Hallo alle zusammen,
ich arbeite momentan an einem Bio-Aufsatz über den Quastenflosser, dabei bin ich über den besonderen Bau seiner Flossen gestolpert, welcher es ihm erlaubt auf dem Meeresgrund zu „laufen“. Welchen evolutionären Vorteil bringt ihm das? Warum schwimmt er nicht einfach?
Viele Dank im Voraus für die Antworten
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick
Hallo Patrick,
durch den speziellen Bau seiner Flossen, die mit Muskeln versehen und zum Teil verknöchert sind, ist der Quastenflosser theoretisch in der Lage, über den Meeresboden zu „laufen“. Theoretisch deshalb, weil dieses Verhalten bei heute lebenden Arten bisher nicht beobachtet wurde.
Zu früheren Zeiten hatte der Quastenflosser dadurch aber den Vorteil (so denke ich zumindest), sein angestammtes Wasserreservoir zu verlassen und über Land ein neues zu erreichen, sollte das alte durch Trockenheit zu klein werden oder die Nahrung einfach zu knapp war. Zu diesem Zweck hatte und hat der Quastenflosser ein spezielles Organ im Darm, welches ihm (vermutlich) ermöglichte, Luft zu atmen.
Diese Fähigkeit brachte den Quastenflosser natürlich Vorteile gegenüber anderen Wasserbewohnern, welche ihr Reservoir nicht verlassen konnten und somit gemeinsam mit dem Gewässer verschwanden bzw. unter Nahrungsknappheit zu leiden hatten. In diesem Zusammenhang gibts auch viele Theorien über die Verwandtschaft der Quastenflosser (bzw. der Knochenfische allgemein) mit den ersten Amphibien, die an Land gingen. Dazu kann ich aber nicht viel sagen.
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Vielleicht können dir andere Antworten noch detailliertere Infos geben.
Viel Erfolg noch bei deinem Aufsatz.
Niels
Lieber Niels,
ich danke dir für deine Ausführungen, sie haben mir einen wichtigen Fehler in meinen Recherchen aufgezeigt (ich weiß nicht mehr warum, aber ich dachte der Quastenflosser würde auf dem Meeresboden heutzutage laufen). Auf jeden Fall weiß ich jetzt wie ich den Aufsatz korrigieren muss, vielen Dank!
Mfg
Patrick
Hallo Patrick,
Soweit ich unterrichtet bin, hat sich der Quastenflosser in einer Umgebung von Flachwasser-Seen entwickelt, oder flachen Stränden, die durch den Wechsel der Wasserstände immer wieder trocken fielen. Fische, die während der trockenen Zeiten ihren Lebensraum auch auf das Land erweitern konnten, hatten einen evolutionären Vorteil durch erweiterte Nahrungsquellen. Diesen Vorteil nutzen auch die heute noch lebenden Arten der Quastenflosser.
Im übrigen findest Du genug Material, wenn Du bei Google den Begriff Quastebflosser eingibst.
Viel Erfolg
Wilhelm Habermalz
Lieber Wilhelm,
danke für die Antwort, bei meinen Recherchen bestand das Hauptproblem darin, dass wenn man nach dem Quastenflosser sucht er hauptsächlich in seiner heutigen Form beschrieben wird, über seine Evolution lässt sich leider herzlich wenig rausfinden.
Dennoch vielen Dank für die Ausführungen.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Hilgenstock
Hallo.
Der Quastenflosser ist ein Verwandter der Lungenfische. Man geht heute davon aus das sich der Quastenflosser früher einmal an Land bewegen konnte. Zu diesem Zweck brauchte er Flossen, mit denen er an Land „gehen“ konnte. Diese Flossen haben sich nicht zurückgebildet und sind sozusagen ein „evolutionäres Erbe“ das ihm auch heute noch das „laufen“ auf dem Meeresboden ermöglicht.
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.
Grüßles
Ina
Hallo hilpat2
Ein wenig Geschichte: Um die Evolutionstheorie zu stützen brauchte man ein Bindeglied zwischen den im Wasser lebenden Tieren und den an Land lebenden Tieren. (Gemäss These haben sich die an Land lebenden Tiere aus den im Wasser lebenden Tiere (Fische) entwickelt - Darwin.) So war man froh, als man ein Fossil eines Fisches fand, welche stark muskulöse Flossen hatte. Man stellte sich vor, dass dieser Fisch (oder ein Verwandter) damit irgendwann einmal an Land gekrochen sei (irgendwann vor 360 - 42o Mio. Jahren).
Nun hat man 1938 das erste mal einen Quastenflosser gefangen, der bis zu diesem Zeitpunkt seit 70 Mio. Jahren als ausgestorben galt. Nun konnte man mittels U-Booten diesen beobachten und schauen, wie er sich so verhält. Man stellte fest,
- dass er am liebsten in rund 150m Tiefe lebt, (also keine Ambitionen hat, an der Meeresoberfläche sich aufzuhalten)
- dass er nicht auf seinen Flossen geht, sondern ganz normal damit schwimmt.
- dass auch noch andere Flossen sehr muskulös gebaut sind, was die Theorie fragwürdig macht.
- dass er durch diese starken Flossen vor allem eins kann, sehr exakt sich manövrieren.
Also das mit dem „Laufen“ ist bis jetzt nur eine Theorie, wo es im Grunde genommen keine Anhaltspunkte gibt, die diese Theorie unterstützen.
Diese Theorie ist notwendig, wenn man die Evolutionstheorie nicht in Frage stellen will.
Eine alternative Theorie zur Evolutionstheorie ist die Schöpfungstheorie (vgl. Bibel 1 Mose 1+2 oder Psalm 33.6). Sie geht davon aus, dass jedes Tier und auch der Mensch einfach wunderbar gemacht wurde. Dies wirst du vielleicht auch bei deinen Untersuchungen zum Quastenflosser bemerkt haben, dass dieser einfach genial designt ist.
Gruss aus der Schweiz
Hämi
Vielen vielen lieben Dank an alle die vielen Antworten, hat mir sehr weitergeholfen!
Lieber wer-weiss-was-Suchender,
leider habe ich keine direkte Antwort auf Deine Frage zum Quastenflosser. Nicht immer sind Verhalten und Morphologie der vorzeitlichen Lebewesen mit einem direkten Vorteil verbunden gewesen. Und nicht jedes Verhalten lässt uns sinnvolle Möglichkeiten ableiten. - Es gibt jedoch ein Buch über den Quastenflosser, vielleicht steht da näheres drin, weitere Infos hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Quastenflosser.
Auch der Knurrhahn kann sich krabbelnd fortbewegen. Ist diese Art der Fortbewegung „energiesparender“?
Viel Glück mit Deinem Aufsatz! Mit freubdlichem Gruß, A.
Er geht nicht wirklich am Meeresgrund, er koordiniert lediglich seine flossenschläge so wie es auch manche landtiere mit ihren beinen tun, nämlich diagonal liegende synchron.
Tatsächlich schwimmt er aber schon.