, während Banken eingreifen könnten. Aber das ist eher theoretischer Natur.

Gegenfrage: Warum suchst Du bei Anderen die Lösung für dein Problem? Bei jeder mir bekannten Bank lassen sich auf die ein oder andre Weise Überweisungslimits einricht und typischerweise sind sie auch Welche vorbegelegt. Bei den Sparkassen sind bei Privatkonten AFAIK immer 1.000 EUR Tageslimit voreingestellt. Die muss man als Nutzer erstmal deaktivieren.

… und wenn dir so viel an einer Verzögerung liegt: Du kannst die angewöhnen Überweisungen grundsätzlich als terminierte Überweisung für den Folgetag zu erfassen. Dann hat Du deine Verzögerung.

Allerdings ist meine Erfahrung mit Zwischenschritten um irgendwelche Vaux Pas auszugleichen eher negativ. Diejenigen die sowas *nutzen", verlassen sich darauf und werden bei der eigentlichen Bearbeitung nur nachlässiger und gedankenloser. Am Ende entsteht kein Vorteil, aber zusätzlicher Arbeitsaufwand für das Sichten, ob ein Vorgang noch „zurückgedreht“ werden kann.

Wenn es nicht mehr „zurückgedreht“ werden kann, wende dich halt an den Empfänger.

Das ist dann aber nicht die ganze Zeit im „Machtbereich“ deiner Bank. Zudem sind es im SEPA-Raum im ungünstigsten Fall unter zwei Tagen und zukünftig soll die heutige „Echtzeitüberweisung“ der Standard werden.

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Echt, deine Empfänger können nicht 15 min warten? Und sind alle bei der gleichen Bank wie du?
Dies wird vermutlich bei 0,01 Prozent aller Bankkunden so sein.
Wie gesagt: Die Rücküberweisung dauerte 4 Tage, bis sie wieder bei mir ankam. Glaubst du im Ernst, da sind 15 min von Belang?

Ich vermute das Gegenteil: Die meisten Menschen würden das gut finden.
Und Leute wie du könnten ja gerne diese Sicherheitszeit ausschalten lassen. Oder Leute wie ich (vermutlich mehr als 99 Prozent) könnten sie auf einschalten lassen.

Na ja, wie dir @Ifm001 schon mitgeteilt hat, wenn es nicht auf die 15 Minuten ankommt, dann kannst du locker lässig

denn da werden 23 Stunden und 45 Minuten auch nicht sooo wichtig sein.

Wie gesagt, bei mir 4 Tage, offenbar da ein Wochenende dazwischen lag. Wo war das Geld dann, wenn die beiden Banken es gar nicht künstlich aufhalten dürfen?
Oder die Sparda-Bank ist nicht in der Lage, den Betrag vorher anzuzeigen, weil die Kugelschreiber leer waren, ist natürlich möglich (DAS LETZTE WAR EIN SCHERZ!), aber dann ist ja für mich das Geld auch nicht da.

Tja, vielleicht kommt das Problem so selten vor, dass es keine große Rolle spielt? Da nach meiner Erfahrung viele Menschen wesentlich paddliger sind als ich, scheint mir das eigentlich wenig wahrscheinlich.

DAS WAR EIN SCHERZ!! (muss ich offenbar jetzt jedesmal dahinter schreiben?)

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Ja kann ich. Oder den Beitrag ab jetzt sieben Mal auf ein rosa Papier schreiben, bevor ich es überweise. Das fördert die Konzentration.
Du findest, dass ich zu viel von den armen Banken verlange?

Ich habe nochmal nachgeguckt und will fair sein: Es waren 3 Tage, nicht 4, die das Geld benötigte. Freitag vor 14 Uhr losgeschickt, Sonntag um 23 Uhr war es noch nicht angekommen, Montag Nachmittag war es dann da.

Es war ein Tag, denn Samstag und Sonntag sind keine Bankarbeitstage. Dafür können auch die Kreditinstitute nichts, weil die Bundesbank die Plattform eben nur an Bankarbeitstagen betreibt. Und selbst dieser eine Tag kommt mir komisch vor, weil innerhalb Deutschlands Überweisungen innerhalb von Minuten ausgeführt werden. Für Überweisungen innerhalb des EWR schreibt der Gesetzgeber übrigens einen Arbeitstag vor.

Ja, das ist ein Gerücht, dass sich unveränderbar in die Köpfe eingebrannt hat. Die Verzögerungen kamen vor allem daher, dass die Zahlungen durch viele Hände gingen. Gearbeitet hat mit dem Geld niemand. Es lag einfach so herum bzw. bewegte sich von A nach B und dann nach C und D.

Der Bankmitarbeiter hätte aber auch wissen dürfen, dass der Gesetzgeber eine Stornierung einer Überweisung ausdrücklich untersagt und so verhält sich das schon seit ewigen Zeiten. Das ist auch unbedingt erforderlich, damit der Empfänger sich sicher sein kann, dass der Auftraggeber die Zahlung nicht widerruft, wie das ja bei Lastschriften möglich ist.

Der Sinn einer „Karenzzeit“ von 15 Minuten erschließt sich mir nicht. Für die paar Leute, die sich vor dem Abschicken nicht genau ankucken, was sie da in Auftrag geben, aber dann 10 Minuten später merken, dass sie einen Fehler gemacht haben, lohnt sich das sicher nicht.

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Servus,

bei der ING kann es vorkommen, dass die Überweisung noch nicht ausgeführt ist, dann kann ich sie noch stornieren. Zeitlimits gibt es dafür nicht; wenn Zielbank die ING ist, wird sofort überwiesen.

Meine Vermutung: Die Bank sammelt die Überweisungen eine gewisse Zeit und führt sie dann en bloc per Zielbank aus. Über die Dauer der gewissen Zeit oder ob sie wartet, bis eine ordentiche Menge zusammenkommt, wird sie wohl keine Auskunft geben.

Gruß
Ralf

Danke für die Informationen.
Wenn du 6000 Euro fälschlich überwiesen hättest, würde sich dir der Sinn vielleicht erschließen. So schön ist das nämlich nicht.

Mir ist es dss erste Mal passiert. Einer Bekannten von mir auch schon mal in ähnlicher Form. Wie oft das insgesamt passiert, wissen wir vermutlich alle nicht. Hier gehen offenbar die meisten von „extrem selten“ aus, aber das ist ja nur eine Annahme.
Dass hier einige das egal finden, wenn Menschen diesem Stress ausgesetzt wird, wundert mich.

Das glaube ich, aber es geht ja nicht um Schönheit. Der Punkt ist doch, dass man den ganzen Kram eingibt und dann auf einer Übersichtsseite oder der TAN-App oder sonstwo noch einmal alles angezeigt bekommt, wo man noch einmal kontrollieren kann, was man erfasst hat.

Da sind ja an sich ja schon genug Sicherheitsmechanismen und dass man einen Fehler bemerkt, weil man sich nach 12 Minuten den Vorgang noch einmal anschaut, ist ja auch nicht die Regel. Die meisten Fehler, die nicht vor Freigabe aufgefallen sind, fallen im Zweifel ja nicht in den ersten 15 Minuten auf, sondern später beim Betrachten des Kontoauszuges oder nach dem nächsten Öffnen der Banking-App. Und für all die, die sich 15 Minuten wünschen, gibt es wahrscheinlich noch einmal so viele, die sich 30 oder 60 Minuten wünschen. Das sind Zeiträume, in denen Zahlungen heutzutage oftmals schon den Empfänger erreichen.

Ich verstehe diesen Kommentar nicht recht. Der Fehler liegt weder bei mir noch bei der Software noch beim Kreditinstitut noch beim Gesetzgeber, sondern bei dem, der sich beim Eintippen um eine null vertut und dann vor dem Abschicken nicht alle Daten noch einmal kontrolliert (was man ohnehin machen sollte, weil der Betrag ja nicht das einzige relevante Datum bei einer Überweisung ist) und ehrlich gesagt, fehlt mir ein bisschen das Verständnis dafür, dass Du nun zusätzliche Sicherheitsmechanismen verlangst und Verständnis dafür erwartest, nur weil Du die übliche und notwendige Sorgfalt nicht an den Tag gelegt hast.

Es ist ja nun auch nicht so, dass Dich 15 Minuten Karenzzeit Dich zwingend davor schützen würde, den gleichen Fehler noch einmal zu machen. Das nächste mal fällt es Dir der Fehler eine Stunde später auf oder gar nicht. Wie willst Du Dich davor schützen? Verlangst Du dann einen persönlichen Assistenten beim Kreditinstitut, der Dich nach 20 Minuten anruft und fragt, ob das alles so OK ist?

Wer Überweisungen eintippt, muss halt selber darauf achten, was er eintippt. Ein falscher Betrag ist ärgerlich, aber auch ein falscher Verwendungszweck kann viel Ärger bereiten und auch eine falsche IBAN.

Es gibt aber durchaus eine Funktion, die Dich vor einem solchen Fehler bewahrt - zumindest, wenn er solche Dimensionen erreicht. Du hast die Möglichkeit, ein Auftragslimit festzulegen. Übersteigt der eingegebene Betrag das Limit, erhältst Du eine entsprechende Meldung und der Auftrag wird nicht angenommen bzw. nicht ausgeführt. Wenn Du das Limit, das standardmäßig wohl bei einem fünfstelligen Betrag liegt, auf - sagen wir mal - 500 Euro reduzierst, wird sich beim nächsten Fehler dieser Art das Maß an Ärger deutlich geringer ausfallen.

Na, sagen wir es mal so: ich dürfte in den letzten 20 Jahren privat so um die 2000 Aufträge für Überweisungen, Wertpapiertransaktionen usw. online erfasst haben. Dazu kommen noch ein paar hundert oder vielleicht tausend bankinterne (also beruflich bedingte) Buchungen. Einmal hatte ich bei einer privaten Zahlung einen Dreher bei den Cent drin, den ich unmittelbar nach dem Abschicken bemerkte und durch eine zusätzliche Überweisung heilen konnte. Ansonsten ist mir bisher kein Fehler unterlaufen und das liegt wohl daran, dass ich das nachstehendes Procedere strikt befolge: einmal blind abtippen, dann jede Ziffer und jeden Buchstaben zumindest bei Betrag und Verwendungszweck einzeln überprüfen und dann in der Freigabemaske noch einmal Verwendungszweck und Betrag kontrollieren.

Gruß
C.

Kannst Du von der entsprechende Maske mal einen Screenshot einstellen? Die Möglichkeit eines Stornos ist gesetzlich nämlich eindeutig nicht erlaubt:
§ 675p BGB - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)

Die einzige zulässige Ausnahme, die von Relevanz ist, ist die Erteilung einer termingebundenen Überweisung.

Gruß
C.

Mir ist es in ungefähr 50 Jahren nur einmal passiert.

In sehr vielen Jahren einmal bei mir und einmal bei Dir - das IST extrem selten.

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Hallo,

wo liest du das raus? Dort sind doch eindeutig Widerrufsfristen vorgegeben und laut Absatz 4 sind sogar Abweichungen möglich.

Außerdem regelt § 675n Absatz 1 BGB - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de) den Zeitpunkt des Zugangs.

Für Online-Überweisungen dürfte das wohl kaum eine Rolle spielen, da im Normalfall die Bearbeitungszeiträume vermutlich zu kurz sind. Bei physischen Überweisungen können sich aber durchaus einige Arbeitstage Widerrufsfrist ergeben.

Gruß
Tobias

Vielleicht liest Du den Text einfach mal verständig.

Spielt das für diesen Fall eine Rolle?

Ach kuck. Haben wir es hier mit einer online-Überweisung zu tun? Sind die Karenzzeiten eher für online-Überweisungen relevant oder für papierhafte?

Für einen erschöpfenden Aufsatz über Zugang und Widerruf von Zahlungsaufträgen würde ich 70 Euro je Stunde in Rechnung stellen und den Aufwand mit drei Stunden kalkulieren wollen. Bei Interesse gerne private Nachricht; Kontodaten kommen dann.

Dazu hätte ich mal eine ernstgemeinte(!) Nachfrage:
Wie stellst Du Dir ein solches Prozedere praktisch vor?
Die Überweisung „steht“ auf Deinem Monitor und Du starrst 14,5 Minuten drauf?
In der Zeit machst Du nichts anderes bzw. kannst auch nichts anderes machen (z.B. eine weitere Ü.veranlassen), weil die aktuelle Überweisung die Banksoftware auf Deinem PC blockiert, solange die 15 min. noch nicht um sind?

Mir ist das noch nie passiert.
Weder mit online noch mit Papier habe ich jemals eine Null zuviel getippt oder einen Zahlendreher gemacht. Zu meinen Berufszeiten hatte ich jede Menge Ü’s zu tätigen.

Ich habe schon immer dreimal hingeguckt:
beim Tippen, beim Prüfen, beim Absenden.

Gibt’s denn in der Bank-Maske keinen Tausenderpunkt?
Hab’s grad nicht im Kopf.
Bei meiner Bank jedenfalls erscheint in der Maske die IBAN in 4er-Päckchen, auch das hilft, die Nr. nochmal zu checken.