Warum kein stimmhaftes 'S' im Süden?

Hallo,

immer wieder fällt mir auf, daß die meisten Süddeutschen quasi nie den Buchstaben „S“ stimmhaft aussprechen, auch dort, wo es unbedingt sein müßte, z. B. bei Wörtern wie „Sahne“, „Säge“, „sogar“. Auch davor, englische Wörter, wie z. B. „please“ mit stimmlosem „S“ zu intonieren, schrecken sie nicht zurück. Hallo, Süddeutsche, könnt Ihr das vielleicht bitte mal ändern??? :wink: Versucht’s doch mal: einfach beim Aussprechen des „S“ die Stimme mitschwingen lassen. Das kitzelt vielleicht am Anfang etwas und ist ungewohnt, aber dann macht’s richtig Spaß! :wink:

Gruß
Uwe

Sssso sssimmer halt : )

Ich möcht nicht wissen was du für nen Sprachfehler hast hehe

Bruno

Sssso sssimmer halt : )

noch… :smile:
Dazulernen macht Spaß! :wink:
oder?

Ich möcht nicht wissen was du für nen Sprachfehler hast hehe

Also „Sprachfehler“ hast DU gesagt (ich nicht)…

Gruß
Uwe

Hallo,

immer wieder fällt mir auf, daß die meisten Süddeutschen quasi
nie den Buchstaben „S“ stimmhaft aussprechen, auch dort, wo es
unbedingt sein müßte

Das „unbedingt“ wird durch uns Süddeutsche ja schon mal relativiert. Außerdem halte ich den Verlust des Ssss’ im Süden eher für eine marginale Minimierung der Aussprachenvielfalt. In Franken z.B gibt’s ein
hardes und ein weiches „D“, „B“ und teilweise sogar „G“. Du wirst keine Unterschied hören und das ABC ist wieder um einige schützenwerte Buchstaben kleiner geworden.

eljot

hallo,

wo es unbedingt sein müßte

was wo unbedingt sein muss, ist natürlich eine schwierige definitionsfrage. mal angenommen, du gehst von der vorherrschenden standardsprachlichen aussprache aus… nun, das ist zwar standardsprache, aber es wird halt nicht überall standardsprache gesprochen (wär ja auch langweilig, wenn du mich fragst - aber das ist geschmackssache).
somit ist es halt eine dialektale regel, kein stimmhaftes s zu sprechen. wieso sollte diese regel weniger wert sein als irgendeine andere, die manche s stimmhaft ausspricht?

um noch ein bisschen fachwörter in die runde zu spucken (kleiner tip: das heißt, was jetzt folgt ist nicht mehr wichtig und womöglich nicht mal mehr richtig *g*):
die beiden varianten in der realisierung des dentalen frikativs /s/ sind vielleicht nur allophone? Bringt die Distinktion zwischen Stimmhaftigkeit und Stimmlosigkeit des genannten Spirans Unterschiede semantischen Charakters zutage? verzeiht mir, ich gehöre eigentlich nciht zur fremdwortsüchtigen sorte.

wollte sagen: gibt es denn irgendwelche deutschen wörter, bei denen eine unterscheidung von stimmhaft und stimmlos einen bedeutungsunterschied ausmacht? (paralleles bsp. Kasse/ Gasse)

gruß
jonas

Hallo,

immer wieder fällt mir auf, daß die meisten Süddeutschen quasi
nie den Buchstaben „S“ stimmhaft aussprechen, auch dort, wo es
unbedingt sein müßte, z. B. bei Wörtern wie „Sahne“, „Säge“,
„sogar“. Auch davor, englische Wörter, wie z. B. „please“ mit
stimmlosem „S“ zu intonieren, schrecken sie nicht zurück.
Hallo, Süddeutsche, könnt Ihr das vielleicht bitte mal
ändern??? :wink: Versucht’s doch mal: einfach beim Aussprechen
des „S“ die Stimme mitschwingen lassen. Das kitzelt vielleicht
am Anfang etwas und ist ungewohnt, aber dann macht’s richtig
Spaß! :wink:

Gruß

Hallo Uwe,

also interessieren würde mich schon, wo um alles in der Welt Du Dich wohl im Süden aufgehalten haben magst:wink: Menschen mit einer Aussprache - wie von Dir geschildert - sind mir hier noch nicht begegnet…*lach*

Gruss aus München
Eve*

Uwe

also interessieren würde mich schon, wo um alles in der Welt
Du Dich wohl im Süden aufgehalten haben magst:wink: Menschen mit
einer Aussprache - wie von Dir geschildert - sind mir hier
noch nicht begegnet…*lach*

Also aufgefallen is es mir auch noch nie so richtig, das is doch einfach normal. Wer spricht das schon stimmhaft aus : )

Bruno

Menschen mit
einer Aussprache - wie von Dir geschildert - sind mir hier
noch nicht begegnet…*lach*

Weißt Du denn (das muß ich nun natürlich fragen, da das von mir beschriebene Phänomen enorm weit verbreitet ist), was „stimmhaftes S“ und „stimmloses S“ bedeutet?

Als ganz besonders grotesk empfinde ich auch z. B. die Substituierung des stimmlosen „S“ durch das stimmhafte, z. B. bei Wörtern wie „interessieren“ oder „Diskussion“, was dann dazu führt, daß manche Süddeutsche nicht nur „interesieren“ und „Diskusion“ sprechen, sondern es tatsächlich auch so schreiben!

Entschuldigung, aber ich finde, so etwas klingt nicht schön!

Natürlich stimmt nun meine Überschrift „kein stimmhaftes „S“ im Süden“ nicht mehr, es gibt also doch ein stimmhaftes „S“, nur leider an falschen Stellen!

Gruß
uwe

immer wieder fällt mir auf, daß die meisten Süddeutschen quasi
nie den Buchstaben „S“ stimmhaft aussprechen, auch dort, wo es
unbedingt sein müßte, z. B. bei Wörtern wie „Sahne“, „Säge“,
„sogar“. Auch davor, englische Wörter, wie z. B. „please“ mit
stimmlosem „S“ zu intonieren, schrecken sie nicht zurück.

es hat sich halt einfach mal so ergeben, daß die einzelnen sprachräume unterschiedliche phonetische eigenheiten entwickelt haben, auf verschiedlichen gründen beruhend. es wird sich auch nicht sofort ändern. wenn ein kind geboren wird, nimmt es all jene phoneme in seinen sprachgebrauch auf, die es in seiner ersten lebenszeit hört. ich glaub, es sind die ersten 1,5 jahre oder so. später sind andere phoneme nur sehr schwer erlernbar und für die meisten menschen auch gar nicht hörbar. wir kennen z.b. keinen unterschied zwischen einem r unserer r-varianten und einem retroflexen (mit zurückgebogener zunge) r, das beispielsweise im hindi vorkommt, und in dieser sprache aber minimalpaare bildet, d.h.: die bedeutung fallweise ändert.

Hallo, Süddeutsche, könnt Ihr das vielleicht bitte mal
ändern???

  1. können wir´s nicht.
  2. wollen wir´s nicht, denn wir sind stolz auf unsere sprache, weil sie uns von der masse abhebt.
  3. wo kämen wir da hin, wenn alle menschen auf der welt gleich sprechen würden.
  4. wieso änderst du nicht deine sprache, wenn´s dir nicht paßt?
  5. no further comments

viele grüß(+stl)e.
schneeprinzess(+stl)in.
*diesichalsösterreicherinindenstimmlosesssprachraummiteinrechnet*

  1. können wir´s nicht.

Ach, nur Mut! Man kann ja mal versuchen, mit Lippen, Zunge und Stimme spielerisch umzugehen. ICH empfinde es als duchaus lustvoll, neue Phoneme zu artikulieren und in meinen Sprachgebrauch einzubinden. Zum Beispiel gefällt mir die süddeutsche Aussprache des „R“ (vorn im Mund rollend) recht gut. Also ich denke, Ihr schafft das auch, mal was Neues auszuprobieren!

  1. wollen wir´s nicht, denn wir sind stolz auf unsere sprache,
    weil sie uns von der masse abhebt.

Nun, wollen solltet Ihr’s schon, meine ich, oder zumindest mal ausprobieren-wollen. Damit, daß Dich Deine Aussprache von der Masse abhebe, hast Du natürlich unrecht, zumindest solange Du Dich in Deiner Heimat aufhältst. Da gehst Du mit Deiner angepaßten, mundarttypischen Aussprache glatt in der Masse unter. Also nichts zum darauf-stolz-sein.

  1. wo kämen wir da hin, wenn alle menschen auf der welt gleich
    sprechen würden.

Das werden wir nur dann erfahren, wenn wir es auch mal ausprobieren :wink:)

  1. wieso änderst du nicht deine sprache, wenn´s dir nicht
    paßt?

???
Ich habe ja eben KEINE Schwierigkeiten damit, das stimmhafte vom stimmlosen „S“ zu unterscheiden und differenziert zu artikulieren.

Warum so viel Aufklärungsresistenz? Dazulernen macht doch Spaß! Nur Mut!!

Gruß
Uwe

Menschen mit

Aber Uwe, Du schreibsst „Diskussion“ und sagsst „Di(e)sskussion“, oder?

-KIM

P.S.: Warum nennt man stimmhaft weich und stimmlos hart? Ich empfinde es 180° anders!

wollte sagen: gibt es denn irgendwelche deutschen wörter, bei
denen eine unterscheidung von stimmhaft und stimmlos einen
bedeutungsunterschied ausmacht? (paralleles bsp. Kasse/ Gasse)

gruß
jonas

sex/sechs?

Aber Uwe, Du schreibsst „Diskussion“ und sagsst „Di(e)sskussion“, oder?

Man kann die Aussprache nicht immer von der Schreibweise ableiten. So wird z. B. ein einfach geschriebenes „S“ (z. B. im Wort „Diskus“) in manchen Wörtern stimmlos ausgesprochen. Das doppelte „S“ (z. B. in „Kasse“) ist, soweit mir bekannt, allerdings immer und ausnahmslos stimmlos.

-KIM

P.S.: Warum nennt man stimmhaft weich und stimmlos hart?
Ich empfinde es 180° anders!

Die Attribute „weich“ und „hart“ erscheinen mir in diesem Zusammenhang als mißverständlich bzw. irreführend, deshalb gebrauche sie hier nicht. Falls sie mir gegenüber jemand gebraucht, sehe ich mich genötigt, nachzufragen was gemeint ist, z. B. „stimmhaft“ oder „stimmlos“.

Uwe

eher für eine marginale Minimierung der Aussprachenvielfalt.
In Franken z.B gibt’s ein
hardes und ein weiches „D“, „B“ und teilweise sogar
„G“. Du wirst keine Unterschied hören und das ABC ist wieder
um einige schützenwerte Buchstaben kleiner geworden.

Hallo eljot,
Dafür gibt es aber (speziell im Nürnberger Raum) ein ganz besonderes L, das so in keinem anderen Dialekt vorkommt. - Eine Bereicherung!

Aber die Zumutung von Uwe, sich seiner Vorstellung von „richtiger“ Aussprache anzupassen halte ich denn doch für etwas weit hergeholt. Das wäre eine wirkliche Beschneidung der deutschen Sprachvielfalt.
Meint
Eckard

Hallo,

immer wieder fällt mir auf, daß die meisten Süddeutschen quasi
nie den Buchstaben „S“ stimmhaft aussprechen, auch dort, wo es
unbedingt sein müßte

Nein! im süddeutschen eben nicht! Und das ist hier völlig korrekt.

, z. B. bei Wörtern wie „Sahne“, „Säge“,
„sogar“. Auch davor, englische Wörter, wie z. B. „please“ mit
stimmlosem „S“ zu intonieren, schrecken sie nicht zurück.
Hallo, Süddeutsche, könnt Ihr das vielleicht bitte mal
ändern???

Wozu? Wer sagt denn, dass die aussprache mit stimmhaftem s korrekt ist? Sind wir Norddeutsche?

Hast du schon einmal drüber nachgedacht, ob es eine korrekte englische, französische, italienische oder spanische aussprache mit der von dir geforderten strenge gibt?
Englisch wird nicht nur in london, französisch nicht nur in paris (auch wenn das die academie francaise gerne anders sähe), italienisch nicht nur in rom (vergleiche es einfach mal rom und sizilien) und kastilisch nicht nur in madrid (chilenisches spanisch vs. madrilener akzent) gesprochen.

Also, es gibt in D regionale unterschiede in der aussprache, das war früher viel extremer als heute und das wird sich wohl nicht ändern. IMo gibt es keine korrekte aussprache des deutschen, wohl aber die korrekte aussprache regionaler dialekte. Wie sollte man die korrekte deutsche aussprache definieren? Hamburger, berliner, hannoveraner, münchner mundart, oder gar die „Bühnensprache“? Wenn man selbst bei nachrichtensprechern im fernsehen die regionale herkunft noch erkennen kann (versuchs mal, es ist gar nicht so schwer)?

Um den blick für die details zu schärfen: Es gibt zahlreiche (auch regionale) varianten das e (lang, kurz, schwa-laut, beispiele: treten, treffen, danke) und das i (z.b. gibt es gegenden in d, wo trinken wie trynken ausgesprochen wird (y=dunkles i, wie es im slawischen z.b. in byt’ auch existiert). Ebenso gibt es auch regionale tendenzen, was die auslautverhärtung (z.b. d->t) angeht. Auch das l und das r werden nicht überall gleich ausgesprochen, und das g schon gar nicht.
Ebenso wird regional unterschiedlich die schlußsilbe verschluckt (machen->mache).
Ein ganz anderes kapitel ist die betonung. Anscheinend ist es zur zeit in (besonders im fernsehen) die betonung von der ersten silbe weg auf spätere silben zu verschieben (zb.: 'aufgewacht->aufgewa’cht).

Wie du siehst, es ist nicht nur das s.
Zum s: Wenn ich mich an meine schulzeit erinnere, ist das stimmhafte s im süddeutschen im mittelalter aus unserer sprache verschwunden. (Wer-weiss-mehr?)

Kleiner gegenvorschlag: Warum sprechen die norddeutschen immer dieses grausiche „ich“ am schluss statt „ik“? Es muß doch grausi g heissen :wink:.

Grüße Robert

Hast du schon einmal drüber nachgedacht, ob es eine korrekte
englische, französische, italienische oder spanische
aussprache mit der von dir geforderten strenge gibt?

da hast Du mich wohl etwas mißverstanden. So „streng“ war mein Beitrag nicht gemeint. Dennoch gibt es auch in diesen Sprachen „korrekte“ und „nicht korrekte“ Aussprache, das wirst Du nicht ernsthaft bestreiten wollen…

IMo gibt es keine korrekte aussprache des

deutschen, wohl aber die korrekte aussprache regionaler
dialekte. Wie sollte man die korrekte deutsche aussprache
definieren? Hamburger, berliner, hannoveraner, münchner
mundart, oder gar die „Bühnensprache“? Wenn man selbst bei
nachrichtensprechern im fernsehen die regionale herkunft noch
erkennen kann (versuchs mal, es ist gar nicht so schwer)?

Wenn ich nicht irre, gibt es doch so etwas wie „Hochdeutsch“, nicht? Das soll eben ein Deutsch möglichst frei von mundartlichen Eigenheiten, Varianten oder Einschränkungen sein.

Auch das l und das r

werden nicht überall gleich ausgesprochen, und das g schon gar
nicht.

Es muß ja nicht alles „korrekt“ sein. Wir können vielleicht beim Thema „S“ bleiben? Ich wollte keine „Grundsatzdebatte“ anleiern, sondern, wie mehrfach betont, zum phonetischen Spiel mit Stimme und Zunge anregen.

Wie du siehst, es ist nicht nur das s.

sorry, aber das war klar.

Kleiner gegenvorschlag: Warum sprechen die norddeutschen immer
dieses grausiche „ich“ am schluss statt „ik“? Es muß doch
grausi g heissen :wink:.

Damit habe ich, ob Du’s glaubst oder nicht, schon experimentiert. Mich hat deshalb bislang keiner komisch angeguckt. Wahrscheinlich wird es Dir ähnlich ergehen, solltest Du künftig, regionale (und sozial evtl. aufdiktierte) Mundart hin oder her, mal den Mut aufbringen, das „S“ öfter mal stimmhaft auszusprechen, wenn es denn im entsprechenden Fall hochdeutsch-korrekt wäre.

Gruß
Uwe

Das doppelte „S“ (z. B. in „Kasse“) ist, soweit mir bekannt,
allerdings immer und ausnahmslos stimmlos.

#In Hessen ist das anders. In Berlin werden stimmlos und stimmhaft öfter vertauscht (Madratze, Dedektiv, Diskusion). Selbst in TV-Sendungen über Medizin sprechen Ärzte/-innen von „Katheder“, wenn sie „Katheter“ meinen 8-/. In Thüringen kann man „Klöse“ statt „Klöße“ hören.
Gruß, Helmut

Wo ist denn da eine Unterscheidung zwischen stimmhaft und stimmlos?
Beispiele für Bedeutungsunterschiede: Katheder/Katheter, dick/Tick, Bein/Pein, Jude/Jute.
Gruß, Helmut

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