Servus,
hilft die klassische Warenterminbörse dabei, diese Prognosen mit denen von anderen abzugleichen. Das Ergebnis ist für den Landwirt interessant, weil er bereits bei der Bestellung des Ackers eine einigermaßen brauchbare Hilfe für die Entscheidung hat, ob er z.B. Weizen oder Raps sät; im folgenden März kann er die Intensität des Anbaus (wann wie viel Stickstoff ausbringen usw.) daran orientieren, wie die Ernte auf der südlichen Seite des Äquators die Kurse der Optionen beeinflusst hat, und während der Ernte geben ihm die Kurse der Optionen einen Anhaltspunkt dafür, ob er seinen Weizen lieber gleich verkauft oder erstmal einlagert.
Das ist die Bedeutung der Warentermingeschäfte für die Produktion.
Dass diese (ursprüngliche) Funktion allen möglichen Störungen unterliegt, sein unbestritten. Dass sie aber trotz allem eine Bedeutung hat, kann man an den Märkten ablesen, in denen Termingeschäfte keine Rolle spielen - in der Landwirtschaft ist das z.B. der für Hopfen und Hopfenextrakt. Da kommt es Jahr für Jahr in den ca. 3 Wochen während der Ernte zu extremen Achterbahnfahrten der Preise - sehr zum Leidwesen der Erzeuger, die in dieser Zeit recht wenig schlafen und froh wären, sich nicht auch noch um diesen Aspekt ihrer Tätigkeit kümmern zu müssen. Dem können sie aber nur entgehen, wenn sie mittel- bis langfristige Kontrakte eingehen, und wenn es für diese Kontrakte einen Markt gäbe, müßten sie nicht so sehr als Blinde Kühe agieren.
Schöne Grüße
MM