Warum kann man nicht sagen: Mir geht es glücklich?

Hallo liebe Experten,

die Wörter „gut“ und „glücklich“ sind doch Adjektive/bzw. Adverbien.

Warum kann ich dann nicht sagen: „Mir geht es glücklich?“ oder „Mir geht es traurig?“

Vielen Dank!

Hallo,

das ist wirklich eine interessante Frage!
Die Wendung „Mir geht es gut/schlecht“ ist eine feste Redewendung, mit der man die Frage: „Wie geht es Dir?“ beantwortet. Im Französischen ist dies übrigens ganz ähnlich, dort fragt man: "Comment vas-tu? (Wie gehst Du?) - Und die Antwort lautet dann meist: Très bien, merci (Sehr gut, danke).

Wenn wir Adjektive benutzen möchten, die unsere Gefühle ausdrücken, dann wählen wir dafür die persönliche Struktur: ICH BIN glücklich, oder aber: Ich fühle mich glücklich.

Bist Du mit dieser Antwort glücklich?:smile:

Herzlichen Gruß

Kückchen

Hallo Kückchen,

vielen Dank für die Antwort. Handelt es sich den hier nicht um Adverbien? "Gehen und „sein“ sind doch Verben?

Viele Grüße!

das ist wirklich eine interessante Frage!
Die Wendung „Mir geht es gut/schlecht“ ist eine feste
Redewendung, mit der man die Frage: „Wie geht es Dir?“
beantwortet. Im Französischen ist dies übrigens ganz ähnlich,
dort fragt man: "Comment vas-tu? (Wie gehst Du?) - Und die
Antwort lautet dann meist: Très bien, merci (Sehr gut, danke).

Wenn wir Adjektive benutzen möchten, die unsere Gefühle
ausdrücken, dann wählen wir dafür die persönliche Struktur:
ICH BIN glücklich, oder aber: Ich fühle mich glücklich.

Bist Du mit dieser Antwort glücklich?:smile:

Herzlichen Gruß

Kückchen

Hallo, Prisma,

„mir geht es gut“ - hier ist „gut“ tatsächlich ein Adverb.
Aber „ich bin glücklich“ - hier ist „glücklich“ ein Adjektiv. Adjektive fragen danach, wie jemand, oder etwas IST, Adverben hingegen fragen danach, wie jemand etwas TUT. - Demzufolge wäre in dem Satz: „Ich fühle mich glücklich“ - das Wort „glücklich“ ein Adverb, denn man fragt ja danach, wie ich mich fühle, also wie ich etwas tue.

Adverben bleiben in ihrer Form immer unverändert, während Adjektive, wenn sie als Ergänzung zu einem Nomen, links vor diesem stehen, eine Adjektivendung aufweisen. Z.B. Ich bin ein glücklichES Mädchen.

Aber: Glücklich strahlte sie ihn an. (Hier ist „glücklich“ ein Adverb.

Ich hoffe, ich konnte Dir den Unterschied etwas klarer machen.

Herzlichen Gruß

Kückchen

Hallo Kükchen,

das deutet also, dass ich nicht sagen kann „Mir geht es glücklich“, weil man ein Adverb nicht gegen ein Adjektiv eintsuchen kann. Allerdings kann ein Adverb anstelle eines Adjektivs stehen: „Ich bin gut“.

Alles klar, alles gut!

Danke!

Bei „Mir geht es gut/nicht so gut/schlecht“ handelt es sich um einen festen Ausdruck, da hat Kreativität nichts zu suchen. In vielen Sprachen ist es gerade bei diesem Ausdruck ähnlich.

Die Wortklassen helfen nicht immer weiter, denn man kann nicht pauschal sagen: Personalpronomen + Verb + Adverb = Satz. Viele Formulierungen haben sich einfach in Jahrtausenden so manifestiert. Im Deutschen: helfen + Dativ (ich helfe DIR) - in den meisten anderen Sprachen mit der Akkusativentsprechung (I help You, ja pomagaju tebja (Russ.), ma aitan sind (Estnisch) usw.)
Es gibt eben Phäomene, die man nicht entschlüsseln kann, Punkt. Im Estnischen kauft man kein Ferkel im Sack, im Deutschen keine Katze. Hat sich so entwickelt und ist jetzt eine fixe Redensart.
Im Englischen: I am hot, im Deutschen: Mir ist es heiß. (Denn: Ich bin heiß" ist schon wieder etwas GANZ anderes)

„Zustände“ wie glücklich, traurig, müde, schläfrig,fröhlich, … die für Menschen relevant sind (sie betreffen) werden mit dem Vollverb „sein“ gebildet–> Ich bin müde / traurig / fröhlich / alt…

„Ich bin gut“ verlangt nach einer Ergänzung (Worin?)

So erkläre ich das meinen Lernenden, wenn sie danach fragen. Mit dieser Erklärung kommen sie gu zurecht.

Dafy

Hallo! „Mir geht es gut“ ist ein fixer Ausdruck. Da gehören alle Wörter zusammen.
Ein Adjektiv verwende ich für einen Zustand: Ich bin glücklich, oder: Ich fühle mich glücklich. Ein Zustand hat meistens das Verb „ist“.
Ein Adverb verwende ich, um zu beschreiben, wie etwas gemacht wird: Ich gehe schnell zur Kasse. Hier wird eine Aktivität beschrieben mit dem Adverb.
Das trifft auf diesen Ausdruck nicht zu.
Ich hoffe, ich konnte das hiermit klären!

Hallo,

„Mir geht es gut/schlecht.“ ist eine spezielle und feste Dativ-Konstruktion und beschreibt das Wohlbefinden.

Im Gegensatz dazu beschreibt „Ich bin gut/schlecht.“ den Charakter, das Wesen.
Alle anderen Adjektive werden auch mit „sein“ benutzt. Somit auch: „Ich bin glücklich.“ (Man sagt ja auch nicht „Mir ist gesund/krank.“, sondern „Ich bin gesund/krank.“)

Ich hoffe, geholfen zu habe.

Hallo,

ich bin ehrlich, manche Fragen rauben einem den letzten Nerv! Ist die Frage wirklich ernst gemeint?
Wie viele Adjektive/Adverbien kennst du, mit denen man den Satz „Mir geht es …“ sinnvoll ergänzen kann?
gut, schlecht, eigenartig, und natürlich Wörter, die in die selbe Richtung gehen, z.B. wunderbar oder als Gegenteil beschissen. Alle diese Wörter geben keine klare Aussage darüber ab, wie sich jemand fühlt, sondern sie geben nur eine Richtung an.
Ich habe fertig. (Sorry, bin heute nicht gut drauf.)
U.B.

Dann gib doch einfach keine Antwort.

Sprachgebrauch!

Die Adjektive auf -lich werden nicht als Adverbien verwendet.

Gruß Fritz

Ooooooooo, ich bin ueberfragt.

Hallo,

das ist eine gute Frage, aber Sprachen sind nicht so logisch aufgebaut, wie man sich vielleicht manchmal wünscht. Mir geht es gut/schlecht/besser/schlechter/am besten/am schlechtesten sind die einzig möglichen Adjektivformen in dieser Verbindung. Es hat sich so entwickelt. Genauso wie zum Beispiel, dass man auf Deutsch sagen kann: ich bin glücklich oder traurig, aber nicht: ich bin kalt, sondern mir ist kalt. Ich bin kalt hat eine völlig andere Bedeutung in unserer Sprache.
LG

Eine gute Frage, die eines der schwierigeren Kapitel in der Grammatik der deutschen Sprache berührt und nicht leicht zu beantworten ist.
Bei der Wendung „Es geht mir …“ ist eines von den unpersönlich gebrauchten Verben im Spiel (Impersonalia), bei dem die Urheberschaft (Subjekt) für das Befinden bewusst im Dunkeln gelassen wird oder werden soll. „Es geht mir gut“ oder „schlecht“ erscheinen hier recht formelhaft, die gut zu dem unbestimmten „Es“ passen. „Glücklich“ oder „traurig“ hingegen sind schon wesentlich spezifischer und erfordern m. E. ein Subjekt (ich, Max, Gisela, wir usw.), auf das sie sich beziehen: „Ich fühle mich glücklich“ / „wir sind traurig“.
Interessant dann wieder der Satz (und dem Vorstehenden scheinbar widersprechend!): „Es lag eine große Trauer über dem Land“. Bei Thomas Mann heißt es sogar: „Ich schrie auch nicht selbst, es schrie …“
Gruß H.

hei prisma,

die deutsche grammatik wird vom verb regiert, das verb ist chef. es verlangt ganz bestimmte fälle für substantive, ganz bestimmte gruppen von adjetiven etc.

mein rat: respektiere das verb. und dann bekommst du ganz leicht heraus, dass ‚mir geht es…‘ es geht als basis hat, die gefolgt wird von einer handelnden person im dativ und einer kategorie adjektiv/adverb. das kann nicht jedes adjektiv oder jedes adverb sein. siehe grammatik und LERNEn!
andere Verben wie sein brauchen andere Adjektive - in die Grammatik schauen und LERNEN!

holde Grüße

gut und schlecht ist ein Zustand, glücklich und traurig ein Gefühl. Ich kann mich in einen Zustand hinein bewegen, also „gehen“, aber in einem Gefühl kann ich nur sein