Warum Lichtstrom nicht über Rahmenmasse leiten?

Hallo,

ich wüßte gern, worin exakt der Vorteil liegen soll, wenn man den Lichtstrom statt wie früher üblich über die Fahrradrahmenmasse zu schicken neuerdings über ein zweites Kabel zum Dynamo zurückleiten soll. Angenommen, es ist an allen fraglichen Massekontakten ein problemloser Kontakt hergestellt, kann ich nicht erkennen, wo der Vorteil gegenüber dem Zweitkabel liegen soll.

Kann mir das bitte jemand erklären?

Gruß
Uwe

Hallo,
Angenommen, es ist an
allen fraglichen Massekontakten ein problemloser Kontakt
hergestellt,
Gruß
Uwe

Hallo Uwe,
jede Kontaktstelle kann mit der Zeit oxidieren und ergibt somit ein erhöhter Widerstand.
Bei der Kabelverbindung hat man nur 2 Kontaktstellen pro Litze.
Bei Masseanschluß erheblich mehr z.Bsp Rücklicht:
Rücklicht-Schutzblech-Halter Schutzblech-Rahmen-Lenkkopflager-Gabel-Halter Dynamo-Dynamo
ergibt 7 Verbindungsstellen. Gerade das Lenkkopflager ist nicht für Stromfluss geeignet.

mfG Hankoc

Wenn
Hallo Uwe,

Wenn

an allen fraglichen Massekontakten ein problemloser Kontakt
hergestellt, kann ich nicht erkennen, wo der Vorteil gegenüber
dem Zweitkabel liegen soll.

Dann bringt ein zweites Kabel keinen Vorteil.

Problematisch sind und waren z.B. Kunststoff-Schutzbleche hinten. Nabendynamos haben meist garkeine Masseverbindung. Und Carbonrahmen sind vielleicht auch schwierig.

Gruß
achim

Steuersatzlager

Gerade das Steuersatzlager ist nicht für Stromfluß geeignet.

Stimmt. Die Wälzkörper sind in Bewegung idealerweise von einem hauchdünnen Schmierfettfilm umgeben - und das ist ein Nichtleiter. Das ist in der Tat ein starkes Argument gegen die Stromführung via Rahmenmasse.

Danke für die Antworten.

Gruß
Uwe

Gerade das Steuersatzlager ist nicht für Stromfluß geeignet.

Stimmt. Die Wälzkörper sind in Bewegung idealerweise von einem hauchdünnen Schmierfettfilm umgeben - und das ist ein Nichtleiter. Das ist in der Tat ein starkes Argument gegen die Stromführung via Rahmenmasse.

Beim belasteten Lager haben eine oder zwei Kugeln in der Regel beidseitig punktförmig direkten Kontakt und tragen dann zur Stromleitung bei, auch wenn das Lager (geringes) Spiel aufweist. Der elektrische Kontakt ist aber nicht sichergestellt, wie du bereits geschrieben hast.

Für die übliche Fahrradbeleuchtung fließt elektrischer Strom mit 0,5 A durch die punktförmigen Kontakte, der verkürzt die Lagerlebensdauer meistens unwesentlich. Höhere Ströme oder gar Gleichstrom, wie beim Motorrad, führen bald zur Zerstörung der Lagerschalen- und Kugeloberflächen.

Durch bewegliche Lager, egal ob Kugel- Rollen oder Gleitlager, sollte nie elektrischer Strom fließen.

Bernhard

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Danke allen Geantwortethabenden,…
…insbesondere aber Dir, Bernhard, für Deine detaillierten, wertvollen Infos.

Gruß
Uwe