obwohl das meiste schon gesagt ist, hier noch ein paar Anmerkungen von mir:
Eigentlich doch ein Widerspruch in sich: Richtfunk in den
Himmel richten und damit von London nach New York funken.
Kein, Problem, es geht ja? Nu mal gaaanz laaangsam!
- Reflexion am Wasser gilt nicht: Wasser ist ein guter Leiter
und absorbiert die Wellen zum großen Teil.
Wenn Wasser ein guter Leiter wäre, würde es die Wellen vollständig reflektieren. Allerdings hat Wasser für Radiowellen einen Brechungsindex von 9, sodaß es trotzdem den größten Teil der Wellen reflektiert. Die Wellen können garnicht tief genug eindringen um absorbiert zu werden.
Reflektion am Wasser gilt also auf jeden Fall
- Reflexion an der Luft geht auch nicht: Zu dünn, höchstens
STREUUNG ist möglich. Insgesamt viel zu hohe Streuverluste!
Die Streuung ist unerheblich, dafür ist die Wellenlänge viel zu groß. Die Ionosphäre ist zwar sehr dünn, enthält aber viele freie Ladungsträger und ist deshalb gut leitfähig. Kurzwellen können daher durch Reflektion zwischen Himmel und Erde um die ganze Erde gelangen. Bei anderen Frequenzen funktioniert das allerdings nicht so gut. Bei Richtfunk, der i.d.R. im Mikrowellenbereich arbeitet, funktioniert es auch nicht, zumindest nicht mit Mehrfachreflektion. Radiowellen können aber auch von dichten Regenwolken reflektiert werden.
- Reflexion am Boden geht auch nicht: Wenn Richtwellen
zufällig auf Unebene (Berg) statt *exakt planer* Ebene
auftreffen, werden sie nicht korrekt weitergespiegelt, sondern
zurückgespiegelt!
Natürlich geht das. 1. sind die Radiowellen so langwellig, daß sie kleine Unebenheiten ignorieren und 2. Führt Streuung in einem abgegrenzten Ausbreitungsraum zu keinen Energie- bzw. Reichweitenverlusten
Die Theorie von Heaviside & Co. braucht bis zu 5 imaginäre
(nie *gemessene*) Luftschichten (D, E, F1, F2 etc.), die sich
je nach Funkstrecke auch heben oder senken können. Falls
Reflexion (statt Streuung, was physikalisch zu erwarten wäre)
doch möglich sein sollte, wäre das eine haarsträubende Theorie
mit beliebig vielen Variablen (Motto: irgendwie kommen die
Wellen halt doch an!)
Sie kommen in der Tat wirklich irgendwie an, mal mehr und mal weniger und zwar auf vielen verschiedenen Wegen. Die Wellen überlagern sich im Empfänger und können sich wegen ihrer unterschiedlichen Laufzeiten gelegentlich verstärken oder auch auslöschen. Jeder KW-Funker kennt diesen Effekt.
Im Innenweltbild dagegen befindet sich der Empfänger exakt in
der Verlängerung des Abstrahlwinkels. So einfach und elegant
kann Innenweltbild sein!
Also, jetzt seid Ihr dran, Mike, Herbert & Co.!
Wenn man sich die Mühe macht, sich mit den Gesetzen der Physik zu befassen, braucht man kein Innenweltbild, um das eine oder andere Phänomen zu verstehen.
Jörg