Warum können Frauen nicht so gut kochen?

Hallo Stefan.

Schau ich mir diese Liste;

http://www.gourmetclassic.de/cgi-binnn/sternekoeche…;

an, so finde ich wenig (oder gar keine) Frauen darunter.

Und das ist schon ein wenig verwunderlich, denn immerhin gibt es Politikerinnen und Modedesignerinnen.

Gruß, Nemo.

Hallo.

Du irrst, ich kenne einige Köche. Wie sie die Hitze, vor allem im Sommer, aushalten habe ich mich stets gefragt.

„Man gewöhnt sich dran“, war die allgemeine Aussage.
Meine Frage zu deinen Einlassungen wäre, warum dann überhaupt jemand da arbeitet. Auch Männer lassen sich ja eigentlich nicht so gerne quälen.

Zum Umgang möchte ich anmerken, dass es ja, trotz allem, eine Menge Frauen gibt, die in Küchen arbeiten.

Zum Bau möchte ich allerdings noch etwas anmerken.
Der Bau hat ein bisschen seine eigenen Gesetze, das stimmt, aber er ist besser, als sein Ruf. Frauen werden da, jedenfalls solange es noch wenige sind, mit einer gewissen „Ehrfurcht“ behandelt. Wenn eine wirklich mal dumm angemacht wird, findet sich alsbald jemand, der sie in Schutz nimmt. Frauen, die mit Männern einigermaßen umgehen können, kommen da gut zurecht.

In manchen Büros ist das weit schlimmer.

Zicken, die sich alles nachtragen lassen, sind da allerdings unbeliebt.

Gruß, Nemo.

Hallo Nina.

Du hast mit deinen Argumenten sicherlich recht, dennoch scheint mir das so nicht alleine begründbar.

Entgegen zu setzen wäre, dass ja viele Frauen doch in irgendeiner Küche arbeiten; dass es ja auch Frauen gibt, die ein Restaurant führen, oft ein Geheimtipp unter Genießern.

Des Weiteren möchte ich anführen, dass die Berufswahl „Koch“ ja auch unter Männern nicht sehr beliebt ist, weil dieser Beruf, zumindest unter Heranwachsenden, als ausgesprochen unmännlich gilt.

Gruß, Nemo.

Hallo Nemo,

Du hast mit deinen Argumenten sicherlich recht, dennoch
scheint mir das so nicht alleine begründbar.

sicherlich gibt es immer Ausnahmen. Mit diesen Argumenten kann man natürlich nicht das Verhalten einer jeden Person erklären.

Entgegen zu setzen wäre, dass ja viele Frauen doch in
irgendeiner Küche arbeiten; dass es ja auch Frauen gibt, die
ein Restaurant führen, oft ein Geheimtipp unter Genießern.

Selbstverständlich gibt es die (genauso wie es auch in anderen Berufen Ausnahmen gibt - wie die männlichen Krankenpfleger und weiblichen Raumfahrttechnik-Studierenden); Argumente können sich hier nur auf die Tendenz beziehen.
Für das Handeln des Einzelnen kann es immer ganz andere Gründe geben:

  • die Frau, deren Eltern ein edles Restaurant besitzen das sie fortführen will/soll, die somit Köchin wird und sich immer weiter fortbildet, schließlich „Sterneköchin“ wird um das Restaurant entsprechend weiterzuführen

  • die Frau, der Familienfreundlichkeit ihres Berufs nicht derart wichtig ist und für die es auch nicht körperlich zu anstrengend ist (auch wenn Frauen durchschnittlich weniger körperlich leistungsfähig als Männer sind, gibt es dennoch deutliche Ausnahmen)

  • etc.

Des Weiteren möchte ich anführen, dass die Berufswahl „Koch“
ja auch unter Männern nicht sehr beliebt ist, weil dieser
Beruf, zumindest unter Heranwachsenden, als ausgesprochen
unmännlich gilt.

Das kann ich nicht beurteilen; ich kenne aber „über sieben Ecken“ einen Koch (Bekannter einer Freundin), der in einer eher gehobenen Position (genaueres weiß ich aber nicht) arbeitet.

Viele Grüße,
Nina

Hallo nemo,

auf 10 Köche kommt in der gastronomie eine köchin. wieviel köchinnen eine küche leiten, weiß ich nicht, sicher unter 10%.
sternerestaurants gibt ca. 150 in D.
auf anhieb fallen mir nur 3 sterneköchinnen in D. ein (ulrike stoebe, anna sgroi, cornelia poletto).
aber, im bereich patisserie gibt es eine weitere anzahl von weiblichen spitzenkräften. allerdings ist mir nur der lafer bekannt, der aus der patisserie sich zum küchenchef entwickelte.
wie körperlich anstrengend der job ist, wurde dir ja gesagt. ich denke, es stehen noch etliche junge weibliche talente bereit, die in den nächsten jahren die sternenliga erreichen.
die frage wäre also höchstens gewesen, warum so wenig frauen in leitungspositionen in der küche sind, dafür aber umso mehr im service.

Strubbel
C:open_mouth:)

Lieber Thomas,

ich gehe jede Wette ein, Du hast noch nie in einem Sterne-Lokal gegessen. Ich selbst habe beruflich auch mit Kochen zu tun und entwickle eigene Gerichte. Eigentlich koche ich also ganz gut.

Aber als ich im Mai in einigen katalanischen Sterne-Restaurants zu Gast war, habe ich mehr empfunden als Respekt. Nämlich tiefe Demut.

Zum eigentlichen Thema: Die Profiküche ist eine harte Welt, männlich dominiert. Ganz offen wird darüber gesprochen, daß ein Azubi erst mal gebrochen werden muß, damit er zum Koch geformt werden kann. Ausbildungsverträge sind Makulatur, Zwölf- Bis Vierzehn-Stunden-Tage die Regel. Das erklärt nicht alles, mag aber mit ein Grund für die mangelnde Präsenz von Frauen in der Spitzengastronomie sein.

In den letzten Jahren wendet sich in einigen Häusern die Ausbildungssituation aber deutlich zum Besseren. Man hat eingesehen, dass Kasernendrill die Freude am Beruf tötet und die Kretivität lähmt. So steht zu hoffen, dass in Zukunft mehr Frauen wie Cornelia Poletto und Lea Linster am Herd stehen. Als Gegengewicht zu den kulinarischen Hahnenkämpfen der Alpha-Männchen werden dann Gelassenheit, Souveränität und, (wenn man das in diesem Forum sagen darf), weiblicher Charme in die Restaurantküchen Einzug halten. Darauf sollten wir uns alle freuen.

In den Kellern ist dies bereits eingetroffen. Sehr viele junge Frauen widmen sich mit sehr großem Erfolg dem Beruf des Sommeliers.

Freundliche Grüße aus Mainz

Hans-Jürgen Schneider

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OT: Ähnliches problem
Hallole,

in China habe ich mich mal richtig unbeliebt gemacht als ich sinngemäss sagte:

In China wird am meisten Rad gefahren - aber die Technik der Fahrräder ist hier am lausigsten …

Gruss

Uli

Wette verloren
Hallo,

ich gehe jede Wette ein, Du hast noch nie in einem
Sterne-Lokal gegessen.

Doch.
War sicherlich nur 1 Stern, aber egal.
Und mich zieht es zu sowas nicht hin, aber das ist ein anderes Thema.

Und jetzt?

Gruss,
TR

hallo

die frage sollte eher lauten, warum frauen den beruf der köchin so selten wählen, denn auch in der niedrigen gastronomie gibts wenig frauen.

die arbeitszeiten sind vermutlich nur familienkompatibel, wenn der vater/die grosseltern/ sonstwer einen grossen teil der erziehungsarbeit übernimmt und das ist nicht so einfach zu finden.

ansonsten gilt für 5 sterne köche das gleiche wie in allen berufssparten: je weiter oben auf der karriereleiter, desto weniger frauen. das ist ein allgemeines gesellschaftliches phänomen und nicht auf köche beschränkt.

gruss, sama

Hja, Nemo, irre ich mich, irren sich tausende ebenso. Auch Frauen, die dieses Irrtums wegen einer solchen Lehre lieber fern bleiben. Ob ich recht habe oder nicht, ändert an der Konsequenz nichts :wink:
BTW: Natürlich kenne ich einige Damen, die ihre Sonderstellung im Männermetier geniessen - und einige, deren bedrohungsgerechter Schlagfertikgeit kein Mann widerstehen kann. Dennoch bleibt die Quintessenz der Idee, eine solche Männerlehre anzutreten, für einen Mann:„Do bün ü daham“ und für eine Frau:„ICH werde mich da trotzdem durchschlagen“. Der ganze Rest der Mädchen sucht sich doch was, wo sie sagen können, sie seien dort zu Daheim. Der Entscheid für diese Lehre fällt Buben leichter als Mädchen.